Begriff "Elektrosensibilität" (Elektrosensibilität)

shimra, Samstag, 31.12.2005, 12:28 (vor 6911 Tagen) @ Helmut Breunig

Sie beschreiben wieder exakt , wie auch ich die Zusammenhänge einschätze.

Was ist die Erfahrung derer, die sich als "elektrosensibel" empfinden, mit der Benutzung dieses Begriffs?

In den Vordergrund rückt automatisch die Bezeichnung "sensibel" , was eher mit überreagierend als mit feinfühlig =sensitiv in Verbindung gebracht wird. Bei den heutigen verschiedensten Umwelteinflüssen "sensibel" zu sein , auf was auch immer , kann man sich halt einfach nicht leisten , denkt der Normalbürger , wenn er vom Phänomen E-Senibilität hört.
Entspricht dem , was Sie folgend schreiben :

Meine Erfahrung ist die, dass ein Gegenüber ohne Vorkenntnisse eigentlich zuerst nie anders damit umgeht, als dass das Problem bei mir liege, wegen meiner unnormalen "Empfindlichkeit" und diese selbst als krankhaft angesehen wird.

Auf diese Weise wird erkennbar, wie sehr der Begriff eine Kausalzuordnung nicht offen lässt sondern vorwegnimmt. Damit gibt er jedoch dem Verlauf der Diskussion eine Richtung, in der Ansatz, dass EMF die verursachende Noxe darstellt, von vorne herein nicht ebenbürtig zu Alternativen erwogen wird.

Diesen Effekt missbräuchlich - weil im Wissen um die hintergründigen Zusammenhänge - zu forcieren, ist ein Ziel des WHO Fact sheets zu "EHS".

Wieso sagten wir eigentlich nicht so lange weiter "Neger", bis die Bewusstseinsentwicklung "weit genug" fortgeschritten war. Dadurch, dass wir den Sprachgebrauch geändert haben, haben wir der Entwicklung der Entdiskriminierung ein Stück geholfen. Emanzipationsprozesse der jüngeren Geschichte haben eine Diskussion des sprachlichen Ausdrucks beinhaltet.

Sprachkreation konstruiert sich aus dem zeitgemässen Bewusstsein und Wissensstand heraus und muss deshalb fortlaufend angepasst werden, umso mehr wenn es sich um die Umschreibung eines gesundheitlichen Wirkmodells einer total neuen Technologie handelt. Die Aufrechterhaltung von irrtümlich gewählten oder in den Irrtum führenden Begriffen muss korrigiert oder ersetzt werden.

Jüngst riet mir erstmals ein Arzt nach einem Gespräch, mich nicht selbst als "elektrosensibel" zu bezeichnen. Ich denke, das ist ein Weg, der gerechtfertigt ist, solange keine bessere Klärung der tatsächlichen Zusammenhänge besteht.

Gute Ansicht des Arztes . Ist mir auch schon geraten worden . Denn auch wie ich mich selber bezeichne ,beeinflusst meine (und die der anderern) Wahrnehmung von der realen Zusammenhängen . Ein Therapeut , unter anderem kinesiologisch tätig, bezeugte mich letzthin via Test sogar als "nicht elektrosensibel" , sondern einfach ansonsten hoch feinfühliger Mensch. Ich selber bezeichnete mein schlechtes Gefühl gegenüber E-Smog-Verschmutzung von Anfang auch nie als Elektrosensibilität , der Begriff stimmte für mich nie. - Wie müsste ich mich denn fühlen in stark befeldetem Gebiet , wär ich als feinfühliger Mensch auch noch elektrosensibel? Das wär dann wohl Horror!
Diese Begriffe sind , man sieht , alle sehr schwer definierbar und und es scheint mir insgesamt vonnöten, für die Reaktion auf E-Stress eine präzisere Bezeichnung zu finden .

P.S: Sind denn die Rinder der Rinderstudie "elektrosensibel" gewesen? Amalgam hatte sie wenigstes nicht in den Plomben. :lookaround:

Deswegen: Wie sieht die Geschichte der Prägung und des Gebrauchs des Begriffs "Elektrosensibilität" aus?"

Was wir keimen lassen und nach bestem Wissen und Gewissen erarbeiten, wird wohl seine Früchte bringen.

shirma


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