REFLEX: Die blockierte erste Replikation (2004) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 11.10.2014, 14:11 (vor 3698 Tagen) @ H. Lamarr

Die mMn große Frage ist jetzt: Wer waren diese Forschergruppen, die offenbar die im März 2004 unter Mitwirkung von Vijayalaxmi befeldeten Proben analysiert haben – und was haben sie gefunden?

Mit Hilfe von "Klakla"s Posting lässt sich diese Frage beantworten. Einen Appendix-I gibt es im Reflex-Abschlussbericht zwar nicht, aber einen Annex-I, der ab PDF-Seite 282 Auskunft gibt. Die Proben (exponiert mit GSM, 1950 MHz, 15h, 2 W/kg) wurden auf Mikrokerne analysiert von ...

a) Prof. Guenter Speit, Medizinische Fakultaet/Humangenetik, University of Ulm
b) Prof. Heinrich Zankl, Fachbereich Biologie der Technischen Universitaet Kaiserslautern.

Die beiden Ergebnisse waren widersprüchlich: Bei Speit zeigte sich gegenüber Scheinexposition ein hoher Anstieg von 11 Zellen mit Mikrokernen (MN) pro 100 binukleare Zellen, bei Zankel war der Anstieg mit nur 2 MN deutlich kleiner (Original-Reflex: 12,7 MN). Als Erklärung der Abweichung wird im Abschlussbericht ausgeführt:

These variability could be attributed to different staining techniques. Laboratories in Vienna and Ulm used a more sensitive fluorescent dye (DAPI), whereas the laboratory in Kaiserslautern stained the slides with GIEMSA. Positive controls could not be evaluated, due to a too low number of assessable cells.

Für mich als Laie klingt die Erklärung durchaus plausibel, nur scheint der Mikrokerntest 2004 noch eine wacklige Angelegenheit gewesen zu sein und vor allem hätte man inzwischen den Verdacht bezüglich der Ursache der Abweichungen längst entkräften oder bestätigen können. In den Tiefen des IZgMF-Forums, meine ich mich zu erinnern, schlummern noch weitere Sichtweise auf diese Reflex-Nachuntersuchung, die ich auf die Schnelle jetzt aber nicht gefunden habe.

Im Abschlussbericht lautet das Resümee der Nachuntersuchung:

In conclusion, the evaluation of micronucleus frequencies in three independent laboratories showed a consistent increase in cultured human fibroblasts after RF-EMF exposure. Differences in micronucleus frequencies between the laboratories can be attributed to different staining techniques and a various number of scored cells.

Wo das dritte unabhängige Labor jetzt plötzlich herkommt, das weiß nur der Verfasser obiger Zeilen, möglicherweise ist damit das Labor von Prof. Rüdiger in Wien gemeint.

[Ergänzt am 11.10.2014, 16:36 Uhr]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Reflex, Speit, Arbeitsgruppe Ulm


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