Dr. med. Wolf Bergmann: Stuss im Sekundentakt (Allgemein)
Wenn der deutsche Homöopath Wolf Bergmann (78) von einem willfährigen Interviewer des Schweizer Gesundheitskanals QS24 die Bälle zugespielt bekommt, feiert pseundowissenschaftliche Esoterik fröhliche Urstände. Der hanebüchene Blödsinn über angebliche Wirkungsweisen von EMF auf Menschen, den Bergmann seinem Gegenüber im Sekundentakt auftischt, dürfte nur äußerst schwierig zu übertreffen sein, denn Bergmanns Kenntnisse in Nachrichtentechnik liegen in höchster homöopathischer Potenz vor. Seine deshalb allein mit der Kraft der Überzeugung vorgetragenen alternativen Fakten sollten den Mediziner eigentlich auch in der wenig anspruchsvollen Anti-Mobilfunk-Szene zum Märchenonkel stempeln. Doch weit gefehlt: Der Suchbegriff ""Wolf Bergmann" Diagnose-Funk" führt derzeit zu atemberaubenden 101 Treffern. Womit einmal mehr belegt ist, der Szene und ihren Vereinen fehlt der Mut, sich wenigstens von offensichtlichen Schwurblern zu distanzieren. Immerhin erfährt der belustigte Betrachter des Interviews gleich zu Beginn, welches Erweckungserlebnis Bergmann vor gut 20 Jahren beschwingt an sein Schwurbelthema heranführte.
Hintergrund
Wissenschaftsjournalismus: Umgang mit abseitigen Ansichten
Ärzte und Mobilfunk: schlechte Noten für Mediziner
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –