Prof. Walach: Stuss mit schönen Worten (Allgemein)

Schutti2, Donnerstag, 18.11.2021, 17:43 (vor 1005 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Schutti2, Donnerstag, 18.11.2021, 20:05

Man kennt sich. Mehr zum Klüngel Walach - Mutter - Hensinger hier.

Doktor Mutters neuester Beitrag zur Volksaufklärung und Propagande in Buchform heißt
"5G – Die geheime Gefahr".
Walach ist so begeistert von diesem Buch, dass er ihm und dem Autor einen Blogbeitrag widmet.
Wie bei Walach üblich - ein dicker Sprühschaum schöner Worte.

Inhaltlich... Erbärmlich.

Zumindest für einen, der sich früher mit seiner "Schwachen Quantentheorie" mal von gewöhnlichen Kreisklasse-Scharlatanen abhob.
Wie weit ist auf den Hund gekommen, wer eine "Methodenlehre für Anfänger" ("Studienkompendium für Mediziner und medizinisch Interessierte, für Journalisten und methodische Laien und Studierende") zur Metaphysik wissenschaftlicher Erkenntnisprozesse unter die Leute bloggt, und nun solche Geschichten auf Apothekenrundschau-Niveau berichtet:

"Die Knieprobleme kamen und gingen. Manchmal waren sie stark, manchmal weg. Systematik fiel mir keine auf, genauer gesagt, ich suchte auch nicht groß danach. Bis ich [...] beschloss einen Test zu machen (nachdem ich mehrere Gespräche mit Joachim Mutter geführt hatte, das muss ich dazusagen):
Ich schaltete W-LAN zu Hause ab, kaufte mir ein altes schnurgebundenes Telefon und entsorgte das DECT-Telefon. Ich schaltete die Funkverbindung an meinem Laptop aus. [...] Innerhalb einer Woche waren meine Knieprobleme verschwunden. [...] Wann immer ich im Zug oder in Hotels wieder auf Funk und W-LAN umsattle, gezwungenermaßen, spüre ich anschließend wieder meine steifen Knie.
Dieses kleine Experiment überzeugte mich, dass Joachim Mutter mit seiner Einschätzung, dass Mobilfunk ungesund ist, nicht ganz falsch lag.
Dazu muss man vielleicht auch wissen: Er behandelt vor allem sehr schwer kranke Menschen – Menschen mit amyotropher Lateralsklerose, schweren neurologischen Problemen, mit Krebs in einem sehr aussichtslosen Stadium – und erzielt bei vielen Heilung."

Daraüber, was uns der letzte Satz in dem Zusammenhang sagen soll, grüble ich immer noch. Stephen Hawking könnte vielleicht heute noch leben?

Weiter:
"Dazu kommt, dass mit den je neuen Generationen von Mobilfunk (2G > 3G > 4G > 5G) die Frequenzen immer höher werden."

Ja eben!
2G: 900 und 1.800 MHz
3G: 1.900 und 2.100 MHz
4G: 700, 800, 900, 1.500, 1.800, 2.100, 2.600 MHz (Schwerpunkt derzeit: 800 MHz)
5G: 700 MHz und 3.600 MHz
WLAN: 2.400 und 5.000 MHz

"Das technisch-biologische Problem der neueren Generationen von Mobilfunkstrahlung (3G bis 5G) ist allerdings, dass diese extrem stark gepulst und polarisiert ist"
Das alte Ammenmärchen mit der Pulsung. Schon mal der Begriff "starke Pulsung" ruft nach einer Definition (Flankensteilheit oder Min/Max-Verhältnis?). Richtig schön gepulst, mit 217 Hz Basistakt ist 2G. Ganz zu schweigen vom Zeilensynchronpeak im guten alten Fernsehsignal, vor allem wenn viel Weiß im Bild dabei war.
Und, mit Verlaub, von Polarisation versteht der Herr Psycholgie-Professor genau so wenig wie der Herr Dr. med.
Ach nein, doch, Walach versteht das alles:
"Aus meiner Kenntnis der Literatur stimmen die Angaben allesamt."
Und er zitiert mehrfach dieses schöne Stück höheren Blödsinns.

nochmal weiter mit der Pulsung
"...dass diese extrem stark gepulst und polarisiert ist, wodurch die Einzelpulse sehr viel höhere Energie in ein biologisches System einbringen, als an Dummypuppen gemessen wird."

... na endlich versteht man das mal.

"Fröhlich hat schon in den 70er Jahren darauf hingewiesen, dass hochfrequente elektromagnetische Felder Wellenlängen aufweisen, die im Millimeterbereich liegen oder noch kleiner sind"

Da schau her, das ist ja Lustig.

Kein schöner Bullshit ohne irgendwas mit Resonanz.

"Resonanzkopplungen

[...] dass aufgrund von Resonanzkopplungen bei bestimmten Frequenzbändern auch biologische Strukturen wie Membranen in Schwingungsresonanz treten können. Das hängt damit zusammen, dass wenn Schwingungen – akustische oder andere physikalische Schwingungen – auf Gegenstände treffen, [blablabla] Dann kann die Resonanz plötzlich sehr viel Energie freisetzen. Ingenieure kennen dieses Phänomen und berücksichtigen das bei der Konstruktion von Brücken [...]

Man kann ein kleines Experiment machen und Resonanzeffekte in symmetrischen Bauten erkunden. Dazu eignen sich kleinere Kuppelräume, wie etwa romanische Krypten oder Kuppelbauten in alten Schlössern oder Kirchen. Dazu stellt man sich genau in die Mitte des Raumes, unter den Scheitelpunkt der Kuppel. Man summt ganz leise eine chromatische Tonleiter, [blablabla] Hier geschieht folgendes: Die Wellenlänge der gesummten Tonfrequenz stellt ein Teilbares der Raumhöhe dar und versetzt die Luftsäule im Raum in Schwingung – und zwar resonant und damit stärker als alle anderen gesummten Frequenzen [blablabla] Dieses Phänomen der Resonanz, das hat Fröhlich gezeigt, gilt eben auch für kurzwellige elektromagnetische Strahlung. Biologische Strukturen, die ein Teilbares der Wellenlänge der angewandten Strahlung aufweisen, können in verstärkte Resonanz treten.

Dieser Mechanismus dürfte zu den thermischen Effekten von Mikrowellenstrahlung hinzutreten und die subtilen Veränderungen erklären – wie das Schalten von spannungsabhängigen Calciumkanälen oder die DNA-Strang-Brüche, die für Mobilfunk nachgewiesen sind und auf die Mutter hinweist. Diese Prozesse könnten auch die kausale Brücke darstellen zwischen zellulären Effekten und klinischen Phänomenen."

Ach Meister, wo ist der alte Glanz geblieben.


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