Stornierungswelle: 9. Gigaherz-Kongress in Bern abgesagt! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 01.04.2013, 00:05 (vor 4259 Tagen) @ H. Lamarr

Wie in den Ostertagen aus Vorstandskreisen des Anti-Mobilfunk-Vereins Gigaherz durchsickerte, wird Präsident Hans-U. Jakob den 9. Giagherz-Kongress in Kürze absagen! Der Kongress stand von Anfang an unter keinem guten Stern, ursprünglich sollte er bereits im Herbst 2012 stattfinden, wurde dann auf den 20. April 2013 verschoben und muss nun abgesagt werden. Unklar ist, was mit den bereits bezahlten Eintrittsgeldern geschehen soll. Der Vorstand diskutiert gegenwärtig zwei Modelle, das eine sieht die Überführung der Gelder in eine Stiftung vor (Stiftungszweck: Kauf einer aufgelassenen Schule und deren Umbau in ein Elektrosensiblen-Erholungsheim) oder die Rückzahlung an die Kongressteilnehmer.

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Ausgerechnet im Zentrum von Bern, wo die meisten Mobilfunk-Sendemasten stehen, wollte
Gigaherz-Präsident Jakob am 20. April den 9. Elektrosmog-Kongress abhalten


Grund für die überraschende Absage ist der von Hans-U. Jakob zum zweiten mal ausgewählte Tagungsort Bern. Bereits 2011 hatte der Gigaherz-Präsident die Strahlenhölle von Bern dem bisherigen strahlungsarmen Tagungsort Olten vorgezogen. Grund war angeblich eine Sehbehinderung des Präsidenten, deretwegen er die 100 Kilometer lange Fahrt nach Olten für zu gefährlich hielt. Inzwischen am Auge operiert kann Jakob dieses Argument jetzt nicht mehr geltend machen. Das IZgMF hatte den Ex-Elektriker bereits 2011 darauf hingewiesen, dass Bern für echte "Elektrosensible" eine No-go-Area ist, ein Gigaherz-Kongress in Bern deshalb als pure Provokation gegen alle Elektrosmog-Betroffenen gesehen werden muss.

Die Elektrosensiblen-Verbände in den D-A-CH-Ländern protestierten bereits im Januar, als bekannt wurde, dass der 9. Kongress abermals in Bern inmitten von mehr als 400 Standorten mit Mobilfunk-Antennenträgern stattfinden soll. Bereits damals setzte ein Strom von Absagen ein, der Jakob dazu zwang, nicht nur im eigenen Forum, sondern auch im hese-Forum für seinen Kongress werben zu lassen.

Zum Eklat kam es, als Jakob am 9. März den ICD-10-Diagnosecode Z58 irrtümlich als neuen Diagnosecode für "Elektrosensibilität" auf seiner Website feierte. Damit brachte er die Elektrosensiblen endgültig gegen sich auf, denn dieser Diagnosecode ist keineswegs neu, schlimmer aber ist, er gilt unter den Elektrosmog-Betroffenen als Kainsmal, mit dem sie elegant in die Ecke der Psychiatrisierten abgeschoben werden können. Der für seine Rechercheschwäche berüchtigte Gigaherz-Präsident hatte beides übersehen, starrköpfig weigerte er sich im Nachgang, seinen Fehler einzugestehen und zu korrigieren. Wasserträger "wuff" bemühte sich noch um Schadensbegrenzung, konnte mit seinem verworrenen Wortschwall jedoch nichts mehr ausrichten: Die Elektrosensiblen-Verbände riefen ihre Mitglieder bereits am 12. März über Rundmails zum Boykott des 9. Gigaherz-Kongresses auf.

Die Stornierungswelle erreichte Ende März ein Ausmaß, dass der Gigaherz-Vorstand sich zum Handeln gezwungen sah. Eine kurzfristige Verschiebung der Tagung ins strahlenarme Olten scheidet aus organisatorischen Gründen aus, die einzig praktikable Lösung ist die Absage des Kongresses, noch bevor die Referenten anreisen. Allein für Reisekosten und Unterbringung der Referenten müsste Gigaherz umgerechnet etwa 8500 Euro bezahlen.

Ob der 9. nationale Elektrosmog-Kongress für 2013 endgültig abgesagt ist oder auf einen späteren Termin im Jahr verlegt wird, dann aber wieder im bewährten Stadttheater von Olten, lässt sich momentan noch nicht sagen. Dazu wird sich Hans-U. Jakob beizeiten mit Sicherheit zu Wort melden. Unser Tipp lautet: Gehen Sie auf Nummer sicher, lassen Sie sich nicht auf merkwürdige Deals ein (Stiftung Erholungsheim), sondern verlangen Sie Ihr gutes Geld zurück.

Wahrscheinlich wird der Gigaherz-Präsident zuerst versuchen, sich auf Aprilscherz herauszureden. Doch wer das glaubt ist selber schuld. Ich jedenfalls würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der Präsident damit nicht recht hat.

[Admin: Toten Link " 20. April 2013 verschoben" zu Gigaherz am 11.11.2015, 11:11 Uhr wiederbelebt]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
EHS-Erholungsheim, Aprilscherz, Strahlenhölle


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