REFLEX - Fälschungsbehauptungen zurückgewiesen (Forschung)

Doris @, Donnerstag, 22.07.2010, 21:53 (vor 5244 Tagen) @ H. Lamarr

Die sogenannte Komptenzinitiative (KOI) verbreitet im Juli 2010 folgende Behauptung:

"3. Schließlich geht es – über Diffamierungen durch das IZgMF-Forum hinaus – um die allgemeine Frage, ob man Fälschungsbehauptungen öffentlich verbreiten darf, die ein damit befasster Rat für Wissenschaftsethik der Medizinischen Universität Wien bereits im Juli 2008 zurückgewiesen hat und die auch vom Fortgang der Forschung widerlegt worden sind."

Mir ist nicht bekannt, dass die Ethikkommission in Wien so gehandelt hat, wie es die KOI schildert. Was ist da los? Hat die KOI bessere Informationen als alle anderen? Der Bericht der Ethikkommission ist im Internet abrufbar und mMn steht dort in keiner Weise das drin, was die KOI draus macht.

Dazu kann ich nichts sagen, aber....

Was die Kernaussage der KOI betrifft, ob Fälschungsbehauptungen in diesem Fall öffentlich verbreitet werden dürfen, möchte ich auf den wohl offiziellen Stand der Sache hinweisen, der auch Bestandteil des Kommentars von Friedl und Rühm ist.

Auszug:
...On 15 December 2009, we wrote a letter to the Rector of the Medical University of Vienna, asking whether the University was in possession of any additional information that could shed light on the question of scientific misconduct, and whether an investigation of the allegations was underway or planned. On 1 February 2010, we were informed by the Medical University of Vienna that several publications of the group of H.W. Rüdiger, including the paper by Pilger et al. (2004), under discussion here, are currently being investigated by the Austrian Agency for Scientific Integrity (http://www.oeawi.at/).
The question of when scientific papers should be retracted even if the authors do not agree is a difficult one, especially because proofs for data fabrication and other forms of scientific misconduct are difficult to provide.

Für meine Begriffe ist das ein schwebendes Verfahren und die Frage der KOI durchaus legitim. Allerdings wird auch von dort und anderen mobilfunkkritischen Seiten das Gegenteil verbreitet, dass die Fälschungsvorwürfe als haltlos zurückgewiesen wurden. Und dies stimmt so eben auch nicht.

Friedl und Rühm haben beschlossen, die Kommentare von Dr. Lerchl und A.Pilger zu veröffentlichen, damit sich jeder ein Bild zu der Angelegenheit machen kann.

Und was m.E. ein Negativpunkt ist für Alexander Pilger, dass er die Rohdaten nicht herausgibt, wie Dr. Lerchl in seinem Ausgangsposting geschrieben hat.
Denn ebenfalls im Kommentar von Friedl und Rühm steht, warum diese evtl. Licht ins Dunkle hätten bringen können.

A Letter to the Editor by A. Lerchl, which we received in May 2009, raised serious questions concerning the extremely small standard deviations of the data on DNA damage induced by EMF exposure, as shown in figure 1 of
Pilger et al. (2004). We asked two experts on biostatistics whether or not the suspicion expressed by A. Lerchl is justified. The reviewers conceded that indeed the standard deviations are suspiciously low, but that the raw data have to be examined before scientific misconduct can unequivocally be proven

Tags:
, Oesterreich, Wien, Ko-Ini, Rüdiger, Sprachrohr, OeAWI, Pilger


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