Neue Antwort von Prof. Mosgöller (Forschung)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.10.2010, 22:00 (vor 5159 Tagen) @ H. Lamarr

Ich bitte Sie also, den Text, aus dem Sie zitiert haben, komplett preis zu geben. Wenn Sie den Autor aus Gründen des Datenschutzes nicht nennen möchten ist das ebenso okay wie bei dem Text, den Prof. Lerchl mitteilte.

[Hinweis Admin: In seiner Antwort bezieht sich Prof. Mosgöller nicht nur auf den Foreneintrag von "spatenpauli", sondern auch auf die jüngste E-Mail des IZgMF an ihn. Zum besseren Verständnis der Antworten von Prof. Mosgöller habe ich deshalb die zugehörigen Passagen aus der IZgMF-E-Mail in dieses Posting eingefügt. Der Zusammenhang zum Text unten wird mit den Einträgen [Kontext x] hergestellt].

Sehr geehrter Herr Schall

[...]

Zu Ihren Anliegen:
Sie wünschen von mir die Offenlegung einer email, also etwas das Sie im Falle Lerchls kürzlich noch als "unmöglich" bezeichnet haben?
Es ehrt mich, dass man von mir erwartet, was man von Lerchl unmöglich erwarten konnte. Aber des guten Einverständnisses halber werde ich beim Absender nachfragen, ob ich es nochmal bekomme, und es O.K. geht, ihren Wunsch zu erfüllen. Vorneweg: es wird nichts Neues dabei sein. Lerchl liegt falsch, er hat sich geirrt, auch wenn er es nicht eingesteht.

Ich finde Ihre zentrale Forums-Frage: "Macht Mobilfunk Krank?" hoch interessant und bedaure das Ihr Forum sich zunehmend in belanglosen Details verliert [Kontext 1]. DNA-Brüche sind Ihrer zentralen Frage schon etwas näher. Sie entstehen laufend, auch bei völlig Gesunden. Sie können also aufhören sich mit DNA-Brüchen zu beschäftigen, weil es nicht notwendigerweise Krank bedeutet einen DNA Bruch zu haben.
Aber leider ist die Biologie und die Implikation dahinter etwas komplizierter. Leider auch hier Herr Lerchl in seinem Buch entgegen des Standes der Wissenschaft formuliert: "Die Ergebnisse von Diem et al. waren also in der Tat Besorgnis erregend. Sollten sie sich bestätigen, wäre dies nicht bloß ein Alarmsignal, sondern der Anfang vom Ende des Mobilfunks, da DNA-Schäden die erste Stufe zur Krebsentstehung sind“

Ich halte die Sichtweise ("Anfang vom Ende") für einen hoffnungslos überzogenen Alarmismus. Es gibt DNA-Brüche und es gibt den Mobilfunk, so wie es den Verkehr und Verkehrstote gibt. Niemand der ernst genommen werden will, sieht in einem Verkehrsunfall den "Anfang von Ende" des Automobils. Warum sollte es beim Mobilfunk anders sein? Anders ist allerdings, dass man sich beim Verkehr erfolgreich um mehr Sicherheit bemühte, was beim Mobilfunk derzeit noch fehlt.

Sollten Sie doch nicht aufhören wollen: Ich freue mich natürlich, dass Sie schlußendlich doch auf die Idee kamen die internationalen Publikationen zu DNA-Brüchen zu sichten [Kontext 2]. Nur so können Sie die Sorgen von Herrn Lerchl verstehen. Sie brauchen dafür keine neutrale Person zu finden. Das haben die Verlage schon vor Publikation kompetenter erledigt als Sie es je tun könnten.

Bitte beachten Sie unten die kleine Liste und stellen Sie selber fest, wie viele der Arbeiten allein aus diesem Jahr (2010) EMF-bedingte DNA Brüche oder Gen-toxische Wirkungen (biologisch gleichbedeutend) beschreiben.
Ab wie vielen Bestätigungen werden Sie angesichts Lerchl Ansage (Anfang von Ende) besorgt sein (drei, fünf, oder mehr)?

Bitte finden Sie selber heraus, ob die folgenden Arbeiten, HF-EMF Expositions-bedingte DNA Brüche beschreiben (bestätigen).

