Schweiz: Wortmonster ersetzt "Elektrosensibilität" (Elektrosensibilität)

H. Lamarr , München, Mittwoch, 15.10.2025, 21:27 (vor 1 Tag, 1 Stunden, 9 Min.) @ H. Lamarr

Gigaherz reagierte prompt auf das gestrige Posting. Wenn ich Frau Buchs richtig verstehe, wurde aus Bern-Mittelland durch Umbenennung die Gruppe Wabern. Offensichtliche Fragen nach dem warum, wieso, weshalb lässt sie unbeantwortet. Soeben nachgeschaut ist in der Themenliste von SHS "Elektrosensibilität" (noch) nicht wiederaufgenommen worden.

Wie Frau Buchs gestern mitteilte, wurde das Thema "Elektrosensibilität" von den Selbsthilfeorganisationen aus Akzeptanzgründen umbenannt in "Umweltintoleranz gegenüber elektromagnetischen Feldern (EMF-Syndrom)". Auf Französisch: Intolérance aux champs électromagnétiques. Folglich müssen "Elektrosensible" künftig in der Themenliste von SHS nicht mehr unter E nachschauen, sondern unter U.

Dem Vernehmen nach akzeptieren "Elektrosensible" mehrheitlich den eingebürgerten Begriff der "Elektrosensibilität" ohne Murren. Einzelne Betroffene und Wissenschaftler wie Belpomme aber stoßen sich an dem Begriff und versuchen Alternativen zu etablieren (Beispiel von 2005). Die sperrige "Umweltintoleranz gegenüber elektromagnetischen Feldern" soll der Intervention eines einzigen öffentlich wahrgenommenen Betroffenen entsprungen sein. Offensichtlich soll der neue Begriff einen Hauch von Wissenschaft mit sich bringen. Doch er ist umständlich, für die Bevölkerung wenig eingängig und inhaltlich falsch. Denn z.B. Frau Buchs bekundet, sie reagiere auch auf Elektrozäune und statische Magnetfelder von metallischen Bettgestellen. Alle NF-EMF-Sensiblen sperrt der neue Begriff demnach aus. Ginge es nach mir, würde ich dem Wortmonster den Laufpass geben und entweder bei "Elektrosensibilität" bleiben oder wenn unbedingt was Neues her muss, auf "EMF-Syndrom" als das kleinere Übel umschalten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –