Verändert sich die Intensität der Strahlung (Allgemein)

Kuddel, Dienstag, 18.06.2013, 19:59 (vor 4182 Tagen) @ Pizzamanne

Also, meines Wissens nach ist das Handy kein isotroper Strahler (da Dipol), daher sind unterschiedlich stark ausstrahlende Seiten der Regelfall.

Nein, ein Dipol pass von der Größe her nicht ins Gerät. Daher "falten" die Hersteller meist einen Draht oder Blech, der/das auf der Plastikschale der Geräterückseite angebracht ist. Das hat mehrere Gründe

1.) Um den SAR Wer am Ohr zu reduzieren, denn jeder mm Abstand zählt.

2.) Jedes mW an Leistung, welche vom Körper absorbiert wird, steht nicht mehr für die Funkverbindung zur Verfügung.

3.) Weil Display und Hörkapsel eh schon den Platz "am Ohr " belegen.

Aber es hängt natürlich ganz stark von den Freiheitsgraden ab, welche das Gerätedesign übrig läßt. Beim I-Phone z.B. wird der umlaufende Metallrahmen als Antenne benutzt, weil im Gerät sonst kein Platz mehr ist. Der Nachteil ist, das die haltende Hand dann das Meiste abbekommt, weil sie direkt den Rahmen berührt. Da bei direkter Berührung die meiste Energie absorbiert wird (die der Funkverbindung nicht mehr zur Verfügung steht) hattte das Iphone den Ruf einer schlechten Reichweite und man kaufte sich eine dicke Gummiwulst für den Rahmen, welche direkte Berührung verhinderte, es wurde weniger Leistung von der Hand absorbiert (SAR reduziert) und die Reichweite verbesserte sich.

Und bei den Handys, mit denen ich bisher im Rahmen meiner Möglichkeiten gemessen habe habe ich fesgestellt, dass es keine Regel dafür gibt, zu welchen Seiten die Strahlung eher stark bzw. schwach ist,...

Das kommt daher, das ...

1) daß die "Detekt-us" zu "grob" funktionieren = zu großer Anzeigeumfang bei nur wenigen LED. Der Unterschied zwischen Vorderseite und Rückseite von vielleicht Faktor 2 bis Faktor 4 macht wenige als einen LED Punkt aus.

2) daß Sie in zu großer Entfernung zum Gerät messen. Die Strahlungsleistung fällt mit 1/r² ab.
D.h. die Kurve Leistungsdichte über Abstand verläuft äußerst steil in der Nähe des Gerätes und sehr flach in größerer Entfernung. Wie auch bei anderen Meßgrößen ist es immer ungünstig, im "flachen" Teil der Kurve zu messen, weil sich hier Meßtoleranzen am stärksten auswirken.
Hätten Sie ein Meßgerät, welches auch in unmittelbarer Nähe des Mobiltelefons funktioniert (wie z.B. der passive Mikrowellen-Lecktester) , könnten sie die Position der Antenne und den Punkt des höchsten SAR ziemlich genau lokalisieren.

Sie versuchen ja in der Regel auch nicht, den Durchmesser einer Schraube aus 1 Meter Entfernung mit einer komplizierten Optik mit "Grobskala" zu bestimmen, sodern legen den Messschieber direkt an der Schraube an.

K


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