85601 Zorneding (Allgemein)

KlaKla, Montag, 27.03.2006, 08:08 (vor 6819 Tagen) @ KlaKla

20.03.2006

Zornedinger Bürger wollen gegen geplante Antenne kämpfen

VON JOHANNES DANNER Zorneding - "Zorneding soll strahlen" steht über und "Sendemasten haben in Wohngebieten nichts verloren!" steht unter einem Flugblatt, mit dem sich engagierte Bürger gegen einen in nichtöffentlicher Gemeinderatssitzung beschlossenen 20-Meter-Mobilfunkmasten zur Wehr setzen wollen (wir berichteten). Möglicherweise soll das Gebilde sogar 45 Meter hoch sein. Als Standort kommt der Sportplatz bzw. Wertstoffhof in Betracht.

Betroffene Bürger, vor allem Anlieger des Ilchinger- und Moosacher Wegs, trafen sich am Freitagabend im "Neuwirt", um eine Art Bürgerinitiative ins Leben zu rufen, die dem Zornedinger Gemeinderat gehörig einheizen soll. Wortführer Hans-Helmut Kirschneck begrüßte rund zwei Dutzend Besucher, unter ihnen auch den Münchner Rechtsanwalt Frank Beel.

Der Fachjurist für arbeitsrechtliche Fragen machte den Anwesenden kaum Hoffnungen, rechtlich gegen das Ansinnen des Gemeinderates vorgehen zu können. Mobilfunkmasten mit einer Höhe von maximal zehn Metern seien grundsätzlich genehmigungsfrei. Bei Antennen mit 20 oder gar 45 Metern Höhe sei es durchaus sinnvoll, der Gemeinde Alternativstandorte vorzuschlagen.

Dabei sei es auch erlaubt, "möglichst viel Wind zu machen". Mit dem Argument, Handymasten seien gesundheitsschädlich (Strahlung) komme man in aller Regel nicht durch. Sollte der geplante Mobilfunkmasten gar 40 Meter und höher ausfallen, könne man landschaftsästhetische Gründe geltend machen.

Im Verlauf der Diskussion machte ein Besucher darauf aufmerksam, dass es am Standort Sportplatz "nicht nur um die paar Hansl am Ilchinger oder Moosacher Weg geht", sondern um die Tatsache, dass hier viele Kinder und Jugendliche ihren Sport ausübten.

Eine andere Besucherin regte an, den geplanten Bürgerantrag bei den Gemeinderäten persönlich vorbeizubringen und mit den Mandatsträgern zu diskutieren. Schließlich müssten sich die Bürger auch an gemeindliche Vorgaben halten wie das Anlegen von Streuobstwiesen.

Am Ende einigte sich die Runde auf den von der Zornedinger Rechtsanwältin Renata Schreiber vorbereiteten Bürgerantrag an den Gemeinderat, das Aufstellen von Mobilfunkmasten, die 20 Meter und höher sind, an Alternativstandorten wie dem Sportplatz oder Wertstoffhof zu überprüfen. Schreiber: "Es gibt sinnvolle Alternativen, z. B. Masten im Wald oder an Hochspannungsleitungen anzubringen."

Sollte es für ein Bürgerbegehren nicht reichen, müsse zumindest der Bürgerantrag in öffentlicher Ratssitzung diskutiert werden. Die Versammlung beschloss, entsprechende Unterschriftslisten in den nächsten Tagen in Zorneding aufzulegen.

Quelle: Merkur-Online

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Bürgerbegehren


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