Mit zwei Augen, Frau Weber, sieht man besser (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.09.2010, 13:57 (vor 5193 Tagen) @ Eva Weber

1) Beim Rauchen verdichteten sich mit den Jahren (ab etwa 1950) ziemlich schnell die Hinweise darauf, es sei gefährlich. Beim Mobilfunk ist das Gegenteil der Fall, es verdichten sich die Hinweise, es sei ungefährlich.

Nun, man hört nichts, man sieht nichts und man riecht nichts.

Zumindest für Ratten scheint eine GSM-ähnliche Befeldung auf Lebenszeit Nachteile zu haben, lt. Studie "Wirkung chronischer GSM-ähnlicher Befeldung auf die Lebenszeit weiblicher Sprague-Dawley Ratten - eine Wiederholungsstudie". Sie leben kürzer. Vielleicht könnte dies eines Tages für den Job von Kammerjägern, Produzenten von Rattengift Umsatzeinbußen bedeuten.

Wenn Sie doch endlich einmal Ihren Tunnelblick ablegen könnten und nicht immerzu ausschließlich auf das starren würden, was Ihnen gefällt. Die Autoren der von Ihnen zitierten Studie haben zuvor über drei vergleichbare Studien berichtet, bei denen keine Überlebenszeitverkürzung beobachtet wurde. Zudem wurden in München an der LMU Ratten über drei Generationen hinweg beobachtet, ebenfalls ohne Befund. Und dann ist da noch Teilnehmer Lerchl. Auch dessen Mäuse starben unter Feldeinwirkung nicht früher, sie wurden nur etwas dicker. Das sind nur die Gegenbeispiele, die mir spontan einfallen, ohne danach suchen zu müssen. Sie sind mMn lange genug in der Mobilfunkdebatte dabei, um zu wissen, dass eine einzelne Studie bei widersprüchlichem Gesamtbild die Waage nicht entscheidend aus dem Gleichgewicht bringen kann.

Nun kann dieser frühere Tod der befeldeten Ratten auch möglicherweise durch modulatorische Effekte variabler Aktivität der Sonne im Verlauf ihres elfjährigen Zyklus und Störungen im Erdmagnetfeld erklärt werden, ferner den Monat der Geburt. Sind also Sternzeichen doch wichtig ...

Hat dies Herr Prof. Lerchl bei seiner Melatonin-Studie berücksichtigt?

Warum sollte er? Kann er die Sonne an deren Aktivität hindern oder soll er sechs Jahre warten? Der Effekt, so es ihn überhaupt gibt, sollte sich "nur" auf die Vergleichbarkeit von Studien auswirken.

Aber man wird schon alles auf die Reihe kriegen, da bin ich ganz sicher!

Ja, klar, so unerträglich sicher, wie Sie glauben, EHS zu sein.

3) Beim Rauchen gab und gibt es tatsächlich Millionen Betroffene, ...

Prof. David, Leiter eines Zentrums für Elektropathologie und Umweltmedizin, also einer der Ihrigen, im Jan. 2008 in der Zeitschrift "Schrot und Korn": "Die vorliegenden Daten erlauben es nicht zu sagen, die EMF machen nichts. Sie rechtfertigen es aber auch nicht, zu sagen, Elektrosmog ist schlimmer als Zigaretten."

Und täglich grüßt das Murmeltier. Wie oft wollen Sie den Herrn David denn noch zitieren. Herrn Lerchl unterstellen Sie, er irre sich in Bezug auf EMF kolossal, Herrn David unterstellen Sie, er irre sich in Bezug auf EMF keinesfalls. Wie es halt grad' so passt. Immerhin ist das Zitat von Herrn David wenigstens nicht gefälscht, sondern belegt. Ich halte es nach wie vor für unglücklich, gestehe Herrn David jedoch auch mal eine unglückliche Äußerung zu und finde das ganze im übrigen belanglos, da es das "Zentrums für Elektropathologie und Umweltmedizin" an der Uni Witten/Herdecke inzwischen nicht mehr gibt und Herr David vermutlich den wohlverdienten Ruhestand genießt. Es ist typisch für Sie, Frau Weber, dass Sie brauchbare Äußerungen akademischer Würdenträger gerne zu Heißluftballons aufblasen, vermutlich inspiriert von den kruden Zitatsammlungen aus dem Hause Maes. Die Obrigkeitshörigkeit hierzulande ist allerdings arg im schwinden, wenn Sie's nicht glauben, besuchen Sie mal eine Schule. Als Ersatz für David schlage ich Ihnen Barry Trower vor, der ist zwar auch schon Rentner, wird aber gegenwärtig als Ersatz-George-Carlo aufgebaut, der Trower hat nämlich etwas ganz Tolles in seiner Vita. Der Mann hat für den britischen Geheimdienst gearbeitet! Damit wird er für Ihre Szene erstklassig, ein echter Illuminati plaudert aus dem Nähkästchen, ist das nicht hinreißend?! Eva, reich' mir doch bitte mal den Zucker rüber ...

