REFLEX - keine Replikationen (Forschung)

Christopher, Montag, 26.07.2010, 09:49 (vor 5241 Tagen) @ mamabo

Stehen die Pressemitteilungen nicht auch im Widerspruch zu dem, was die Ethikkommission herausgefunden hat?

Das geht am Punkt vorbei. Laut KOI ist Lerchl der Einzigen, der den Fälschungsvorwurf verbreitet - was eindeutig gelogen ist.

richtig, aber nicht nur um Fakten sondern auch um deren Interpretationen ... und da gibt es nun mal unterschiede. und wenn es da zum konflikt kommt, geht es um konfliktmanagement.

Naja, hier geht es aber nicht um die Interpretation von Fakten, sondern darum, ob es sich überhaupt um Fakten handelt. Das ist ein großer Unterschied: Bildlich kann man es sich vorstellen, wie beim Herangehen an den Kai einer Fähre. Wenn die Fähre (=Fakten) da ist, kann ich darüber diskutieren, ob ich an Bord links oder rechts sitzen will (=Interpretation). Wenn keine Fähre da ist (oder so dichter Nebel ist, daß man sich nicht sicher sein kann), erübrigt sich diese Diskussion, weil die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß ich beim Weitergehen naß werde.

wieso? gilt in der wissenschaft nicht die unschuldsvermutung bis zum beweis des gegenteils? wo sind die gegenstudien? meines wissens ist es in der wissenschaft üblich, so die aussagen anderer zu widerlegen.

Nur in der Rechtswissenschaft. Und weil Lerchl tatsächlich schwerwiegende Sachargumente vorgebracht hat, wäre es eigentlich an den Studienautoren, auf diese Argumente einzugehen. Dieser Schritt fehlt aber völlig - wenn die Studien sauber wären, sollte das doch ein Leichtes sein!?

wieso? hat gallilei nicht auch zurückgezogen, ... und sie bewegt sich immer noch!

Hm, wenn man den Fall Galilei mit dem Fall REFLEX vergleicht, dann würde ich eher die Studienautoren in der Rolle der katholischen Kirche sehen. Die von Lerchl gefundenen Fakten sprechen für sich, während die Studienautoren nur den Persilschein von der Ethikkommission vor sich hertragen (und laut Protokoll fand in der Ethikkommission nicht einmal ansatzweise eine Auseinandersetzung mit den Fakten statt).

(... )was aber "hier" im causus REFLEX läuft, erinnert an hexenverbrennung. warum so unsachlich, tendenziös, monströs?

Offen gestanden, wenn Sie die Kritik an der REFLEX-Studie der Kritik an Lerchl gegenüberstellen, teilen beide Seiten gut aus. Sachargumente, die die von Lerchl gefundenen Ungereimtheiten auch nur teilweise entkräften können, habe ich aber noch keine gesehen.

danke für den wink. nein, naturgesetze werden nicht per mehrheitsbeschluss aufgehoben, aber ... ging es hier denn um naturgesetze ... oder nicht vielmehr um interpretationen von labor-phänomenen, die evtl einen hinweis auf erbgutschädigungen durch strahlungen beinhaltet haben?

In der Kritik an den Studien geht es um Naturgesetze, bzw. statistische Gesetzmäßigkeiten (gewissermaßen "Naturgesetze der Mathematik"). Es ist nunmal äußerst verdächtig und unter normalen Umständen unmöglich, daß bei Untersuchung eines identischen Parameters bei einem hohen Mittelwert deutlich weniger streut als bei einem niedrigen Mittelwert. Das ist, als ob ein Schütze auf eine höhere Distanz deutlich besser treffen würde.
Bisher wurde nicht einmal der Versuch unternommen, diesen Effekt zu erklären. Stattdessen tragen die Protagonisten der Ethikkommission den faulen Kompromiss vor sich her, als ob er der Beweis für die Unschuld wäre: Hier wird doch der sachlichen Diskussion gezielt ausgewichen!

irritiert hier niemanden die unsachlichkeit, mit der dieser "wissenschaftliche" diskurs geführt wird?

Schon. Meines Wissens gab es bis heute von Seiten der Studienautoren noch keine sachliche Auseinandersetzung mit den von Lerchl gefundenen Fakten, die für eine Fälschung sprechen.

Tags:
Unterstellung, Tendenziös, Kompetenzinitiative, Lüge, Protagonisten, Hexenverbrennung


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