Skeptiker auf dem Weg zur Elektrosensibilität? (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 31.05.2007, 00:29 (vor 6331 Tagen)

Wer hier regelmäßig mitliest weiß, dass ich im Büro unmittelbar neben einer DECT-Basisstation sitze (etwa 1 m Abstand). Die Station ist in einem normalen Schnurtelefon integriert und "bestrahlt" mich nun schon seit etwa fünf Jahren jeden Werktag zwischen fünf und zehn Stunden. Wie ich im Forum hin und wieder berichtet habe, hat diese DECT-Dauerbestrahlung für mich jedoch keine erkennbare gesundheitliche Schädigung gehabt. Auch der Internist, bei dem ich heute war, bescheinigt mir gute Gesundheit, die Blutwerte sind im Großen und Ganzen normal.

Den Internisten habe ich wegen des Verdachts auf Bluthochdruck aufgesucht.

Vorgeschichte: Mit einem dieser am Handgelenk getragenen Messgeräte ist eine Blutdruckmessung so schnell erledigt, dass sogar ich mich dazu aufraffen konnte, über einige Wochen hinweg zwei Messungen täglich zu machen und fein säuberlich zu protokollieren. Die Werte sind alarmierend hoch, im Durchschnitt 180 zu 103. Gemessen habe ich immer im Büro, erinnert vom Terminplaner auf dem PC. Nachdem der untere Wert konstant über 100 blieb wurde mir die Sache unheimlich und ich suchte einen Arzt auf. Die Kontrollmessung dort ergab aber nur 155/80, obwohl die gut gebauten Sprechstundenhelferinnen eher das Gegenteil hätten bewirken sollen. Das war vor zwei Wochen.

Heute nun war ich wieder dort, diesmal mit meinem Messgerät, um an Ort & Stelle eine Vergleichsmessung machen zu können. Ich maß - zu meinem Erstaunen - nur 150/80, der Internist kam mit seiner Oberarmmanschette sogar auf nur 135/70, also einen Wert, der von meinen Büro-Messwerten meilenweit entfernt ist.

Nun ist klar, dass die Messgenauigkeit der Handgelenkgeräte nicht so toll ist, es könnte also durchaus sein, dass mein Messgerät einfach konstant "zu viel" anzeigt. Wäre da nicht die Vergleichsmessung von heute gewesen, bei der mein Messgerät in der Arztpraxis deutlich weniger angezeigt hat als sonst. Es könnte daher noch eine andere Ursache für die stark unterschiedlichen Werte in Frage kommen, nämlich die unterschiedlichen "Messorte": Einmal mein stark mit DECT belasteter Arbeitsplatz (hoher Blutdruck) und dann die unbelastete Arztpraxis (DECT habe ich dort nicht gesehen). Womit ich sagen will: Womöglich treibt mir die DECT-Dauerberieselung im Büro den Blutdruck auf Rekordwerte.

Selbstverständlich ist das momentan nicht mehr als ein vager Verdacht, den ich durch möglichst viele Blutdruck-Vergleichsmessungen mit paralleler Feldmessung erhärten/widerlegen muss. Für mich als Realo ist es dennoch so etwas wie eine erste zarte Selbsterfahrung - auf die ich ja nun schon so lange gewartet habe.

Sobald ich ein paar greifbare Fakten mehr in der Hand habe, werde ich hier berichten, wie die Sache weitergegangen ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, DECT, Bluthochdruck


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