Warum der Sender Schwarzenburg wirklich abgeschaltet wurde (Allgemein)
H. Lamarr , München, Freitag, 30.11.2012, 15:14 (vor 4377 Tagen)
[Strang abgetrennt am 2.12.12 um 03:46, Absprung hier]
Und noch einer, wie konnte ich Ihn nur übersehen .
Hans-Ulrich Jakob nutzt seinen Nachruf ziemlich ungeniert für Eigenwerbung:
Es war mir eine grosse Ehre, zusammen mit ihm an Orientierungsveranstaltungen rund um den Kurzwellensender von Radio Freies Europa in Holzkirchen bei München auftreten zu dürfen, welcher dann ebenso wie der Kurzwellensender Schwarzenburg von Schweizer Radio International, in Folge massiver Gesundheitsschäden in der Bevölkerung abgebrochen werden musste.
Das ist natürlich Quatsch, was er da behauptet: Keiner der Sender musste wegen massiver Gesundheitsschäden in der Bevölkerung abgebrochen werden. Das ist lediglich eine der Legenden, die der Gigaherz-Präsident liebend gerne verbreitet, um sich wichtig zu machen. Es gibt keinen belastbaren Beleg für seine Behauptung. Auch die durchgeführten Studien am Sender Schwarzenburg, der im Vergleich zu Mobilfunksendern mit erheblich höherer Leistung sendete, ergaben keinen zweifelsfreien Zusammenhang zwischen der Immission und den aus der Bevölkerung gemeldeten Beschwerden.
Merklich plausibler als Herrn Jakobs zweifelhafte Siegesmeldung klingt das, was Nicolas Lombard, Direktor des Betreibers swissinfo/SRI, 2004 über den Abbruch des Senders Schwarzenburg sagte:
Nach dem Fall der Berliner Mauer Ende der 80-er Jahre und dem Abbau der Spannungen zwischen Ost und West konzentrierten sich die Medien auf die nationale Berichterstattung. Die internationalen Sender gerieten in eine Identitätskrise.
Plötzlich stand SRI vor einer neuen Herausforderung: "Jetzt wurde plötzlich eine unserer Hauptaufgaben überflüssig. Wir mussten uns fragen, was wir nun machen", sagt Lombard.
"Wir erkannten, dass es in der 'Nach-Kalten-Kriegszeit' nicht mehr möglich war, auf internationaler Ebene gegenüber anderen Kurzwellen-Sendern, wie zum Beispiel der BBC, konkurrenzfähig zu bleiben", erklärt Lombard.
"Deshalb begannen wir uns auf das Konzept der 'Swissness' zu konzentrieren. Wir wussten, dass wir im Bereich der weltweiten Information über die Schweiz Marktleader sein können."
1998 zeichnete sich das Internet als neue Richtung ab. Im gleichen Jahr wurde der KW-Sender Schwarzenburg abgeschaltet. Ein Jahr später, am 24. Dezember 1999, wurde die strategische Neuausrichtung von SRI hin zur Multimedia-Plattform vom Bundesrat genehmigt – "ein richtiges Weihnachtsgeschenk", so Lombard.
Hintergrund
Die Probleme beim Kurzwellensender Schwarzenburg (Schweiz)
Suchmaschinentreffer zum Stichwort "SRI Sender Schwarzenburg"
Nachtrag - Der Siegeszug des HUJ: letzte MW-Sender werden stillgelegt
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Schwarzenburg, Kurzwellensender, Fehlschlag
Warum der Sender Schwarzenburg wirklich abgeschaltet wurde
Roger , Samstag, 01.12.2012, 00:34 (vor 4376 Tagen) @ H. Lamarr
Es stand so seit 1990 fest, das "einige" KW Sender abgeschaltet werden. Nicht nur im Osten.
Würde der kalte Krieg ( der gar nicht so kalt war ) heute noch an dauern, wäre u.A, auch der Schweizer KW-Sender länger im Betrieb geblieben . Oder ! Es war letztendlich der Zusammenbruch des Warschauer-Paktes .
Da schmückt sich "ein Schweizer" mit falschen Federn .
Warum der Sender Schwarzenburg wirklich abgeschaltet wurde
H. Lamarr , München, Sonntag, 02.12.2012, 15:40 (vor 4375 Tagen) @ H. Lamarr
Die streng sachliche Entgegnung von Herrn Jakob zu den Zweifeln an seiner Darstellung der Gründe für den Abbruch des Senders Schwarzenburg lässt sich <hier> nachlesen. Ich werde versuchen, von kompetenter Stelle eine Stellungnahme zu diesem Einwand zu bekommen.
Die Erkennungsmelodie des Senders Schwarzenburg (mp3) und noch einiges mehr an technischer Hintergrundinformation zu diesem Sender gibt es auf dieser Website:
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Kurz vor Stilllegung: 15-Mio.-Finanzspritze für den Sender
H. Lamarr , München, Sonntag, 02.12.2012, 17:36 (vor 4375 Tagen) @ H. Lamarr
Die streng sachliche Entgegnung von Herrn Jakob zu den Zweifeln an seiner Darstellung der Gründe für den Abbruch des Senders Schwarzenburg lässt sich <hier> nachlesen.
Herr Jakob behauptet dort:
"Dabei übersieht der Exhuminator geflissentlich, dass unmittelbar vor dem Abbruch noch ein neues 15-Millionen-Projekt zur 5-Fachen Verstärkung des Senders publiziert worden war."
Da Herr Jakob bekanntlich viel behauptet, wenn der Tag lang ist, traue ich ihm keinen Zentimeter über den Weg. Und so spuckt das Web auch diesmal eine Information aus, die Jakobs Behauptung widerspricht, die Finanzspritze sei "unmittelbar vor dem Abbruch geplant" gewesen. Der Gigaherz-Präsident versucht damit den Eindruck zu erwecken, der Betreiber des Senders habe bis zuletzt versucht, den Standort zu erhalten, sei dann aber vor vollendete Tatsachen (Gesundheitsschäden der Anwohner) gestellt worden.
Auf der Website Biwidus (ruhendes Projekt eines regionalen Jugendmagazins von Zürich) ist am 2. September 1997 zu lesen:
Bundesrat Moritz Leuenberger hat die Telecom PTT beauftragt zu prüfen, ob die Kurzwellen-Sendeanlage in Schwarzenburg aus "wirtschaftlichen Gründen" durch Relais-Stationen ersetzt werden soll. Die Abklärungen erfolgen bis Ende September 1997 in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) und der SRG. Der Vorsteher des Eidgenössischen Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartementes hat den Bundesrat über den Auftrag informiert.
Schweizer Radio International (SRI), das Auslandprogramm der SRG, wird von der Telecom PTT im Auftrag des Bundes über Kurzwelle international verbreitet. Der Kurzwellen-Sender Schwarzenburg wird ausschliesslich zu diesem Zweck betrieben. Er versorgt Zielgebiete auf allen Kontinenten.
In ihrem heutigen Zustand (Antennen aus den 50er Jahren) ist die Anlage jedoch veraltet und kann in wirtschaftlicher Hinsicht nicht mehr effizient betrieben werden. Das EVED [Anm. Spatenpauli: Eidg. Verkehrs- und
Energiewirtschaftsdepartements] hatte deshalb am 7. November 1994 den Auftrag zur Sanierung der Sendeanlage erteilt, worauf die Telecom PTT ein Projekt mit zwei neuen, drehbaren Antennen ausgearbeitet und im März 1997 ein entsprechendes Baugesuch eingereicht hatte.
Aufgrund der zahlreichen Einsprachen gegen dieses Baugesuch zeichnen sich langwierige Rechtsverfahren ab, welche zu massiven Verzögerungen und erhöhten Kosten führen. Die Verbreitung des SRI-Programmes über ausländische Kurzwellen-Anlagen wird ebenfalls abgeklärt.
Die Sendung "Menschen-Technik-Wissenschaft" auf SF 1 berichtete aber letzte Woche, dass Forschern der Universität Bern nun neue Studien vorliegen, nach denen, die von den Antennen in hoher Stärke abgestrahlten, Elektromagnetischen Strahlen nun doch Gesundheitsschädigend seien. Seit einigen Jahren klagen viele Anwohner der Antennenanlage vermehrt über Schlafstörungen und weitere Beschwerden. Vielleicht ist ja dies auch ein "wirtschaftlicher Grund".
Die Chronologie des Modernisierungsvorhabens stellt sich damit so dar:
November 1994: Auftrag zur Sanierung durch EVED
März 1997: Baugesuch der Schweizer Telecom
März 1998: Am 28. März letzte Sendung aus Schwarzenburg
Mit "unmittelbar vor dem Abbruch" hat dies nichts zu tun. Befremdlich bleibt allerdings schon, dass nur 1 Jahr nach Baugesuch der Sendebetrieb eingestellt wurde. Warum diese abrupte Kehrtwende? Hat Jakob vielleicht doch recht? Dazu habe ich eine Anfrage an Swissinfo/SRI verschickt.
