Wutbürger und inquisitorische Sprache (Allgemein)

Realist, Mittwoch, 20.10.2010, 11:03 (vor 5141 Tagen) @ AnKa

Wenn Politiker den Bürgern die Ergebnisse kritischer Gutachten verheimlichen, um ein Prestigeprojekt durchzusetzen, wenn sie statt dessen mit Gefälligkeitsgutachten arbeiten, wie würden Sie das bezeichnen?

Ihre Frage ist inquisitorisch, und: Sie streuen Voraussetzungen ein, die zunächst hinterfragt werden müssten. Was wurde "verheimlicht", wer hat "verheimlicht", da müssten Sie zunächst mal Ross und Reiter nennen. "Gefälligkeitsgutachten" ist ein weiteres Schlagwort, Sie müssten genau begründen, was Sie hier meinen.

Lesen Sie einfach den von mir erwähnten Stern-Artikel. Da sind die Hintergründe gut recherchiert und zusammen gefasst. Ihre Grünflächen-Behauptung haben Sie übrigens auch nicht belegt - also liefern Sie den Beleg bitte nach.

Der Protest gegen Stuttgart 21 ist ein Protest für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung. Es geht dabei um mehr als "nur" Stuttgart 21. Es geht um die Arroganz und Bürgerferne, die viele Stadtverwaltungen und Landesregierungen an den Tag legen.

Sie haben wohl keinerlei Ahnung von öffentlichen Genehmigungsverfahren. Im Zuge derer gibt es vielfach mehrere Offenlage-Perioden. Die Journalisten berichten dann über den jeweiligen Stand, zu "Stuttgart 21" hat es wohl hunderte, tausend Zeitungsartikel, Kommentare, Karten- und Bilddarstellungen gegeben. Einwendungen konnten durchaus erhoben, bei Bedarf auch Klagen angestrengt werden. Das ist so Usus und möglich und findet auch vielerorts statt.

s.oben. Für Bürger und (leider manchmal) auch Journalisten ist es schwierig, Fakten zu erkennen, Einwendungen zu erheben, Klagen anzustrengen, wenn mit Gefälligkeitsgutachten gebarbeitet wird. Ein Volksentscheid wird in Stuttgart übrigens schon seit vielen Jahren gefordert.

Falls Sie eine bessere Verfahrensweise vorschlagen können, die Rechtssicherheit sicherzustellen vermag, skizzieren Sie sie.

Ganz einfach: Wirkliche Transparenz. (abgesenen Mal davon, dass "Rechtssicherheit" ein beliebtes, für Nicht-Juristen oft schwer überprüfbares Totschlagargument ist).

Eine beliebte Methode: Mit Andeutungen arbeiten, meist ziemlich redundant ("ausländerfeinlich" etc.) aber nicht Klartext reden. So kommt man in nichts rein....(Im Zweifelsfall kann man sich rausreden: Das hab ich doch so nie gesagt...). So wird jede offene Diskussion im Keim erstickt. Sie beherrschen das gut, Gratulation! Manche würden das als geschickt bezeichnen, andere als feige. Je nach persönlicher Vorstellungswelt.

Das ist bloß Geschwurbel.

Getroffene Hunde bellen.

Beantworten Sie doch einfach meine Frage: Wo habe ich (Ihre Wortwahl:) "die Nazikeule geschwungen"? Ihr extremes Deutsch ersetzt nicht das notwendige Argument, den benötigten Nachweis zu Ihrer Behauptung.

Sie wissen schon, warum Sie sich nicht trauen, deutlicher zu werden. Den Begriff "extremes Deutsch" verbitte ich mir übrigens.
http://www.kanzlei.biz/nc/medienrecht_2450/19-05-2010-lg-wuerzburg-21-o-197-10.html

Tags:
Volksentscheid


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