Vom Gefühl und der Deutungshoheit darüber (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 29.11.2007, 00:31 (vor 6223 Tagen) @ Schmetterling

Schauen Sie Schmetterling, jetzt sind wir wieder an so einem Punkt, wo wir die große Jammer-Panik-Angst-Verdreh-Falschmeldungsschine verlassen können und sinnvolle faktengestützte Mobilfunkkritik machen könnten. Wie das genau zu machen ist, darüber müssten wir a) kurz diskutieren und dann b) gleich handeln.

Hier versteh ich keinen Zusammenhang; nicht, was Sie mir sagen wollen, nicht was Sie stört oder was ich in Ihren Augen falsch gemacht habe. Wo ist hier eine "Jammer-Panik-Angst-Verdreh-Falschmeldungsschine"...?

Seufz, weder noch. Ich habe hier nur einen Ansatzpunkt für konstruktive Kritik gesehen. Sie sollten nicht immerzu alles sofort auf sich beziehen.

Wundert mich, denn Meinungen gibt es mehr als Sandkörner am Stand von Jesolo. Meinungen. Nachdem mir Fundis jahrelang ihre private "Meinung" versucht haben als Tatsachen einzutrichtern, reagiere ich auf private Meinungen eher empfindlich und frage/suche lieber nach belastbaren Fakten - auch in Form offizieller Stellungnahmen.

Was, spatenpauli, ist wirklich belastbar?

Wie wär's mit: Wahrheit?

Ich will Sie nicht instrumentalisieren, glauben Sie mir.

Ja, glaube ich Ihnen.

Mich interessiert die Meinung anderer, halt auch zu Themen, zu denen ich Fragen stelle. Interessant sind die Geschichten anderer, sehr interessant auch das Wissen einiger (z.B. Kuddel, RDW u.a.) Und dann habe ich sehr wohl eine eigene Meinung, die ich auch schreiben darf? Und, ich bin auf der Suche nach der Wahrheit und nach einer Lösung. Zu so etwas ist ein Forum doch da, oder nicht? Was genau werfen Sie mir vor?

Na sowas! Auch ich suche die Wahrheit und eine Lösung. Aber ganz offensichtlich muss Übereinstimmung im Ziel nicht das Begehen der selben Wege bedeuten. Vielleicht sollten Sie beim Einholen von Meinungen ein bisschen mehr auf die Kompetenz des Meinungsgebers achten und eingeholte Meinungen mit ein paar kleinen Plausibilitätstests sieben, um Verwertbares (Belastbares) zu bekommen.

Warum reagieren Sie Ihren Hass auf einige Kritiker auch an mir ab? So empfinde ich das ab und an.

Das ist wieder so einer Ihrer phantastischen Ausrutscher. Woher wollen Sie wissen, dass ich einige Kritiker hasse? Sie kennen mich nicht, wir haben uns noch nie getroffen. Hass ist ein Gefühl. Und Sie können nicht wissen, was ich fühle. Sie haben keinerlei Deutungshoheit - das ist ein von Anka eingebrachter treffender Begriff - über meine Gefühle. Sie können bestenfalls Vermutungen darüber anstellen, alles andere ist eine Unterstellung oder, weil derzeit als Modewort hoch im Kurs: eine Diffamierung. Denn Sie setzen damit das haltlose Gerücht in die Welt, ich würde einige Kritiker hassen. Comprende? Und ich sage Ihnen, es wäre wirklich nur ein Gerücht, denn ich hasse keinen Kritiker, wie ich auch keinen Betreiber hasse, mit diesem Gefühl gehe ich sehr vorsichtig um.

So, und nun gehe ich noch einen Schritt weiter, mal sehen, was Sie zu folgender Überlegung sagen: Wenn Sie schon irrtümlich glauben, anhand irgendwelcher Indizien über die Gefühle anderer Bescheid zu wissen, dann zeigt dies aus meiner Sicht eine gewisse Anfälligkeit für unzulässige Interpretationen. Das heißt, Sie angeln sich die Deutungshoheit über Ereignisse auch dann, wenn Sie damit völlig neben der Spur liegen. Könnte dies, so frage ich mich, nicht ein elementarer Hinweis dafür sein, dass Ihre Symptomzuschreibung zu Elektrosensibilität auf einer Fehldeutung beruhet.

Wissen Sie, manchmal, wenn ich hier sitze, denke ich, alles ist nur ein Traum, ein Albtraum der letzten Nacht. Mir geht es gut, ich bin zufrieden, glücklich, augeglichen.
Dann fahre ich nach Hause, jeden Tag, weil ich meine Pferde versorgen muss, dann nach 2 Stunden, nach 4 oder manchmal auch nach 5 oder 6 Stunden halte ich`s da nicht mehr aus.

Ja, dass Sie Symptome zeigen, das glaube ich Ihnen. Dass schwache HF- oder NF-Felder daran schuld sind halte ich für möglich aber nicht für wahrscheinlich. Da Sie kaum auf Hilfe von draußen hoffen können, ist Ihre einzige Chance aus meiner Sicht eine von Selbstbetrug und von Erwartungshaltung so gut es eben geht unabhängige Selbstbeobachtung mit einer möglichst genauen(!) chronologischen Dokumentation der Umstände, wann es Ihnen gut und wann schlecht geht. Anhand dieser Informationen sollten anschließend gezielte Messungen möglich sein, um die Ursachen zu finden. Ich könnte mich z.B. darum bemühen, für Sie ein Personendosimeter zu bekommen - an diesem Punkt waren wir ja schon einmal. Ohne vorausgehender zusammenhängender Dokumentation von Ihrer Seite ist aber auch so ein Gerät nur ein Stochern im Nebel.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Erwartungshaltung, Deutungshoheit


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