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Schwarzenburg, Kurzwelle
Kurz vor Stilllegung: 15-Mio.-Finanzspritze für den Sender
Roger , Sonntag, 02.12.2012, 18:37 (vor 4374 Tagen) @ H. Lamarr
Mit "unmittelbar vor dem Abbruch" hat dies nichts zu tun. Befremdlich bleibt allerdings schon, dass nur 1 Jahr nach Baugesuch der Sendebetrieb eingestellt wurde. Warum diese abrupte Kehrtwende? Hat Jakob vielleicht doch recht? Dazu habe ich eine Anfrage an Swissinfo/SRI verschickt.
dazu auch die wirklichen Gründe :
Weltweit und dazu gehörte auch die Schweiz wurden viele KW Propagander/Auslandsdienste ,einfach nicht mehr gebraucht . Nur der Yugoslawien-Konflikt verzögerte z.B. für die USA die Einstellung und Abbruch von einigen KW-Anlagen . Es machte einfach kein Sinn mehr (auch für Steuerzahler ). Dazu kam auch die Verlagerung auf Satelliten, danach auch noch auf Internet. Es bedurfte also keinerlei Berggeist.
Alles hat seine Zeit
Swissinfo-Chef: Weltweites Sterben der Auslandssender
H. Lamarr , München, Mittwoch, 05.12.2012, 00:32 (vor 4372 Tagen) @ H. Lamarr
Warum diese abrupte Kehrtwende? Hat Jakob vielleicht doch recht? Dazu habe ich eine Anfrage an Swissinfo/SRI verschickt.
Peter Schibli von swissinfo.ch konnte meine Anfrage nicht gezielt beantworten, er ist nämlich erst seit 2007 bei swissinfo und hat die Umstellung von Radio Schweiz International nicht persönlich miterlebt. Ob tatsächlich kurz vor Abriss eine Verstärkung der Sendeanlagen in Schwarzenburg geplant war, entzieht sich, so Schibli, seiner Kenntnis. Hintergrundmaterial dazu habe er nicht.
Die Behauptung, der Kurzwellensender Schwarzenburg sei wegen Gesundheitsschäden abgebaut worden, hält der Chef des Auslandsdienstes der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR) für gewagt. Doch auch dafür sind ihm keine SRG-Informationen bekannt. Nach seinem Kenntnisstand war der Grund für den Wechsel von Kurzwelle zum Internet das veränderte Nutzerverhalten.
Schibli weiter: Ich weiss, dass viele Auslandssender, wie diejenigen in Schweden, Holland, Kanada und Australien, ihre Kurzwellenangebote in den letzten zehn Jahren runtergefahren oder abgeschaltet haben, weil der Unterhalt der Sender viel zu teuer wurde, nachdem sich das Internet als wesentlich günstigerer Vertriebskanal etabliert hatte.
Kommentar: Die Antwort von Peter Schibli passt gut zu der Erklärung, dass es eine Zeitenwende war, die den Sender Schwarzenburg und etliche andere Auslandssender mehr zur Strecke gebracht hat. Hans-U. Jakob hat allem Anschein nach das Glück gehabt, dass er zufällig in dieser Zeitspanne gegen den Sender Schwarzenburg zu Felde zog und jetzt glaubt, er (allein) sei es gewesen, der diesen Senderstandort zu Fall gebracht hat. Wie groß der Anteil Jakobs an diesem Ergebnis wirklich war, wird sich wahrscheinlich nie mehr faktengestützt feststellen lassen. Gefühlt billige ich dem geltungssüchtigen Elektriker i. R. einen Anteil zwischen 0 und 5 Prozent zu.
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Warum der Sender Schwarzenburg wirklich abgebrochen wurde
H. Lamarr , München, Freitag, 22.05.2015, 23:03 (vor 3473 Tagen) @ H. Lamarr
Die Erkennungsmelodie des Senders Schwarzenburg (mp3) und noch einiges mehr an technischer Hintergrundinformation zu diesem Sender gibt es auf dieser Website:
Dort heißt es zur Aufgabe des Standorts Schwarzenburg:
In den 1990er-Jahren war nicht klar, in welche Richtung sich Auslandrundfunk entwickeln wird: Der Kalte Krieg war vorbei und das Internet kam auf. Man musste vorsichtshalber auf zwei Schienen fahren: Ausbauprojekte und Abschaltszenario. Schliesslich entschied man sich für die Aufgabe des Kurzwellen-Rundfunks. Der Preis der Option 'Internet' war allerdings Providerabhängigkeit, Zensurmöglichkeit und nicht überall verfügbare Verbindung zum Internet. Strahlenhysterie im Verein mit medialer Desinformation waren im Grunde genommen ein kleiner - aber öffentlichkeitswirksamer - Neben-Kriegsschauplatz. Dies umso mehr, als juristische Winkelzüge jedes Projekt sabotieren können. Das 'Theater' wiederholte sich später bei Beromünster.
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Hans-U. Jakob, ein KGB-Agent?
H. Lamarr , München, Sonntag, 02.12.2012, 17:53 (vor 4375 Tagen) @ H. Lamarr
Aus diesem 5-Minuten-Video über die letzten Tage des Kurzwellensenders Schwarzenburg geht in Schwizerdütsch hervor: Der Gigaherz-Präsident fühlte sich bereits 1998 von bösen Mächten verfolgt.
Da der Sender am 28. März 1998 stillgelegt wurde, stellt sich daher die Frage, wieso Jakob seit dem 29. März nicht in seinem Dorf hinterm Haus friedlich Gras mäht, sich über vorbeifahrende Automobile freut und genüsslich seine Briefmarkensammlung betrachtet. Die Frage ist natürlich eine rhetorische, denn jeder, der hier mitliest, kennt die Antwort.
Und: Natürlich ist Herr Jakob kein KGB-Agent. Man kann sich mit solchen absurden Verdächtigungen aber auch in der Schweiz trefflich wichtig machen. Immerhin ist der Schwarzenburger jetzt schon seit rund 24 Jahren erfolgreich allen entkommen, die ihm nach dem Leben trachten.
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Hans-U. Jakob, ein KGB-Agent?
Lilith, Samstag, 08.12.2012, 16:00 (vor 4369 Tagen) @ H. Lamarr
Achtung! Gleich schimpft er wieder:
"Dieser Beitrag wurde noch nicht geprüft! Sobald dies geschehen ist, wird er sichtbar."
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"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)
Hans-U. Jakob, ein KGB-Agent?
Lilith, Samstag, 08.12.2012, 18:03 (vor 4368 Tagen) @ Lilith
Achtung! Gleich schimpft er wieder:
"Dieser Beitrag wurde noch nicht geprüft! Sobald dies geschehen ist, wird er sichtbar."
Na also. Der Eintrag des Schweizer Gigaherz-Präsidenten wurde nun in seinem Forum freigeschaltet. Er enthält zum jetzigen Zeitpunkt diese Behauptung:
"Im November 2012 waren auf der Haupseite von www.gigaherz.ch insgesamt 22'784 unterschiedliche Besucher mit insgesamt 673'211 Anfragen."
Und hier ein Blick in eines der siebenundzwanzig schweizweit beratungsbereiten Servicecenter des Vereins Gigaherz:
Bild: www.haz.de
Es versteht sich von selbst, dass die Gigaherz-Mitarbeiter während der Verrichtung ihrer Beratungsarbeit Strahlenschutzmützen tragen (Typ "Präsident"). Das Bild dokumentiert dies. Die abgebildete Szene entstand während eines der allmorgentlich in allen Büros gleichzeitig durchzuführenden Hass-Appelle gegen die Mobilfunkindustrie, sämtliche schweizer und europäische Behörden sowie die bayerische Stadt München.
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Hans-U. Jakob, ein KGB-Agent?
Lilith, Sonntag, 09.12.2012, 00:22 (vor 4368 Tagen) @ Lilith
bearbeitet von Lilith, Sonntag, 09.12.2012, 00:48
Na also. Der Eintrag des Schweizer Gigaherz-Präsidenten wurde nun in seinem Forum freigeschaltet.
Und jetzt neu in der Warteschlange:
Eva!
"Dieser Beitrag wurde noch nicht geprüft! Sobald dies geschehen ist, wird er sichtbar."
Eva lässt man dort immer besonders lange auf ihre Freischaltung warten, meine ich.
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Eva's logische Schußfolge, ist nicht meine
KlaKla, Sonntag, 09.12.2012, 19:11 (vor 4367 Tagen) @ Lilith
"Dieser Beitrag wurde noch nicht geprüft! Sobald dies geschehen ist, wird er sichtbar."
