Hans Schmelzer lebt (Allgemein)
Gemäß einer BI-Meldung (Mechenhard) aus dem Jahr 2019, soll auch Hans Schmelzer inzwischen an Krebs verstorben sein.
Das ist eine Falschmeldung. Schmelzer lebt und hat kürzlich seine vierte Krebsoperation hinter sich gebracht. Das sagte er mir soeben in einem Telefonat, das bei mir den Eindruck bestätigte, der ehemalige Schulrektor, dieses Jahr wird er 80, ist kein Anti-Mobilfunk-Hetzer, sondern ein bedächtiger gelassener Mann. Allerdings glaubt er noch immer, Funkmasten seien ein Gesundheitsrisiko. Häufig sei bei ihm gemessen worden, u.a. von dem Baubiologen Dietrich Moldan, Messwerte hatte er bei unserem Telefonat aber nicht zur Hand.
Insgesamt, sagt Schmelzer, habe er etwa 50 Krebsfälle in Helmstadt dokumentiert. Meinen Einwand, Krebs sei eine typische Alterskrankheit konterte er mit dem Hinweis, anfangs habe der Altersdurchschnitt der Krebsfälle bei 47 Jahren gelegen. Kenntnis davon, dass ein bekannter Krebsverursacher, etwa ein Uranbergwerk oder dergleichen (Radon) in der Nähe sei, habe er nicht, er könne aber nicht ausschließen, dass in den Böden gefährliche Altlasten verborgen seien.
Auf meine Frage, wie es denn nach seinen ersten Aktionen vor etwa zwölf Jahren weitergegangen sei sagte Schmelzer, es sei eben nicht weiter gegangen. Er habe seinerzeit wegen dem von ihm gefunden Krebscluster viele Stellen angesprochen, alles sei jedoch abgeblockt worden, vonseiten der Behörden hätte er keinerlei Unterstützung bekommen. Auch ein Schreiben an den damaligen bayerischen Gesundheitsminister sei ins Leere gelaufen. Sollte dies tatsächlich so gewesen sein, hat der Staat wohl einen Fehler gemacht, denn Schmelzer wäre mMn durchaus offen gewesen für sachkundige Erklärungen zu Krebsclustern, wie sie beispielsweise hier nachzulesen sind. Wenn die Behörden nicht handeln tut sich ein Vakuum auf, das selbsternannte Experten und Populisten der Anti-Mobilfunk-Szene anlockt und diesen die Chance bietet, einen Betroffenen vor Ort in seinen Sorgen und Nöten beizupflichten und so in seinen Überzeugungen zu bestärken. Bei Hans Schmelzer dürfte es genau so gewesen. Da gewichtige Gegenstimmen nicht aufzufinden sind, konnte sein Fall nach 2008 hin und wieder von den Medien neu aufgegriffen und von der Anti-Mobilfunk-Szene widerspruchslos verwurstet werden, jetzt eben von Klaus Scheidsteger, der im August 2021 Kontakt zu Schmelzer aufnahm, vermittelt von Moldan.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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