Frage zu Einheiten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 20.03.2006, 00:13 (vor 6775 Tagen) @ Doris

Vor Jahren hat ein Privatmann von einem Baubiologen dort messen lassen und die WErte lagen bei 2236 µW/m². Er stufte diese Werte als erheblich überschritten aus baubioogischer Sicht ein. Derselbe Baubiologe hat nun im Auftrag der Stadt, als Vermieter dieses Standortes, gemessen und ermittelte zwar auch einen hohen WErt (3340 µW/µ2).

Die Messeinheit µW/s halte auch ich für abwegig, Doris, wenn einer mit diesen Werten operiert, lassen Sie ihn mal erklären, wie er auf diese eigenartige Einheit kommt, wo doch alle Welt in W/qm oder V/m rechnet. Da wird er ziemlich ins Rudern kommen.

Andererseits ist es aber tatsächlich so, dass ein Handy mit nur 2 W Sendeleistung seinen Besitzer weit mehr belastet, als eine Basisstation mit 30 W Sendeleistung. Sie wissen sicherlich, dass dies mit dem Abstand zur Strahlenquelle zu erklären ist: Beim Handy sind zwischen Sendeantenne und Kopf nur ein paar Millimeter, bei der Sendeantenne einer Basisstation sind es dagegen immer mehrere Meter, zumeist sogar zig Meter. Und: Mit jeder Verdopplung des Abstandes zwischen Mensch und Antenne fällt die Leistungsflussdichte i. a. auf ein Viertel. Große Abstände zu Sendeantennen sind daher ein wirksamer Schutz. Aber: Basisstationen strahlen rund um die Uhr (mal mehr mal weniger), Handys dagegen nur während der Benutzung. Die Strahlendosis, die jemand abbekommt (Intensität x Zeit), kann also in beiden Fällen (Handy und Basisstation) durchaus gleich sein oder sogar bei der Basisstation ungünstiger ausfallen.

Die von Ihnen genannten 3340 µW/qm sind ein ungewöhnlich hoher Wert für die Immission einer Basisstation (da muss die Schule schon im Hauptstrahl einer ziemlich nahen Antenne liegen). Wenn dieser Wert nicht vor den Fenstern, sondern in den Schulräumen herrscht, würde ich meine Kinder von der Schule nehmen. Im Vergleich zum Handy, das Ihnen zwischen 600 000 µW/qm und 4 Millionen µW/qm verpasst, sind die 3340 µW/qm zwar wenig - aber dafür wirkt dieses Feld eben pausenlos auf die Kinder ein. Und zu dieser Dauerlast kommen dann noch die Felder hinzu, die durch die Handys telefonierender Kinder entstehen. Nein, zur Entwarnung besteht in Anbetracht der von Ihnen geschilderten Vorgeschichte kein Grund.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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, Strahlendosis


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