Eva lässt man dort immer besonders lange auf ihre Freischaltung warten, meine ich.
Köstlich, die alte Dame hat immer noch nicht erkannt, dass das IZgMF der Selbstzerstörung unterliegt. Je erfolgreicher das IZgMF, desto weniger benötigt man es. Den Hinweis, dass überwiegend Rentner in der Szene aktiv sind, kann sie nicht richtig einordnen. Ihr Versuch, daraus eine Beleidigung zu konstruieren ist ihrem Denken nach eine logische Schlussfolge. Entspricht aber nicht meiner Absicht.
So kann ich nur sagen, hey Eva W., Hose runter, dein Gürtel ist kein Stirnband.
Hier ist das l ...
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Meine Meinungsäußerung
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Tiefschlag, Silbergrauen, Stirnband
Tausend Jahre später ...
H. Lamarr , München, Sonntag, 09.12.2012, 17:38 (vor 4368 Tagen) @ Lilith
"Im November 2012 waren auf der Haupseite von www.gigaherz.ch insgesamt 22'784 unterschiedliche Besucher mit insgesamt 673'211 Anfragen."
Hans-Ueli kapiert das Web einfach nicht, wie denn auch, er lässt seine Seite ja fremdfertigen. Allein schon die blödsinnige Nennung der "Anfragen" zeigt, wie wenig er über die Bedeutung der Zahlen weiß, mit denen er hantiert - Hauptsache die Werte sind möglichst hoch. Zuletzt habe ich im April 2012 versucht, ihm die Problematik von Webstatistiken ein bisschen näher zu bringen. Augenscheinlich ohne Erfolg, unbeirrt meint er noch immer, ganze Heerscharen würden sich Monat für Monat über seinen kruden Webauftritt her machen. Eklatante Widerspüche, wie die nur ca, fünf "echten" Teilnehmer in seinem Forum, verdrängt er listig in die Löcher eines Schweizer Käses. Ich meine man muss ihn einfach lassen. Ausklingen lassen und dann zusperren. Obwohl er in seinem Testament selbst dafür schon vorgesorgt hat, er meint ja dort, die "Geschichte werde ihm recht geben". Und so werden also in 1000 Jahren die Wölflinge ums Lagerfeuer herumsitzen und gebannt den Geschichten lauschen, die der Wolf den Kleinen über einen sagenhaften Spinner erzählen wird, der vor langer Zeit in den Schweizer Bergen hauste.
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Nachhilfe
Sender Schwarzenburg: Opfer der NIS-Grenzwerte?
H. Lamarr , München, Sonntag, 02.12.2012, 18:50 (vor 4374 Tagen) @ H. Lamarr
Eine interessante Erklärung für den plötzlichen Tod des Senders Schwarzenburg gibt der Funkamateur Paul Renkewitz (HB9ZV) in diesem Dokument (PDF).
Er schreibt dort:
"Auf den 1. Februar 2000 trat in der Schweiz die NIS-Verordnung in Kraft. Sie enthält Grenzwerte, die massiv, teilweise über das Zehnfache, überrissen sind in Bezug auf die internationalen Grenzwerte der ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection) und landesweit, also bei Volk und Behörden eine Radiophobie, bzw. Antennenphobie, ausgelöst haben."
Und weiter:
"Es war nämlich allen massgebenden Fachpersonen klar, dass die NISV der Todesstoss für die schweizerischen Rundfunksender sein wird."
Kommentar: 1997/98 dürfte die für 2000 geplante NIS-Verordnung dem Betreiber des Senders bekannt geworden sein. Gut möglich, dass dem Betreiber damals klar wurde, dass er mit den aufgabengemäß erforderlichen Sendeleistungen (Überseeversorgung) die neuen Vorsorgegrenzwerte für das Betriebspersonal vor Ort nicht einhalten kann - und deshalb gezwungenermaßen umdisponierte.
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Funkamateur
Letzter Schweizer KW-Sender wurde 2004 abgeschaltet
H. Lamarr , München, Sonntag, 02.12.2012, 19:01 (vor 4374 Tagen) @ H. Lamarr
Es war mir eine grosse Ehre, zusammen mit ihm an Orientierungsveranstaltungen rund um den Kurzwellensender von Radio Freies Europa in Holzkirchen bei München auftreten zu dürfen, welcher dann ebenso wie der Kurzwellensender Schwarzenburg von Schweizer Radio International, in Folge massiver Gesundheitsschäden in der Bevölkerung abgebrochen werden musste.
Gegen Jakobs Behauptungen spricht, dass im Oktober 2004 auch der letzte noch verbliebene KW-Sender der Schweiz in Sottens stillgelegt wurde (Quelle). Zuletzt war dort seit 1972 ein 500-kW-Sender mit Drehstandantenne für den Überseedienst in Betrieb. Dieser Sender wurde aufgegeben, ohne dass Bürgerproteste wie in Schwarzenburg gegen diesen Sender bekannt geworden sind. Dies spricht dafür, dass sich Herr Jakob zu Unrecht damit brüstet, den Standort Schwarzenburg wegprotestiert zu haben, es müssen andere Gründe gewesen sein (Ende des Kalten Krieges, Einführung der neuen NIS-Grenzwerte, wirtschaftliche Erwägungen ...).
Nach ein paar Stunden Recherche bin ich inzwischen zu der Einschätzung gekommen, es gab nicht nur einen einzelnen Grund, sondern eine ganze Reihe von Gründen, die in ihrer Gesamtheit zu der Entscheidung geführt haben, diesen Sender nicht weiter zu betreiben. Ein letzter dieser Gründe mag es durchaus gewesen sein, einen zänkischen Wichtigtuer, wie den späteren Gigaherz-Präsidenten, los zu werden.
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Prahlhans, Kurzwellensender, Irrglaube
Schwarzenburg-Studie: Nocebo-Effekt nicht ausgeschlossen
H. Lamarr , München, Sonntag, 02.12.2012, 19:42 (vor 4374 Tagen) @ H. Lamarr
Auch die durchgeführten Studien am Sender Schwarzenburg, der im Vergleich zu Mobilfunksendern mit erheblich höherer Leistung sendete, ergaben keinen zweifelsfreien Zusammenhang zwischen der Immission und den aus der Bevölkerung gemeldeten Beschwerden.
Ausschnitt aus dem EMF-Portal über die jüngste Scharzenburg-Studie (2005):
Sleep Disturbances in the Vicinity of the Short-Wave Broadcast Transmitter Schwarzenburg
(Schlafstörungen in der Umgebung des Kurzwellensenders Schwarzenburg).
Von: Abelin T, Altpeter E, Röösli M
Erschienen in: Somnologie (Somnology) 2005; 9 (4): 203 - 209
Ziel der Studie (lt. Autor)
Es wird ein Überblick über Studien gegeben, die den Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Beschwerden und der Nähe zum Kurzwellen-Sender Schwarzenburg in der Schweiz untersuchten.
Hintergrund/weitere Details
Es wurden zwei Querschnittsstudien und zwei Längsschnittstudien in der Umgebung von Schwarzenburg in der Schweiz durchgeführt. In jeder der beiden Querschnittsstudien wurden jeweils rund 400 Personen, die in unterschiedlicher Entfernung zum Sender lebten, nach körperlichen und psychovegetativen Symptomen einschließlich Schlafstörungen befragt. In den Längsschnittstudien aus den Jahren 1993 und 1998 wurde die Melatonin-Exkretion bei 65 bzw. 54 Personen gemessen und die Schlaf-Qualität anhand eines Tagebuchs beurteilt, um die Zeiträume vor und nach Abschaltung des Kurzwellensenders zu vergleichen.
Ergebnisse/Schlussfolgerung (lt. Autor)
Die Prävalenz der Einschlaf- und Durchschlaf-Störungen stieg mit anwachsender hochfrequenter elektromagnetischer Feld-Exposition in beiden Querschnittsstudien. Die Schlaf-Qualität verbessert sich nach Sender-Abschaltung. Es konnte keine chronische Veränderung der Melatonin-Exkretion beobachtet werden.
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Ergebnisse der Studien eine starke Evidenz für den kausalen Zusammenhang zwischen dem Betrieb eines Kurzwellensenders und den Schlafstörung in der in der Umgebung wohnenden Bevölkerung aufzeigen, es aber nicht genügend Hinweise gibt, um zwischen einer biologischen und psychologischen Wirkung zu unterscheiden.
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Nocebo, Placebo-Effekt, Schwarzenburg, Kurzwellensender
Schwarzenburg-Studie: Nocebo-Effekt nicht ausgeschlossen
H. Lamarr , München, Mittwoch, 05.12.2012, 01:06 (vor 4372 Tagen) @ H. Lamarr
Ausschnitt aus dem EMF-Portal über die jüngste Scharzenburg-Studie (2005):
Sleep Disturbances in the Vicinity of the Short-Wave Broadcast Transmitter Schwarzenburg
(Schlafstörungen in der Umgebung des Kurzwellensenders Schwarzenburg).
