57439 Attendorn 2006 (Allgemein)

KlaKla, Donnerstag, 18.05.2006, 08:59 (vor 6773 Tagen) @ KlaKla

Stadt: "O2 will Antennen im Alleingang"

Attendorn. Der Mobilfunkbetreiber O2 hat Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid des Kreises Olpe zum Bauantrag für zwei Sendeanlagen auf einem Hochhausdach in der Stettiner Straße in Attendorn eingelegt. Das teilte die Attendorner Stadtverwaltung gestern mit.

Der Mobilfunker will dort weiterhin eine GSM- und eine UMTS-Sendeanlage in Betrieb nehmen, obwohl es mit der Stadt eine anders lautende Absprache gibt. Im Rathaus ist man über das Vorgehen des Betreibers verwundert. "Im vergangenen Sommer sagten uns die Vertreter von O2, sie benötigten ein offizielles Nein der Stadt, um den seit Jahren bestehenden Vertrag kündigen zu können", so Bürgermeister Alfons Stumpf. Ein solches Schreiben flatterte O2 auch prompt auf den Tisch.

Aber anstatt nun über einen Alternativstandort zu diskutieren, kündigte das Unternehmen im September 2005 ohne Vorwarnung an, alle Aktivitäten in Attendorn einzustellen. Im Dezember dann plötzlich die Rolle rückwärts: O2 wollte nun doch zwei Sendeanlagen auf dem Dach in der Stettiner Straße errichten.

Auf Nachfrage des Bürgermeisters begründete O2 dies nun wieder mit dem bestehenden Vertrag. Weitere Sendeanlagen seien aber nicht geplant. Wolfgang Hilleke, im Rathaus zuständig für das Thema Mobilfunk: "Im Bauantrag, den O2 im Januar einreichte, steht aber, genaue Angaben könnten erst gemacht werden, wenn die weiteren Standorte feststünden."

Im Rathaus glaubt man, dass O2 kein Interesse an einer gütlichen Lösung mehr hat und versuchen wird, die Antennen im Alleingang zu errichten. "Absprachen werden nicht eingehalten, unser Nein ignoriert, Alternativen abgelehnt und Fragen nicht beantwortet", so Hilleke. "Das hat nichts mehr mit einem einvernehmlichen Abstimmungsprozess zu tun."

Ungewöhnlichen Beistand findet die Stadt bei anderen Mobilfunkern. O2-Vertreter wurden schon früh von einem Mitbewerber gebeten, die inzwischen beruhigte Situation nicht wieder eskalieren zu lassen. Hilleke: "Die Kompromisslosigkeit von O2 löst bei den Konkurrenten Kopfschütteln aus."

Am Ende kann sich O2 aber nur gegen den Willen der Stadt durchsetzen, wenn weitere Hausbesitzer bereit sind, sich Antennen aufs Dach setzen zu lassen. Die Verwaltung bittet, keine Verträge abzuschließen, ohne dies vorher mit der Stadt abzustimmen.

Westfälische Rundschau vom 16.05.2006
Nachricht von Wolfgang Hilleke

Quelle: Newsletter Bürgerwelle

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Attendorn, Hilleke, Betreiber


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