1. Campisi A, Gulino M, Acquaviva R, Bellia P, Raciti G, Grasso R, Musumeci F, Vanella A, Triglia A. 2010. Reactive oxygen species levels and DNA fragmentation on astrocytes in primary culture after acute exposure to low intensity microwave electromagnetic field. Neurosci Lett 473:52-55.
2. Franzellitti S, Valbonesi P, Ciancaglini N, Biondi C, Contin A, Bersani F, Fabbri E. 2010. Transient DNA damage induced by high-frequency electromagnetic fields (GSM 1.8GHz) in the human trophoblast HTR-8/SVneo cell line evaluated with the alkaline comet assay. Mutat Res 683:35-42.
3. Guler G, Tomruk A, Ozgur E, Seyhan N. 2010. The effect of radiofrequency radiation on DNA and lipid damage in non-pregnant and pregnant rabbits and their newborns. Gen Physiol Biophys 29:59-66.
4. Kesari KK, Behari J, Kumar S. 2010. Mutagenic response of 2.45 GHz radiation exposure on rat brain. Int J Radiat Biol 86:334-343.
5. Tomruk A, Guler G, Dincel AS. 2010. The influence of 1800 MHz GSM-like signals on hepatic oxidative DNA and lipid damage in nonpregnant, pregnant, and newly born rabbits. Cell Biochem Biophys 56:39-47.
6. Xu S, Zhou Z, Zhang L, Yu Z, Zhang W, Wang Y, Wang X, Li M, Chen Y, Chen C, He M, Zhang G, Zhong M. 2010. Exposure to 1800 MHz radiofrequency radiation induces oxidative damage to mitochondrial DNA in primary cultured neurons. Brain Res 1311:189-196.

Mich bekümmert die Existenz dieser Arbeiten weniger, als die Tatsache dass sich Ihre und Lerchls Diskussion immer noch an Details von Befunden aus 2005 und 2008 festkrallt anstatt sich dem aktuellen Problem zu stellen.

Die Geldflüsse der AUVA zu und von Ruedigers Labor kann ich weder dementieren oder bestätigen [Kontext 3].
Meine Gelder wurden nicht zurückgezahlt. Also scheine ich integer gearbeitet zu haben, sogar dann noch als ich die Daten von Ruediger zwei mal überprüfen lies.

Kennen Sie den Film "Und täglich grueßt das Murmeltier"? , ein "Synonym" für täglich alles wieder durchkauen
Aber um der lieben Diskussion willen. Für mich ist klar. :

1. 2008: Die MUW hat die eine Arbeit UMTS "verurteilt" und die Arbeit aus 2005 zu GSM (REFLEX) nicht (so steht es im Protokoll)
2. Zwei Editoren, zwei Verlage, und mehrere Gutachter haben die Angelegenheit überprüft. Die Arbeiten sind nach wie vor und unverändert abrufbar.
Sie stehen in der internationalen Datenbank "Medline".
3. 2009: Die MUW retourniert eine kleine Summe wegen der REFLEX GSM-2005 Publikation,
(so steht es in einer Email aus Brüssel), und
4. 2010: Lerchl sieht sich bestätigt, weil jemand in Brüssel auf einen Zeitungsartikel eingeht, um zu erklären damit hätten sie nichts zu tun.
Ich nannte das "Viel Lärm um Nichts" ein Blogbeitrag in Ihrem forum nannte es "Sturm im halbvollen Wasserglas", nur Lerchl erlebte es eben als "amtlich" bestätigt.
5. Es ist wenig konstruktiv mich nach der Herkunft eines Email Datums zu fragen, und den Staatsanwalt ins Spiel zu bringen.

Da ich viel mit Brüssel zu tun hatte, weiß ich welchem Irrtum Lerchl aufsitzt. Sein Unvermögen den Irrtum zu erkennen macht die Sache nicht besser. Das Niveau in diesem Vorgang ist wirklich sehr tief, tiefer ginge es nur noch wenn man Brüssel zu einem Artikel in "Bild am Sonntag" befragt hätte, um dann von Brüssel sinngemäß zu hören, ja es steht dort aber damit hatten wir nichts zu tun.

Es wird Zeit mich aus dieser niveaulos geratenen Diskussion auszuklinken. Ich bitte es nicht persönlich zu nehmen, aber auf mich wartet ein Leben wo ich etwas Nützliches tun kann. Ich empfinde das Forum als wenig konstruktiv. Hier wird in langen Diskussionenn leeres Stroh gedroschen, Nützliches ist nicht in Sicht.

Wilhelm Mosgoeller

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Entwertung, AUVA, ATHEM-Projekt, Mosgöller, Anwalt, DNA-Brüche, Franzellitti, Antwort, Bersani, Kumar


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