Von: Abelin T, Altpeter E, Röösli M
Erschienen in: Somnologie (Somnology) 2005; 9 (4): 203 - 209
Die Reaktion der Gigaherz-Präsidenten H.-U. Jakob auf diese Studie fiel erwartungsgemäß unwirsch aus.
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Volltext der 3. Schwarzenburg-Studie
H. Lamarr , München, Mittwoch, 05.12.2012, 01:12 (vor 4372 Tagen) @ H. Lamarr
Ausschnitt aus dem EMF-Portal über die jüngste Scharzenburg-Studie (2005):
Sleep Disturbances in the Vicinity of the Short-Wave Broadcast Transmitter Schwarzenburg
(Schlafstörungen in der Umgebung des Kurzwellensenders Schwarzenburg).
Den Volltext dieser Studie gibt es <hier>, PDF, englisch, 7 Seiten
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Schwarzenburg, Kurzwelle
Warum der Sender Schwarzenburg wirklich abgebrochen wurde
Kuddel, Sonntag, 02.12.2012, 19:45 (vor 4374 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 02.12.2012, 20:06
Laut Wikpedia wurden in der Schweiz Sendeanlagen vor 1998 von der Schweizer PTT betrieben, einem Staatsunternehmen (=Volkseigentum). Der privatisierte und gewinnorientierte Rechtsnachfolger, die Swisscom, wurde 1998 gegründet.
Welch ein Zufall.
In dem Moment, wo der Sender in private Hand übergehen und "Gewinn" erwirtschaften sollte wurde er abgebaut.
Oben erwähntes "POG" und "TUG" wurde erst im März 1997 beschlossen (hier nachzulesen).
Bei geplanten Privatisierungen von Staatseigentum ist es normal, daß alle langfristigen Investitionen nochmal auf den Prüfstand gestellt werden.
K
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Schwarzenburg, Swisscom
Kurzwellensender Schwarzenburg: Opfer der Privatisierung
H. Lamarr , München, Sonntag, 02.12.2012, 20:07 (vor 4374 Tagen) @ Kuddel
Welch ein Zufall.
In dem Moment, wo der Sender in private Hand übergehen und "Gewinn" erwirtschaften sollte wurde er abgebaut.
Ja, noch ein triftiger Grund, der die ruckartige Änderung der Marschrichtung von 1997 auf 1998 plausibel erklärt und gegen die Behauptungen von Herrn Jakob spricht.
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KW-Sender Schwarzenburg: TV-Beitrag von 1995
H. Lamarr , München, Mittwoch, 28.08.2013, 23:23 (vor 4105 Tagen) @ H. Lamarr
Es war mir eine grosse Ehre, zusammen mit ihm an Orientierungsveranstaltungen rund um den Kurzwellensender von Radio Freies Europa in Holzkirchen bei München auftreten zu dürfen, welcher dann ebenso wie der Kurzwellensender Schwarzenburg von Schweizer Radio International, in Folge massiver Gesundheitsschäden in der Bevölkerung abgebrochen werden musste.
Das Video zeigt einen TV-Beitrag vom 27. September 1995, Hans-U. Jakob tritt darin nicht auf. Es kommen Anwohner des Senders zu Wort und es wird gezeigt, der Sender strahlte derart stark, dass er infolge Einstrahlung in elektronische Geräte auch ohne KW-Radio zu empfangen war. Diesen extrem starken KW-Sender mit Mobilfunksendern oder DECT-Basisstationen gleichzusetzen (Schlafstörungen), ist unqualifiziert und unseriös.
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, Schwarzenburg, Kurzwellensender, Fehlschlag
Der KW-Sender Schwarzenburg lebt ...
H. Lamarr , München, Montag, 14.08.2017, 11:14 (vor 2659 Tagen) @ H. Lamarr
... zumindest in diesem alten YouTube-Video aus dem Jahr 1968:
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Schwarzenburg, Kurzwelle
Lerchl unterstützte Jakob im Senderkampf
H. Lamarr , München, Donnerstag, 29.08.2013, 00:49 (vor 4105 Tagen) @ H. Lamarr
Wenn wir schon bei Kuriositäten sind ...
Der Senderkampf ist so etwas ähnliches wie der Häuserkampf, nur dass auch der Senderkampf meistens in Häusern stattfindet.
In den 90-er Jahren führte Giagaherz-Präsident Jakob einen erbitterten Senderkampf gegen seinen Gegner, den Kurzwellensender Schwarzenburg. Details zu dieser Schlacht sind hier zusammengestellt.
Einer der Wissenschaftler, die an mehreren Studien über die gesundheitlichen Auswirkungen des starken Senders auf Anwohner beteiligt waren, ist Dr. med. Ekkehardt Altpeter. Diese Studien waren Jakobs stärkste Waffe im Senderkampf. Später, im Jahr 2000, war der Mediziner von der Universität Bern Teilnehmer der berühmten Konferenz, die zum "Salzburger Vorsorgewert" führte. Mit im Boot saßen damals einige (heute) bekannte Namen, die man so früh nicht bei den Mobilfunkgegnern verorten würde. Wer mehr dazu wissen will, das Inhaltsverzeichnis des alten Tagungsbandes (PDF) nennt die Namen.
Dr. Altpeter berichtete auf der Konferenz in einem Vortrag unaufgeregt über die Schwarzenburger Studien und die Probleme, die es damals gab. Bei der Lösung eines Problems half - Herr Jakob, Sie müssen jetzt tapfer sein - Lerchl! Mit ein wenig Mut zur Lücke lässt sich dieser Umstand auch so darstellen:
Jakob brachte mit Lerchls Hilfe den Kurzwellensender Schwarzenburg zu Fall.
Die für den Gigaherz-Präsidenten so schmerzhafte Passage im Vortrag Altpeters lautet:
1998 haben wir uns darauf beschränkt, 5 Proben pro Tag zu sammeln: vor dem Frühstück, vor dem Mittagessen, vor dem Kaffeetrinken (ca. 16:00 Uhr), vor dem Nachtessen (ca. 19:00 Uhr), vor dem Ins Bett gehen. Auf Proben in der Nacht wurde verzichtet, weil diese den Melatonin-Haushalt empfindlich gestört hätten bei einer Studienperiode von ca. 14 Tagen. Die Entnahmezeiten wurden bewusst an den schweizerischen Alltag angepasst, um Kompliance und Administrationsfehler zu minimieren.
Die Entnahmezeiten wurden aber protokolliert und in der Analyse berücksichtigt. Damit schufen wir uns unbestritten ein Problem: Zeitreihen mit unterschiedlich langen Zeitabständen und systematisch fehlenden Daten während der Nacht. Dieses Problem lösten wir, indem wir das Modell von Lerchl und Patsch anwendeten. Es handelt sich hierbei um die komplexe Cosinor-Analyse, die 2 Frequenzen berücksichtigt: 24Stunden- und 12Stunden-Periodizität. Durch die Anwendung dieses Models bei Mensch und Kuh konnten sowohl die Supressionshypothese durch EMF wie auch die Phase-Antwort-Hypothese untersucht werden.
Quelle: 10 Jahre epidemiologische Forschung im Umfeld des Kurzwellensenders Schwarzenburg: Was haben wir gelernt? (PDF)
Und was nun, Hans-Ueli?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Melatonin
Lage des (ehemaligen) Kurzwellensenders Schwarzenburg
H. Lamarr , München, Donnerstag, 07.08.2014, 12:59 (vor 3762 Tagen) @ H. Lamarr
Die Karte soll mal einen Anhaltspunkt geben, wo der Kurzwellensender (roter Kreis) in Bezug auf Schwarzenburg gelegen war. Die von der Thunstraße abgehende Stichstraße zum Sendergebäude trägt noch heute den Namen Senderweg.
Quelle: http://www.myswitzerland.com/map/?x=595105.00&y=185066.00&lang=en
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Schwarzenburg, Kurzwellensender
1. Juli 1998: Hauptmast des Senders Schwarzenburg fällt
H. Lamarr , München, Sonntag, 10.08.2014, 02:50 (vor 3759 Tagen) @ H. Lamarr
Am 1. Juli 2008 brachte das Schweizer Fernsehen einen fünf Minuten dauernden Rückblick auf das Ende des Kurzwellensenders Schwarzenburg. Gleich zu Beginn ist zu sehen, wie der Hauptmast nach Kappen eines Spannseils fällt. Da der Bericht auf Schwizerdütsch verfasst ist, lässt sich der Inhalt des Gesprochenen nur erahnen.
