Elektrosmog in Hybrid- und Elektrofahrzeugen (Allgemein)

Gast, Montag, 31.01.2011, 22:46 (vor 4942 Tagen) @ Gast

Seriöse Auskunft über Elektrosmog in Autos und Hybridfahrzeugen gibt es beim Schweizer Bundesamt für Gesundheit.

Noch eine seriöse Quelle: Im Auftrag des BfS untersuchte die Seibersdorf Labor GmbH, Österreich, die Exposition durch Magnetfelder alternativer Antriebskonzepte. Nachfolgend ein Auszug aus der Zusammenfassung der 158 Seiten umfassenden Arbeit:

Alternative Antriebskonzepte sind in den vergangenen Jahren zunehmend in den Forschungsfokus der Automobilindustrie gerückt. Zu den derzeit prominentesten Konzepten zählen zweifellos Elektro-Hybridantriebe und reine Elektroantriebe, die gegenwärtig von einigen wenigen Herstellern bereits in Form von (einigen wenigen) Serienfahrzeugtypen realisiert wurden. Mit solchen Fahrzeug- bzw. Antriebskonzepten verknüpft ist naturgemäß der Umstand, dass leistungsstarke elektrische bzw. elektronische Komponenten (Elektromotoren, Leistungselektronik, Batterien) im Auto verbaut werden müssen und sich damit in unmittelbarer Nähe zu den Fahrzeuginsassen befinden. Aus strahlenschutztechnischer Sicht drängt sich daher die Frage nach der von diesen Komponenten bzw. von der Verkabelung zwischen diesen Komponenten verursachten Magnetfeldimmissionen im Inneren der Fahrzeuge und der damit verbundenen Exposition der Fahrzeugpassagiere auf.

Im Rahmen dieses Vorhabens wurden die Magnetfeldimmissionen in ausgewählten Vertretern der gegenwärtig bereits verfügbaren Fahrzeuge mit Hybrid- oder Elektroantrieb messtechnisch erhoben und entsprechend den ICNIRP Richtlinien aus dem Jahr 1998 strahlenschutztechnisch beurteilt. Zusätzlich erfolgte eine Beurteilung der erhobenen Immissionsdaten hinsichtlich einer möglichen Gefährdung von Herzschrittmacherpatienten auf Basis von DIN VDE 0840-3-1. Als zu untersuchende Fahrzeugkategorien wurden Hybrid PKWs (Honda Civic IMA, Toyota Prius, Lexus GS 450h), PKWs mit reinem Elektroantrieb (Panda Electric, Doblo Electric), Nutzfahrzeuge (Daimler Atego BlueTec Hybrid LKW und PEFRA Schlepper 780), sowie ein Nahverkehrsbus (Urbino18 Hybrid) festgelegt. Nachdem in allen untersuchten Fahrzeugen festgestellt wurde, dass sich die relevanten Spektralanteile auf den Frequenzbereich unterhalb von ca. 80 kHz beschränkten, erfolgten alle Immissionsmessungen im Frequenzbereich von 0 Hz - 100 kHz. Als Messgröße wurde jeweils der Zeitverlauf der magnetischen Flussdichte aufgezeichnet und einer frequenzselektiven Bewertung gemäß den ICNIRP Richtlinien unterzogen, wobei zur Vermeidung systematischer Überbewertungen der Immissionen ein Verfahren mit phasenrichtiger Summierung der Einzelspektralkomponenten verwendet wurde.

In den untersuchten Hybrid-PKWs lagen die lokal auftretenden Maximalimmissionen im Honda Civic IMA bei ca. 35%, im Toyota Prius bei ca. 29% und im Lexus GS 450h bei ca. 34% des ICNIRP-Referenzwertes für die Allgemeinbevölkerung. In den untersuchten Fahrzeugen mit reinem Elektroantrieb lag diese Bewertungsgröße bei ca. 3% im Panda Electric und bei ca. 25% im Doblo Electric. Diese Maximalwerte treten in den meisten Fällen lokal stark begrenzt, am Fahrer- und Beifahrerplatz typischerweise im Fuß- und Unterschenkelbereich auf. In manchen Fällen, bei ungünstiger Lage der Batterie bzw. der Verkabelung unmittelbar unter oder hinter der Rückbank, wurden (je nach Fahrzeug stark unterschiedlich) auch im Unterleibsbereich auf der Rückbank Immissionswerte bis zu maximal 34% des Referenzwertes gemessen. Alle genannten Maximalwerte traten während des Bremsens oder Beschleunigens auf. Während annähernd stationärer Fahrverhältnisse liegen die Immissionswerte, abhängig von der betrachteten Messposition, teilweise deutlich unterhalb der genannten Maximalwerte.

Zum Volltext der Arbeit (PDF, 9,5 MByte)

Tags:
VDE, Hybrid


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