Diagnose-Funk-Referenten raus aus Schulen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 16.06.2013, 15:26 (vor 4181 Tagen) @ Pizzamanne

Zwar kenne ich Herrn Danscheid, habe aber bisher nicht mit ihm zusammengearbeitet. Anscheinend beleuchtet er eher den biologischen Aspekt, ich jedoch stärker den technischen Aspekt des Mobilfunks

Soso.

Ich sag' Ihnen jetzt dazu mal meine Meinung.

Aus meiner Sicht ist Diagnose-Funk (DF) ein unseriös arbeitender Verein, der mit dramatisierter bis unqualifizierter Argumentation Ängste gegenüber Mobilfunk in die Bevölkerung tragen möchte. Vordergründiges Motiv: Menschheit retten, allen voran natürlich "die Kinder". Tatsächliches Motiv: materieller und immaterieller Profit. Ich sehe DF als verdeckte Lobbyorganisation, die, mit Verlaub, nach dem methodischen Vorbild der Tabakler das Ziel verfolgt, gezielt Zweifel an der Ungefährlichkeit der Mobilfunktechnik zu wecken und zu schüren.

Wenn Sie für einen solchen Verein als Referent auftreten, würde ich Ihnen meine Kinder nicht anvertrauen. Denn ich müsste davon ausgehen, dass Sie vorgeben, mit spannenden Technikexperimenten Kinder mit den Grundzügen des Mobilfunks vertraut zu machen, nebenbei aber das eigentliche Ziel verfolgen, nämlich meinen Kindern (aus niedrigen Beweggründen) tief sitzende Ängste gegenüber dieser Technik einpflanzen.

Wären Sie ein unabhängiger Referent, hätte ich diese Sorge nicht. Als DF-Referent aber sind sie für mich grundsätzlich ebenso wenig vermittelbar als wären Sie fürs IZMF in den Schulen unterwegs. Wobei das Schulmaterial des IZMF, wie sich jeder selbst am öffentlich erhältlichen Material überzeugen kann, erheblich qualifizierter, kindgerechter und unaufdringlicher ist als das unsägliche Zeugs, das DF in die Schulen bringen möchte.

Durch die Wahl des "falschen" Partners haben Sie sich eindeutig positioniert. Dieses Stigma werden Sie so schnell nicht mehr los werden. Was Sie jetzt noch tun können, um sich von DF wenigstens im Nachhinein zu distanzieren ist der Verzicht auf jede direkte und verdeckte Panikmache. So wäre es z.B. begrüßenswert, wenn Sie sich im Zusammenhang mit Mobilfunk von dem so schön radioaktiven Begriff "Strahlung" trennen könnten, und stattdessen davon reden, was wirklich ist (elektromagnetische Felder, Funkfelder ...). Ob man Sie wirklich auf Kinder loslassen darf (so das Ihr Ziel ist), hängt natürlich von mehr ab. Sollte es soweit sein, laden Sie doch Skeptiker mal dazu ein, sich hinten reinzusetzen, wie dies früher der Schulrat machte.

Anscheinend sieht der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk sich selbst bei unmittelbarer Präsenz in Schulen dem Vorwurf ausgesetzt, dort nur Lobbyarbeit leisten zu wollen. Deshalb greifen diese Anti-Mobilfunker auf das alte Tarnmodell mit dem Mäntelchen zurück: Außen drauf steht für alle sichtbar "FunkySchool", der skandalöse Inhalt dieses Projekts aber riecht streng nach Diagnose-Funk.

Was ist eigentlich aus den Tipps geworden, die Sie Ende 2010 vom IZgMF bekommen haben? Damit meine ich speziell die Nutzung des Monitormodus bei älteren Handys. Dies wäre eine noch viel billigere Messtechnik, als das von Ihnen propagierte "Detekt-us".

Zu "Detekt-us" würde mich noch interessieren, ob Sie in irgendeiner Weise unmittelbar oder mittelbar kommerziell etwas mit diesem Billigmessgerät zu tun haben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Interessenkonflikt, Referenten, Lobbyismus, Schule, Unterrichtsmaterial, Schulprojekt, Monitormodus, FunkySchool, Pädagoge, Detekt-us, Baubiologenvereinigung, Schund, Sittenbild


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