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Zum 29. Geburtstag des KW-Senders Schwarzenburg
H. Lamarr , München, Freitag, 22.05.2015, 21:26 (vor 3473 Tagen) @ H. Lamarr
Der Kurzwellensender Schwarzenburg wird am 6. Mai 1939 in Betrieb genommen. Bis 1998 strahlt er das «Schweizer Radio International» aus, ein mehrsprachiges Nachrichtenmagazin für Schweizer im Ausland. Am 11. November 1968, der Sender ist damals 29 Jahre alt, bringt ihm die «Antenne» ein Ständchen.
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Sicht der Schweizerischen Gesellschaft für Technikgeschichte
H. Lamarr , München, Freitag, 22.05.2015, 23:21 (vor 3473 Tagen) @ H. Lamarr
Die "Schweizerische Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur" dürfte ein unvoreingenommener Chronist sein. In einem 4-seitigen Bulletin (PDF) dieser Gesellschaft über den Kurzwellensender Schwarzenburg, heißt es zum Ende des Senders:
Ein letztes Projekt sah 1997 eine Sanierung und Modernisierung der Station und den Ersatz der Vorhangantenne durch zwei kleinere Drehstandantennen vor.
In den letzten Jahren wurde der Widerstand rund um den Sender stärker, auf das Baugesuch gingen über 400 Einsprachen ein. Es wurden Studien über die Auswirkungen der elektromagnetischen Strahlung auf Mensch und Tier gemacht, jedoch ohne einen klaren Nachweis der Schädlichkeit.
Im Herbst 1997 beschloss das Eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement auf Antrag der SRG, den Kurzwellensender Schwarzenburg stillzulegen. Die Demontage wurde im Sommer 1998 durchgeführt.
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Verein SchoK: Schwarzenburg ohne Kurzwellensender
H. Lamarr , München, Samstag, 23.05.2015, 00:12 (vor 3473 Tagen) @ H. Lamarr
Im November 1995 wurde der Verein "Schwarzenburg ohne Kurzwellensender" (SchoK) gegründet (inzwischen wurde er wieder liquidiert). 250 Mitglieder hatten ein Ziel: Die Schließung des Kurzwellensenders (Quelle).
Noch heute finden sich Spuren von SchoK im Internet (derzeit sind es 20).
Eine dieser Fundstellen führt zum Schlussbericht der Studie Mobilfunk: Publizistische Medien und die
Thematisierung von EMF-Risiken (PDF, 213 Seiten) von Michael Schanne und Thomas Stalder
Zürich, Januar 2003. In diesem Schlussbericht enthalten ist der vergnüglich zu lesender Zeitungsbericht von einer SchoK-Veranstaltung des Jahres 1996, veröffentlicht von der Berner Zeitung. Der Bericht (nachfolgend kursiv wiedergegeben) ist eine erfrischende Alternative zu den penetrant heroischen Darstellungen des Herrn Jakob, der in dem aufschlussreichen Zeilen erstaunlicherweise gänzlich unerwähnt bleibt:
Beim Thema Schlaflosigkeit liess sich's gut schlafen
Hans Fischer
Schwarzenburg. Eine Informationsveranstaltung über den Kurzwellensender lockte zwar viele Anwohner in den "Bahnhof"-Saal, so richtig Stimmung wollte bei den Sender-Gegnern aber nicht aufkommen. Die Telecom-Verantwortlichen versprachen für die geplante Sanierung eine Umweltverträglichkeitsprüfung.
Während dem Referat über Schlaflosigkeit schläft ein Veranstaltungsbesucher ein. Die Stimmung ist eher träge, im grossen Saal des Gasthof Bahnhof in Schwarzenburg. Funken der Hochspannung springen nur selten auf die Besucher über. Eigentlich erstaunlich für einen öffentlichen Informations- und Diskussionsabend über die Auswirkungen elektromagnetischer Kraftfelder auf die Gesundheit und Psyche der Menschen. Schwarzenburg besitzt mit dem Kurzwellensender immerhin eine eigene, ergiebige Elektrosmog-Quelle.
"Kaum waren wir in die Nähe des Senders gezogen, bekam meine Ehefrau Zahnschmerzen. Täglich während zwei Stunden", erklärt ein jüngerer Besucher in ruhigem Ton. "Die Schmerzen hörten erst auf, als meiner Frau die Amalgamfüllungen entfernt wurden." Geschickt stellt er den rhetorischen Übergang her von den Zahnschmerzen und Amalgamfüllungen der Ehefrau auf den möglichen schädlichen Einfluss des Kurzwellensenders. Schliesslich setzt er zum Höhepunkt seiner Stellungnahme an: "Werden die PTT die Zahnarztrechnungen bezahlen?" Das Publikum goutiert die Frage mit herzhaftem Lachen.
Robert Coray, Mitglied der Generaldirektion Radiocom, erstickt die aufgekeimte Heiterkeit aber mit einem verbalen Konter. "Sie können uns die Zahnarztrechnung ja schicken", erklärt er in lockerer Manier. Dann aber informiert er die Anwesenden mit leicht drohendem Unterton über den "sehr guten Rechtsdienst der PTT". Sein Statement untermalt er mit der Gestik eines Mannes, der weiss, dass der Löwe, der ihn in diese Höhle gelockt hat, erst Milchzähne hat.
Eingeladen zum Anlass hat SchoK, der Verein Schwarzenburg ohne Kurzwellensender.
"Elektrosmog - oder wie gefährlich ist die Stimme der Heimat" - ist das Motto der von rund 150 Interessierten besuchten Veranstaltung. Im November des letzten Jahres gegründet, zählt SchoK heute bereits 150 Mitglieder. Noch mehr Sympathisanten, 1250 an der Zahl, gaben SchoK ihre Unterschrift für eine seit wenigen Tagen im Bundeshaus liegende Petition. Oberstes Ziel der Petition und des Vereins ist das Einstellen des Senders bis zum Jahr 2000.
Die Wissenschaft wird SchoK beim Kampf gegen den Sender nicht unter die Arme greifen können. Die beiden eingeladenen Referenten machen dies klar. Professor Theo Abelin, Direktor des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Uni Bern und Verfasser der Studie "Gesundheitliche Auswirkungen des Kurzwellensenders Schwarzenburg" referiert in allgemein verständlichen Worten: "Die Studie hat gezeigt, dass es zweischen Schlafstörungen und der Strahlung des Senders einen Zusammenhang gibt", so Abelin. Für einen Beweis müssten aber Tausende von Sender-Anwohnern untersucht werden.
Der andere Referent, der aus Deutschland angereiste Professor Rainer Frentzel-Beyme beeindruckt die Anwesenden vor allem mit seinen Fachausdrücken. Ab und zu dringen auch für Nicht-Akademiker verständliche Aussagen durch. Frentzel-Beyme spricht häufig das Wort "Krebs" aus. Wissenschaftlich fundierte Beweise für den Zusammenhang von Elektrosmog und Krebsleiden gebe es zwar noch nicht.
Ehemalige Angestellte des Senders beklagen sich über den Wirbel, den man veranstalte. "35 Jahre lang habe ich beim Sender gearbeitet" ereifert sich ein Rentner, "und während dieser ganzen Zeit hat nie jemand reklamiert." Diskussionsleiter und SchoK-Vizepräsident Fritz Wyss erklärt dem ehemaligen Sender-Angestellten freundlich, "dass sich alles einmal ändert". Dennoch: Die Wissenschaft hat nichts Konkretes in den Händen, die Telecom PTT hat den Bundesauftrag für den Betrieb von Radio Schweiz International, technischer Ersatz für die Kurzwellentechnik ist nicht in Sicht, und die anwesende Delegation des Wahlener Gemeinderates bleibt stumm: Die Anwohner werden weiterhin mit Schlafstörungen und anderen - wissenschaftlich nicht bewiesenen - Gesundheitsrisiken leben müssen.
Die Telecom-Verantwortlichen versprechen Linderung durch die geplante Sanierung des Senders. Vor dem Bau der neuen Antennen-Typen soll gar eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Die beiden Professoren haben in ihren Referaten erklärt, dass die Wissenschaft keine konkreten Aussagen über Gesundheitsschädigungen machen kann. An was wird sich die Umweltverträglichkeitsprüfung dann wohl orientieren?
(Berner Zeitung, Montag, 22. Januar 1996, Mittelland, 25.)
Hinweis: Ohne Foto
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Verein SchoK: Schwarzenburg ohne Kurzwellensender
H. Lamarr , München, Donnerstag, 06.01.2022, 00:46 (vor 1053 Tagen) @ H. Lamarr
Im November 1995 wurde der Verein "Schwarzenburg ohne Kurzwellensender" (SchoK) gegründet (inzwischen wurde er wieder liquidiert). 250 Mitglieder hatten ein Ziel: Die Schließung des Kurzwellensenders (Quelle).