..beim Mobilfunk gibt es nur eine winzige Anzahl sogenannter Betroffener, die behaupten, betroffen zu sein, den Nachweis aber nicht führen können - und, was Ihre Person anbelangt - auch nicht führen möchten.

Ich könnte mir vorstellen, dass Sie sich, Spatenpauli, mit Ihren ständigen Versuchsvorschlägen etwas überschätzen. Wenn ich bedenke, dass auch nun noch Sonnenaktivität und Erdmagnetfeld und Geburtsdatum eine Rolle spielen...!

Das Wichtigste haben Sie leider nicht erwähnt: Sie meiden selbst einfache Go/NoGo-Tests wie der Teufel das Weihwasser, Sie verlangen, dass man Ihnen blind glaubt. Und diesen Gefallen tu' ich Ihnen nicht (mehr).

Kann ich also nur hoffen, falls ich da noch lebe, dass es mir besser geht, wenn der elfjährige Sonnenzyklus sein Ende findet.

Sie sind noch weit vom durchschnittlichen Sterbealter der Frauen entfernt und sollte es Sie dennoch vorher erwischen, dann können Sie sich immer noch zur EMF-Mehrtürerin erklären lassen, die "bis zum letzten Atemzug kämpfend ..." naja, den Rest kennen Sie ja.

Der Zusammenhang mit der "schädlichen" Vorsorge bei EMF ist ein ganz anderer. Wenn ein Land wie die Schweiz einst glaubte, der Bevölkerung etwas Gutes zu tun ...

Meine Meinung ist, dass diese Technik an sich Mensch und Natur auf Dauer nicht zuträglich ist und dass diese völlig unnötig und zum großten Teil schon als Spielzeug benutzt wird.

Meiner Meinung nach irren Sie sich.

Als neuestes Bravourstück nenne ich hier z.B. die sog. "Intelligenten Stromzähler", die einwandfreies Funktionieren nur gewährleisten, wenn auch im weitest vom Mast entfernten Keller, in dem ansonsten ein Handy nicht funktionieren würde, für genügend Strahlung gesorgt werden muss. Lt. Auskunft eines Energieversorgers ist dies zu vergleichen mit einem Handy, arbeitend mit GPRS auf dem D1 Netz. Nun frage ich nach dem Nutzen einer solchen Intelligenz! Etwa gar Stromsparen?

Ach Gott, das alberne Gerede um "Smart Metering" haben Sie wohl bei Gigaherz aufgelesen. Mit Verlaub, ich halte dies für idiotisch, noch so 'n Heißluftballon. Die neuen Zähler senden nur selten für wenige Sekunden (z.B. 2-mal am Tag) und eignen sich sehr wohl zur Einsparung, weil der tatsächliche Verbrauch fast in Echtzeit zu sehen ist, so dass Fehlverhalten zuordbar und korrigierbar ist.

Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie in Ihrem letzten Absatz das Wort "Hetzer" viermal und "hetzen" einmal gebraucht haben. Finden Sie das nicht entschieden zu viel für eine Demokratie mit Meinungsfreiheit und eben verschiedenen Meinungen, Erfahrungen und Erkenntnissen?

Ich finde den Gebrauch des Wortes "Hetzer" angemessen. Sie übersehen wieder meine Motive: Ich habe mit den Leuten zu tun, die von den Hetzern in Angst & Schrecken versetzt werden. Deshalb sehe ich in dem Hetzen kein harmloses Gelabere von ein paar "Spinnern", sondern verantwortungsloses Tun von Geschäfte- und/oder Wichtigmachern. Der Appell "Aufklären ja, Hetzen nein" erreicht leider diese Zielgruppe nicht, sachliche unaufgeregte Aufklärung würde denen nämlich an die Substanz gehen.

Und zum Schluss ein Lob für Sie: Das Formatieren von Postings und das Einschieben von Antworten kriegen Sie mittlerweile sehr gut hin!

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hetzer, Obermenzing, Obrigkeitshörig


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