HUJs Irrtümer (22): ein falscher Neunziger ... (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 23.11.2025, 18:34 (vor 4 Tagen) @ H. Lamarr

Behauptung: [...] Die Firma ERICSSON (Dänischer Antennenhersteller) hat bereits ausgerechnet, dass die Fussgänger auf den Trottoirs ca 90V/m zu erdulden hätten.

Nee, mein lieber Jakob, das hat nicht Ericsson ausgerechnet, sondern ganz allein du! Ericsson hat nur eine Grafik abgeliefert, an der du dich schon vor gut sieben Jahren vergriffen hast. Damals hast du Passanten 75 Zentimeter vor die 28-GHz-Kleinzellenantenne gestellt und "ausgerechnet", dass die dort 120 V/m abkriegen. Weißt du nicht mehr? Dann schau hier. Über anderen Quatsch, den du damals behauptet hast (128 Mini Sendekeulen) wollen wir gar nicht reden.

Warum plötzlich 90 V/m und nicht mehr 120 V/m, die Grafik gäbe doch sogar 50 W/m² (137 V/m) her? Es ist doch nicht so schwer zu begreifen, dass sich Passanten einer aktiven Mobilfunk-Kleinzellenantenne nicht beliebig nähern dürfen. In Deutschland weiß das jedes Kind, weil dort für jede Mobilfunkantenne Sicherheitsabstände genannt werden, große für Makrozellen, kleine für Kleinzellen. Maßgebend für den Sicherheitsabstand sind die Icnirp-Referenzwerte, die dürfen nicht überschritten werden, weil es Gefährdungswerte sind.

Deine 90 V/m wirst du an keiner Kleinzellenbasisstation ohne Leiter auf Gehwegen messen können, erst recht nicht deine 120 V/m. Warum nicht? Weil diese Antennen so montiert werden, dass niemand, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, über mindestens 6 Minuten hinweg in 50 Zentimeter Abstand davor unabsichtlich herumblödeln kann.

Nur wenig Stress mit den Anlagegrenzwerten

Die von Christer Törnevik und mir gesehen Probleme wegen der schweizerischen Anlagegrenzwerte werden keine große Rolle spielen, sollten in der Schweiz jemals 28- oder 26-GHz-Kleinzellen zugelassen werden. Denn der Schwede und ich haben übersehen, dass die Anlagegrenzwerte im Wesentlichen nur für Omen gelten (z.B. Schlafräume). Bahnhöfe, Flughäfen, Veranstaltungshallen, Sportstadien sind keine Omen. Kleinzellen spielen ihre Vorteile aber gerade dort aus, allgemein gesagt überall dort, wo sich große Menschenmengen versammeln und auf den Wegen dorthin. Ich behaupte nicht, Kleinzellen und Anlagegrenzwerte würden sich nie in die Quere kommen, die Begegnungen werden aber eher rar sein. Und nur in solchen Fällen kann es dann zu Problemen kommen, einen geeigneten Montageplatz ausfindig zu machen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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