Der Verein lebte ziemlich genau drei Jahre. Nachdem der Kurzwellensender auf Anweisung des zuständigen Ministeriums (UVEK) Ende März 1998 den Sendebetrieb einstellte, wurde auf der ordentlichen Vereinsversammlung vom 4. Dezember 1998 der Beschluss gefasst, den Verein SchoK zum 31. Dezember 1998 aufzulösen. Vereinspräsident war seinerzeit nicht Hans-U. Jakob, sondern Fritz Wyss.
Von den angeblich 250 Vereinsmitgliedern verschwanden seinerzeit 249 in der Versenkung und wurden öffentlich nicht mehr wahrgenommen. Nachvollziehbar, das Ziel war schließlich erreicht worden. Einer aber hatte Gefallen an öffentlicher Aufmerksamkeit und Zuwendung gefunden und wollte diese nicht mehr missen. Er schwenkte um von Kurzwellen auf Mikrowellen, gründete einen neuen Verein und machte unbeirrbar weiter wie bisher. Sein egozentrischer Kampf gegen Funkwellen wurde ihm Lebensinhalt und Lebenszweck. Vergeblich. GSM kam und ging, ebenso UMTS. Inzwischen ist er 83 und LTE sowie 5G müssen mit ihm klarkommen, erst 6G darf aufatmen, wahrscheinlich.
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KW-Sender Schwarzenburg: parlamentarische Vorgänge
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.01.2018, 16:28 (vor 2509 Tagen) @ H. Lamarr
Das eidgenössische Parlament beschäftigte sich bereits ab 1987 mit dem Kurzwellensender-Schwarzenburg. Dieser Teilstrang zeigt alle Geschäfte des Parlaments, die dessen Geschäftsdatenbank zum Suchbegriff "Schwarzenburg Sender" auswirft. Die Informationen untermauern die Vermutung, dass die Rolle der "Gruppe Hans-U. Jakob" bei der Stillegung des Senders weitaus geringer war, so sie überhaupt Wirkung hatte, als von Jakob stets beteuert.
Der Suchbegriff "Kurzwelle" bringt weitere interessante parlamentarische Vorgänge zum Vorschein, besonders die Ausrichtung von Schweizer Radio International (SRI) und die ersatzweise Versorgung der Auslandsschweizer mit Informationen aus der Heimat waren Anlass für Anfragen.
Der Bundesrat (Regierung der Schweiz) gab z.B. im November 2001 folgende Antwort (Auszug, Volltext hier) auf eine Anfrage nach dem Schicksal von SRI:
Im Zusammenhang mit dem Bericht vom 25. Juni 1997 zur Überprüfung der Subventionen des Bundes hat der Bundesrat das UVEK beauftragt, die Wirksamkeit der Subventionen an Radio Schweiz International (SRI) zu untersuchen und vor allem die Verbreitungsstrategie an die finanziellen Vorgaben anzupassen. Zu diesem Zweck hat das Departement am 20. September 2000 ein fünfjähriges Versorgungskonzept für den Zeitraum von 2000 bis 2004 verabschiedet. Darüber hinaus hat der Bundesrat, dem Sparauftrag des Parlamentes entsprechend, am 13. Dezember 1999 in seiner Stellungnahme zu den Zukunftsaussichten von SRI beschlossen, die Kurzwellenverbreitung schrittweise einzustellen und durch neue, effizientere und kostengünstigere Technologien wie Internet zu ersetzen.
Die Strategie für SRI unterliegt einer dauernden Entwicklung. Zum Zeitpunkt der Strategieänderung schien klar, dass die Kurzwellentechnologie überholt und teuer ist und häufig eine schlechte Empfangsqualität hat. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, sie zugunsten neuer Technologien aufzugeben. Um jedoch auch die Bedürfnisse der weniger begünstigten Regionen der Welt zu berücksichtigen, die nur begrenzt Zugang zu neuen Technologien haben, wird für Afrika und Lateinamerika eine minimale Kurzwellenversorgung bis Ende 2004 beibehalten. Diese umfasst Programme auf Englisch, Französisch, Deutsch und Italienisch sowie für den Nahen Osten und Afrika auf Arabisch. Die Verbreitung des SRI-Programmangebotes erfolgt schwerpunktmässig über das Internet (Angebot Swissinfo). Mit diesem neuen Kommunikationsmittel kann eine grosse Vielfalt an Diensten angeboten werden, wie beispielsweise Audio- und Videomaterial, das nicht nur aus Programmen von SRI, sondern auch aus sprachregionalen Angeboten der SRG stammt, sowie verschiedene andere Dienstleistungen.
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Schwarzenburg, Kurzwelle, Kurzwellensender, SRI
1987 Nationalrat – Anfrage Spälti
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.01.2018, 16:38 (vor 2509 Tagen) @ H. Lamarr
Bei dieser Anfrage geht es darum, ob und an welcher Stelle der technisch veraltete KW-Sender Schwarzenburg gegen ein modernes Kurzwellen-Sendezentrum ersetzt werden soll.
Eingereicht von: Spälti Peter (R)
Einreichungsdatum: 16.03.1987
Eingereicht im: Nationalrat
Eingereichter Text
Durch den klaren Entscheid des Berner Grossen Rates, der einen zukünftigen Sendebetrieb für Uebersee unmöglich machen wird, weil die PTT offenbar auf Jahre hinaus keine Alternativlösung bereitstellen kann, verliert die Schweiz ihre Stimme in Übersee. Der bisherige schwache Sender Schwarzenburg kann sich gegen die starken ausländischen Sender nicht mehr durchsetzen. Im Sinne einer aktiven Informationstätigkeit der neutralen Schweiz in der ganzen Welt ist ein Sender mit genügender Kapazität auch im Sinne aussenpolitischer Zielsetzungen wichtig. Obwohl für die angeführten Landschaftsschutzgründe volles Verständnis besteht, stellt sich die Frage, wie diese auch für die Auslandschweizer in Übersee wichtige Sendeanlage allenfalls mit anderem Standort doch noch zeitgerecht erstellt werden kann. Wie stellt sich der Bundesrat zu diesem Problem und wie sieht das weitere Vorgehen aus?
Begründung
Ohne Begründung
Antwort des Bundesrates 27.05.1987
Der Kurzwellen-Rundfunk für Europa von Schweizer Radio International, der über Sendeanlagen in Sarnen und Lenk ausgestrahlt wird, entspricht hinsichtlich Versorgungsgrad und Technik dem heutigen Stand. Hingegen befriedigt die Kurzwellen-Versorgung der aussereuropäischen Kontinente seit längeren Jahren nicht mehr; die Empfangsmöglichkeiten der Programme von Schweizer Radio International sind in den Zielgebieten weitgehend ungenügend. Die über dreissigjährige Antennenanlage in Schwarzenburg ist veraltet und störungsanfällig. Ein von den PTT-Betrieben 1974/75 ausgearbeitetes Sanierungskonzept liess sich an diesem Standort aber nicht mehr verwirklichen. Der Bundesrat hat sich deshalb am 6. Juli 1983 grundsätzlich für den Bau eines neuen Kurzwellensendezentrums für die Überseeversorgung ausgesprochen und auch die Übernahme der Hälfte der Kosten durch den Bund als notwendig erachtet. Das Parlament hat am 21. Juni 1985 einem entsprechenden Bundesbeschluss zugestimmt. Eine optimale Versorgung von Übersee-Gebieten lässt sich nur mit einem einzigen neuen Kurzwellen-Sendezentrum erzielen, das sämtliche Anforderungen und Bedürfnisse zu erfüllen vermag und wo alle Programme in sämtliche Himmelsrichtungen abgestrahlt werden können. In der Schweiz gibt es indessen nur noch wenige Gebiete, die sich als Standort für ein Kurzwellenzentrum eignen und wo leistungsstarke Sendeanlagen betrieben werden können. Einige dieser Standorte kommen nicht in Frage, weil sie in Naturschutzgebieten oder zu nahe an Flugplätzen liegen. Andere fallen ausser Betracht, weil das Gelände landwirtschaftlich intensiv genutzt wird. Unter diesen Voraussetzungen stand für die PTT-Betriebe das Gebiet des Grossen Mooses im Kanton Bern im Vordergrund des Interesses. Der Grosse Rat des Kantons Bern hat nun aber den Regierungsrat am 11. Februar 1987 mit zwei Motionen beauftragt, ein Kurzwellen-Sendezentrum im Grossen Moos zu verhindern. Die PTT-Betriebe werden alles daran setzen, den dringlichen Auftrag des Bundes auszuführen, so schnell es die Umstände ermöglichen. Wie die Erfahrung in dessen lehrt, zeigt sich die Bevölkerung ganz allgemein in zunehmendem Masse zurückhaltend gegenüber zusätzlichen Belastungen von Landschaft und Umwelt. Der Standort Grosses Moos kann erst nach Durchführung der eingeleiteten, um fassenden Umweltverträglichkeitsprüfung abschliessend beurteilt werden. Der Bundesrat ist überzeugt, dass eine rasche Lösung im Sinne des Zweckartikels des Bundesbeschlusses über das Schweizerische Kurzwellenradio gefunden werden muss, und er unterstützt die Bemühungen der PTT-Betriebe im Bestreben, ihren Auftrag zu erfüllen. Im Sinne einer Übergangslösung können die STI-Programme über ausländische Relaisstationen ausgestrahlt werden, welche näher beim Zielgebiet liegen. So werden die für Südamerika bestimmten SRI-Programme seit November 1986 von einem im afrikanischen Gabun gemieteten Sender abgestrahlt. Eine Sendestunde in Gabun kommt jedoch zehnmal teurer zu stehen als in der Schweiz. Ferner wird gegenwärtig abgeklärt, ob sich ein Austausch von Sendestunden mit China realisieren liesse.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
1995 Nationalrat – Anfrage Gonseth
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.01.2018, 16:52 (vor 2509 Tagen) @ H. Lamarr
Thema dieser Anfrage sind die von einer Studie 1995 gemeldeten Schlafstörungen unmittelbarer Nachbarn der Sendeanlage und die Idee eines Nachtsendeverbots.
