Adlkofer vs. Repacholi: Erst sponsern, dann diskreditieren (Allgemein)
Volltext von Adlkofers Stellungnahme "Über den Umgang der Mobilfunkindustrie mit der Wissenschaft am Beispiel der NTP-Studie".
Adlkofer schildert in seiner Stellungnahme ein altes Szenegerücht so missverständlich, dass an Repacholi kein gutes Haar bleibt:
Repacholi, erster Vorsitzender und später Ehrenvorsitzender der ICNIRP, schied nach Korruptionsvorwürfen 2006 aus der WHO aus und wechselte als Berater zu einem amerikanischen Stromversorger.
Irgendwelche Belege für seine Behauptung bringt der alte Herr nicht bei, es ist davon auszugehen, er hat sich das Textfragment irgendwo zusammen gegoogelt. Doch der Eindruck, den Adlkofer mit seinen Zeilen weckt, er trifft nicht zu. Aus welchem Grund Michael Harry Repacholi die WHO am 30. Juni 2006 wirklich verlassen hat erfahren Sie <hier>. Nicht einfach nur dahin behauptet, sondern mit einer widerspruchsfreien Belegkette.
Was es mit den "Korruptionsvorwürfen" auf sich hat, lässt sich u.a. <hier> nachlesen. Die Vorwürfe gehen auf eine einzige Quelle in den USA zurück, wurden vielfach kolportiert jedoch zu keiner Zeit mit Fakten erhärtet. Adlkofer greift 2018 auf ein 2005 in der Anti-Mobilfunk-Szene verbreitetes substanzloses Gerücht zurück, um Repacholi und indirekt ICNIRP in ein schiefes Licht zu bringen.
Was der Ex-Tabaklobbyist nicht sagt: 1992 wurde er Geschäftsführer von Verum, einer von der Tabakindustrie eingerichteten Forschungsstiftung. Dort hatte Adlkofer Millionenbudgets zur Verfügung und förderte 1997 ausgerechnet Mike Repacholi und dessen damals erst 1 Jahr altes EMF-Projekt bei der WHO mit 250'000 DM. Der gleiche Betrag floss 1998 noch einmal nach Genf. Dies belegt ein dem IZgMF vorliegendes Papier der Stiftung Verum. Welche Gegenleistung sich Adlkofer für diese großzügigen Geschenke erhoffte ist nicht überliefert. Ich spekuliere, er wollte sich gut mit der WHO stellen, um nichtöffentliche Informationen über den Fortgang von deren EMF-Projekt zu bekommen, Informationen, die ihm bei der Vorbereitung seines "Reflex"-Projekts nützlich sein konnten.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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