Klartext reden hier, Geschwafel dort (Allgemein)

Kuddel, Mittwoch, 10.12.2014, 22:56 (vor 3586 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 10.12.2014, 23:34

WHO: „Anders als bei ionisierender Strahlung (Röntgen- o. Gammastrahlung) kann Mikrowellenstrahlung unterhalb grenzwertiger Energien im menschlichen Körper weder chemische Bindungen brechen noch Ionisationen verursachen.“

MK2: Die Aussage postuliert die Nicht-Existenz von physikalischen Erscheinungen bei der Exposition des menschlichen Körpers durch Mikrowellenstrahlung .

Tut sie nicht. Gewebeerwärmung durch Mikrowellen basiert auch auf physikalischen Effekten und ist sogar maßgebend für die Grenzwertdefinition.

MK2: Die obige Aussage ignoriert den Gültigkeitsbereich physikalischer Gesetzmäßigkeiten bzw. „Allaussagen“: Sie gelten für leblose Systeme.

Offenbar ist "Physik" für ihn gleichbedeutend mit Maschinen (klassische Mechanik) und Elektrizität, was den Physikunterricht der 5. bis 7. Klasse prägt.
Nun ist er nicht damit einverstanden, daß physikalische Gesetze auch im "lebenden Systemen" gelten sollen.
Dafür gab es schließlich das Fach "Biologie", also ganz was anderes.


Das schließt das Zutreffen (z. B. für die Ionisation oder den Bindungsbruch von Molekülen) von physikalischen Effekten in lebenden Systemen nicht aus

Aha, daher weht der Wind.
Die Physik in "lebenden Systemen" soll seiner Meinung nach anderen Gesetzmäßigkeiten folgen, als in toten Systemen.
Daher sind alle klassischen Erkenntnisse, welche ja aus toter Grobmechnik der 5.Klasse abgeleitet wurden, in Frage zu stellen.

Aus diesem Antrieb heraus "missversteht" er auch die Aussagen von Wuketis, der sagt, daß in biologischen Lebewesen die physikalische Wahrnehmung durch andere Effekte verfälscht werden kann.

Das Missverständnis mag daher rühren, dass (m.M.n.) Wuketis einer dieser akademischen "Schwurbler" ist, die einfache Sachverhalte mittels komplizierter Fachbegriffe "fachmännisch" so beschreiben, dass ein normaler Student sie nicht mehr versteht sondern nur noch denkt ...boah, ich weiss nicht was er meint, aber es klingt toll.

"Thermodynamisches Ungleichgewicht" bedeutet nicht, dass die Physik (Thermodynamik) nicht gilt, es bedeutet, daß im "System" eine Energiequelle vorhanden ist und ständig Energie abgegeben wird .

"Lebewesen entwerten positive Entropie"
bedeutet auch nicht, daß die Physik nicht gilt (qua "entwertet" ist). Es bedeutet, daß der Organsimus kein geschlossenes System (mit konstanter Entropie) ist und der Lage ist, sich unter Umwandlung von zugeführter höherwertiger chemischer- in geringwertigere thermische Energie (die er nach Aussen abgibt) neu zu ordnen (Stoffwechsel)

"das biologische Ganze... lässt sich nicht einfach auf die Wahrnehmung rein physikalischer Sachverhalte reduzieren".

Völlig richtig.
Das bedeutet aber nicht, daß die Physik nicht gilt, sondern im Gegenteil, dass die äußere physikalische Wahrnehmung durch chemische und biologische Prozesse beeinflusst wird.

"MK" muß sich damit abfinden, dass sein Anwalt Wuketis nicht sagt, dass die Physik im "lebenden System" nicht gilt, sondern eher bestätigt, dass z.B. beobachtete Strangbrüche (=Beobachtung eines physikalischen Sachverhalts) nicht allein auf äußere physikalische Einwirkungen reduziert werden darf, sondern dass das komplexe physikalisch-chemisch-biologische Gesamtsytem zu betrachten ist.

K


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