Eingereicht von: Gonseth Ruth
Behandlungsdatum: 25. September 1995
Fragetext
Eine vom Bundesamt für Energiewirtschaft (BEW) in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass die Bevölkerung, die im Umfeld des Kurzwellensenders Schwarzenburg lebt, stark unter den Folgen des Elektrosmogs leidet. Mit welchen Massnahmen gedenkt der Bundesrat den Resultaten der Studie Rechnung zu tragen?
Zusatzfrage
Die betroffene Bevölkerung möchte nicht weitere Studien und Entscheide, die auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden. Sie leidet schon lange unter diesen Schlafstörungen und hat in einer Eingabe an Sie kürzlich ein absolutes Nachtsendeverbot zwischen 21 Uhr und 7 Uhr früh verlangt. Herr Bundesrat, sind Sie bereit, diese Sofortmassnahme für die betroffene Bevölkerung zu ergreifen? Oder was würden Sie persönlich tun, wenn Sie jede Nacht von Schlafstörungen geplagt würden? Wären Sie dann dazu bereit?
Antwort des Bundesrates
Ogi Adolf, Bundesrat: Die Studie «Gesundheitliche Auswirkungen des Kurzwellensenders Schwarzenburg», welche die Universität Bern im Auftrag des Bundesamtes für Energiewirtschaft durchgeführt hat, wurde am 25. August 1995 veröffentlicht. Diese Studie hat ergeben, dass die Bevölkerung in unmittelbarer Nähe des Senders stärker unter Schlafstörungen leidet als entfernter wohnende Personen. Obschon keine Gesundheitsschäden im Sinne eigentlicher körperlicher Krankheiten festgestellt wurden, sind die Bedenken ernst zu nehmen und werden sorgfältig geprüft. Das Eidgenössische Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement hat bereits den Auftrag zur Sanierung der Anlage erteilt. Das Buwal wird die derzeit empfohlenen Immissionsgrenzwerte durch die beratende Expertengruppe, unter der Leitung von Herrn Professor Krüger von der ETH Zürich, überprüfen lassen. Die Telecom PTT plant den Ersatz der alten Antennenanlage durch wesentlich kleinere Drehstandantennen modernster Technologie. Damit würden die Distanz zu bewohnten Gebieten vergrössert und die Einwirkung elektromagnetischer Felder auf die exponierte Bevölkerung verkleinert.
Antwort auf Zusatzfrage
Ogi Adolf, Bundesrat: Zunächst einmal, Frau Gonseth, dürfen Sie nicht behaupten, wir verschöben das auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Die Studie ist am 25. August 1995 veröffentlicht worden, und wir haben sofort drei Massnahmen ergriffen, die ich Ihnen jetzt erläutert habe. Also kann man nicht sagen, dass wir warteten und den Sankt-Nimmerleins-Tag abwarteten. In bezug auf das Nachtsendeverbot möchte ich sagen, dass ich hier skeptisch bin. Massnahmen aus der Luftfahrt können nicht einfach auf die Sendetechnik übertragen werden. Zudem ist noch folgendes zu bedenken: In den Nachtstunden werden der Reihe nach Afrika, Südamerika, Zentralamerika und Nordamerika bedient. Sogar wenn man die Zeiten anders ansetzen würde, gäbe es, als Ganzes gesehen, bei einem Nachtsendeverbot empfindliche Versorgungslücken, und diese können wir nicht ohne weiteres, auch wegen den Schweizerinnen und Schweizer, den Bürgerinnen und Bürgern im Ausland, einfach in Kauf nehmen. Aber Sie können versichert sein, dass wir der Sache im Sinne der drei Massnahmen, die ich erwähnte habe, nachgehen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
1997 Nationalrat – Interpellation Gonseth
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.01.2018, 17:02 (vor 2509 Tagen) @ H. Lamarr
Hier erfährt man, die Bevölkerung von Schwarzenburg hat eine Stillegung des Senders erst für das Jahr 2000 verlangt. Auch die Antwort des Bundesrates ist erhellend.
Eingereicht von: Gonseth Ruth
Einreichungsdatum: 10.06.1997
Eingereicht im: Nationalrat
Eingereichter Text
Ich bitte den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:
1. Wegen der gravierenden Schlafstörungen fordert die betroffene Bevölkerung seit langem ein Nachtsendeverbot. Auch das Bundesamt für Gesundheitswesen (BAG) und das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) empfehlen ein solches Nachtsendeverbot. Wann wird der Bundesrat endlich ein solches Verbot aussprechen?
2. Die Bevölkerung fordert ein endgültiges Einstellen des Sendebetriebes bis zum Jahr 2000. Welche Anstrengungen haben die PTT bisher unternommen, um in einem unbewohnten und nicht von Hügeln umgebenen Gebiet tätig zu werden? Wieso gab es allenfalls Widerstand gegen neue Standorte?
3. Wie gross ist die tatsächliche Hörerschaft von Schweizer Radio International (SRI), und wie könnten ihre Bedürfnisse allenfalls anders befriedigt werden?
4. Wann endlich wird die Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung verabschiedet?
5. Wann werden die berechtigten Forderungen der Bevölkerung erfüllt? Oder setzt der Bundesrat wirtschaftliche Prioritäten über den Schutz der Bevölkerung?
Begründung
Seit über zwanzig Jahren kämpft die Bevölkerung der Region Schwarzenburg gegen die belästigenden und gesundheitsgefährdenden Immissionen des Kurzwellensenders Schwarzenburg. Noch immer sind jedoch ihre Forderungen nicht erfüllt.
Das Umweltschutzgesetz (USG) ist seit zwölf Jahren in Kraft. Dieses "zeichnet auch für den Umgang mit nicht ausreichend geklärten Risiken einen Weg vor. Massnahmen zur Verminderung einer Umweltbelastung sollen nach dem Willen des Gesetzgebers nämlich nicht erst dann einsetzen, wenn die Gefährdungs- oder Belästigungsschwelle erreicht wird. Nach dem Motto 'Vorbeugen ist besser - und billiger - als Heilen' geht es vielmehr darum, Einwirkungen bereits vorsorglich niedrig zu halten und zu vermindern, und zwar unabhängig von der aktuell bestehenden Belastung. Zukunftsgerichteter Umweltschutz soll also nicht nur Schäden reparieren, sondern diese erst gar nicht entstehen lassen" (aus Buwal-Bulletin 2/97).
Handfeste Argumente der betroffenen Bevölkerung sprechen eindeutig dafür, dass ihre folgenden unerfüllten Forderungen ernst zu nehmen sind:
1. sofortiges Nachtsendeverbot;
2. keine Sanierung und Erneuerung mehr;
3. endgültiges Einstellen des Sendebetriebes bis zum Jahr 2000.
Denn:
- der Standort Schwarzenburg ist als bewohntes und von Hügeln umgebenes Gebiet denkbar schlecht;
- die gesundheitlichen Beeinträchtigungen der betroffenen Bevölkerung wurde durch die Studie Abelin eindeutig aufgezeigt. Zudem zeigt der "Atlas der Krebsmortalität der Schweiz", dass das Amt Schwarzenburg besonders bedenkenswerte Negativergebnisse aufweist (Amt mit der kleinsten Lebenserwartung der Schweiz, Amt mit der höchsten Anhäufung von seltenen Tumoren, Amt mit der höchsten Selbstmordrate der Schweiz);
- die Schutzziele des USG werden bei weitem nicht erreicht, usw.
