Klartext reden hier, Geschwafel dort (Allgemein)

Dr. Ratto, Mittwoch, 10.12.2014, 15:43 (vor 3586 Tagen) @ H. Lamarr

... habe ich den Eindruck, dass mich hier ein Pseudowissenschaftler mit zusammen gegoogelten und in einem Mixer zu einem Cocktail verschwurbelten Informationsfragmenten für dumm verkaufen möchte. Sachlich begründen kann ich dieses Gefühl jedoch nicht.

Ihr Gefühl ist richtig und lässt sich auch begründen, wobei ich nicht unbedingt unterstellen würde dass es Absicht ist.
Die Zahlen beziehen sich auf das Posting von MK2

1) Die nicht-Existenz von irgendwas kann man nicht beweisen, da hat MK2 Recht. Die WHO behauptet nicht dass es Ionisierung oder den Bruch von chemischen Bindungen nicht gibt. Sie sagt, dass dazu eine bestimmte Energiemenge benötigt wird, die HF Wellen nicht haben. Wenn es einen Prozess gibt und dieser kann physikalisch oder chemisch beschrieben werden und hat einen Schwellenwert, ergibt sich daraus auch dass es ihn unterhalb des Schwellenwertes nicht gibt (oder es müssen zusätzliche Bedingungen erfüllt sein). Beispiel: Wasser kocht bei 100°C, also gibt es kochendes Wasser. Unterhalb von 100°C gibt es das nicht. Auf 6.000 m Höhe aber doch. Das lässt sich mit physikalischen Gleichungen beschreiben und begründen.

2) Hier liegt MK2 völlig falsch und das ist das Problem vieler Techniker. In der Biologie gelten ausnahmslos alle bekannten mathematischen, physikalischen und chemischen Gesetze. Durch die Biologie kommt aber zusätzlich etwas dazu, und zwar genau das was Franz Wuketits in seiner Liste nennt. MK2 hat es aber völlig missverstanden, es ist klar dass man Leben nicht auf Physik reduzieren kann, das heißt aber nicht das die Physik nicht mehr gilt.

Manchmal ist Biologie so kompliziert, dass es so aussieht, als ob sie physikalische Gesetze umgehen könnte. Bleiben wir bei den chemischen Bindungen: die Energie der HF Felder reicht nicht um sie brechen. Was ist aber, wenn sie reicht, um ein empfindliches Protein, z.B. ein "böses" Enzym, zu erwärmen und dadurch zu aktivieren? Dieses knackt dann die chemische Bindung. Schon sieht es aus, als ob die Energie reichen würde und physikalische Gesetze ungültig wären. Es kann noch weiter gehen - ein "gutes" Enzym wird durch die Produkte der chemischen Reaktion aktiviert und repariert den Schaden. Das passiert z.B. bei DNA Schäden ständig. Dann sieht man am Ende nichts, es existiert aber doch.

3) Auf die Literaturliste der DF lass ich mich nicht im Detail ein. Die ist veraltet und völlig willkürlich zusammengestellt, von Leuten die nichts davon verstehen was sie da eigentlich lesen. Das war bei powerwatch nicht anders. Einiges ist völliger Müll und das lässt sich im Einzelfall begründen, anderes ist absolut korrekt, gilt aber nur im betreffenden Modell und unter entsprechenden Versuchsbedingungen und ist nicht 1:1 z.B. auf Grenzwerte übertragbar. Dass man dies berücksichtigt fordert MK2 unter 2), versteht aber nicht was es für 3) bedeutet.

... ist "MK2" kompetent und nur nicht in der Lage, sich vernünftig artikulieren zu können?

Er hat möglicherweise gewisse Kenntnisse der Physik, definitiv null Ahnung von Biologie. Dass er sich nicht vernünftig ausdrücken kann kommt erschwerend dazu.

(Keine Sorge, so etwas frage ich Sie nicht bei jedem ähnlichen Text

Hoffentlich

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Pseudowissenschaftler


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