Stellungnahme des Bundesrates vom 01.12.1997
1./2./5. Im November 1994 hat das Departement der Telecom PTT den Auftrag erteilt, die Möglichkeiten einer Renovation der technisch veralteten Kurzwellensendeanlage in Schwarzenburg zu prüfen. Nach Abschluss der vorbereitenden Studien hat die Telecom PTT im März 1997 ein entsprechendes Baugesuch eingereicht. In der Zwischenzeit ist die SRG jedoch zum Schluss gelangt, dass das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen dieses Senders nicht mehr ausgeglichen ist; sie vertrat die Ansicht, dass im Ausland billigere und leistungsfähigere Sendeanlagen eingesetzt werden könnten.
In Anbetracht dieser neuen Sachlage hat das Departement die Telecom PTT beauftragt, eine Studie über Alternativen zum Kurzwellensender Schwarzenburg und über die mit der möglichen Einstellung des Senders zusammenhängenden Kosten zu erstellen; zudem sollte ein Sozialplan für jene Mitarbeiter in Betracht gezogen werden, die von einer allfälligen Betriebseinstellung betroffen wären.
Das Departement hat aufgrund dieser Studie mit Schreiben vom 20. Oktober 1997 die Telecom PTT beauftragt, den Kurzwellensender Schwarzenburg per Ende März 1998 einzustellen. Es legt besonderen Wert darauf, dass für die betroffenen Mitarbeiter ein angemessener Sozialplan in Kraft tritt. Die Kosten, welche direkt aus der Schliessung des Senders entstehen, werden durch Radioempfangsgebühren abgedeckt. Die Sendeaktivitäten werden ab dem kommenden Frühjahr durch Relaisstationen im Ausland sichergestellt. Dadurch wird SRI seinen Leistungsauftrag auch weiterhin erfüllen können.
3. SRI ist durch den Leistungsauftrag verpflichtet, seine für das Ausland bestimmten Programme weltweit über Kurzwellen und Satelliten zu verbreiten. SRI erreicht eine Hörerschaft von 6 bis 12 Millionen Personen. Die Kurzwellen sind vor allem für Sendungen in Entwicklungsländer von grosser Bedeutung, weil es dort aus wirtschaftlichen Gründen sehr schwierig ist, neue Technologien zu entwickeln oder einzuführen. Die Kurzwellentechnik wird voraussichtlich noch so lange von Bedeutung sein, als der direkte und mobile Satellitenempfang nicht möglich ist. Die industrialisierten Länder, insbesondere die USA und Europa, werden via Satellit ausreichend versorgt. Der Bundesrat verfolgt die technologische Entwicklung sehr aufmerksam und prüft die Notwendigkeit der Ausstrahlung über Kurzwellen stets wieder von neuem.
Aufgrund des bundesrätlichen Subventionsberichtes vom 25. Juni 1997 und aufgrund der schriftlichen Stellungnahme zur Interpellation Cavadini Adriano 97.3180 betreffend Schweizer Radio International und Bild der Schweiz im Ausland (AB 1997 N 1526) ist eine Studie über die Effizienz der Finanzhilfen für SRI in Auftrag gegeben worden. Das Basler Marktforschungsinstitut Prognos AG wird bis Ende 1997 einen Bericht vorlegen, welcher den Beitrag von SRI zur Verbesserung des Ansehens der Schweiz im Ausland aufzeigt und die Wirksamkeit der eingesetzten Finanzmittel darlegt; allenfalls wird als Folge des Berichtes das Konzept von SRI neu überprüft werden müssen.
4. Anfang 1998 wird das Buwal einen Verordnungsentwurf über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung in die Ämterkonsultation geben. Der Verlauf der weiteren Arbeiten hängt weitgehend von den entsprechenden Stellungnahmen ab.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Bits und Bytes waren der Kurzwelle Tod
H. Lamarr , München, Donnerstag, 02.08.2018, 13:26 (vor 2306 Tagen) @ H. Lamarr
Das Basler Marktforschungsinstitut Prognos AG wird bis Ende 1997 einen Bericht vorlegen, welcher den Beitrag von SRI zur Verbesserung des Ansehens der Schweiz im Ausland aufzeigt und die Wirksamkeit der eingesetzten Finanzmittel darlegt;
Den erwähnten Bericht konnte ich im www zwar nicht finden, doch 2001, also drei Jahre nach Stilllegung des Senders Schwarzenburg, schrieb Josef Trappel (Projektleiter im Bereich Medien und Kommunikation der Prognos AG, Basel) in einer Abhandlung "Onlinestrategien von ORF und SRG/SSR":
Im Hinblick auf die zurückhaltende Attitüde bei der Onlinemarkterschließung in der Schweiz weisen der Gesetzgeber und die SRG/SSR eine erstaunliche Parallele auf. Nach geltender Rechtslage (23) könnte die SRG/SSR also – unbeschadet der rechtlichen Diskussion, ob Internet als Rundfunk zu qualifizieren und damit zu konzessionieren sei oder nicht (24) – etwa durch Gründung einer eigenen Online-Unternehmenseinheit an der Entwicklung dieses neuen Mediums in der Schweiz maßgeblich mitwirken. Dies unterlässt sie aber, mit einer bemerkenswerten Ausnahme: Mit der Domain www.swissinfo.org übernimmt die SRG/SSR die mediale Versorgung des über die ganze Welt verstreuten Publikums der Auslandsschweizer sowie aller an der Schweiz interessierten Personen. Dieses Zielpublikum deckt sich mit jenem von Schweizer Radio International (SRI), dem Kurzwellenradio der SRG/SSR.
Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass in der Schweiz der SRI-Auslandsrundfunk via Kurzwelle tatsächlich planmäßig von dem Internetauftritt Swissinfo abgelöst wurde.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
1998 Nationalrat – Anfrage Gonseth
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.01.2018, 17:15 (vor 2509 Tagen) @ H. Lamarr
Bei dieser Anfrage geht es nur am Rande um den Sender Schwarzenburg und mehr um die sich damals anbahnende NISV der Schweiz.
Eingereicht von: Gonseth Ruth
Einreichungsdatum: 09.10.1998
Eingereicht im: Nationalrat
Fragetext
Die Diskussion um die gesundheitlichen Auswirkungen nichtthermischer Effekte von elektromagnetischen Feldern ist zwar nicht abgeschlossen, doch gibt es zahlreiche Hinweise, dass solche Felder, insbesondere bei sensiblen Personen, gesundheitsschädlich sind. Zahlreiche Presseartikel zeigen die Besorgnis der betroffenen Bevölkerung auf, vor allem auch im Zusammenhang mit der Installation von Mobilfunkantennen in der unmittelbaren Nähe von Wohn- und Schulgebieten. Als Ärztin ist mir der vorbeugende Gesundheitsschutz ein besonders wichtiges Anliegen, und ich bin besorgt, dass der Bundesrat die längst versprochene Verordnung zum Schutz vor nichtionisierenden Strahlen noch immer nicht verabschiedet hat.
In meiner Interpellation vom 10. Juni 1997 (Schwarzenburg. Einstellung des Sendebetriebs des Kurzwellensenders; 97.3279) habe ich den Bundesrat gefragt, wann er endlich diese Verordnung verabschieden werde. Seine Antwort lautete: "Anfang 1998 wird das Buwal einen Verordnungsentwurf über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung in die Ämterkonsultation geben. Der Verlauf der weiteren Arbeiten hängt weitgehend von den entsprechenden Stellungnahmen ab." Bis heute hat er noch nicht einmal einen Verordnungsentwurf in die Vernehmlassung gegeben. Angesichts seiner früheren Antwort muss ich annehmen, dass verwaltungsintern gewisse Bundesämter versuchen, eine griffige Verordnung zum Schutz der Bevölkerung zu verhindern.
Ich bitte deshalb den Bundesrat, folgende Fragen zu beantworten:
1. Teilt er die Auffassung der Expertenkommission von ETH-Professor Dr. med. h. Krueger, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung ernst zu nehmen sind?
2. Ist er auch der Auffassung, dass zum Schutz der Bevölkerung nicht nur akute Schädigungen zu verhindern, sondern durch eine wirksame Vorsorge insbesondere auch die Risiken für mögliche chronische Langzeitschäden zu vermindern sind?
3. Ist er bereit zu verlangen, dass für Anlagen wie Hochspannungsleitungen und Sender, die neu errichtet werden, im Sinne des Vorsorgeprinzips ein gewisser Mindestabstand von Wohnungen und Schulen eingehalten werden muss?
4. Infolge der bereits erteilten Konzession für Mobiltelefonnetze werden in den nächsten Monaten in der Schweiz Tausende von Sendeanlagen errichtet werden. Wird er seine Verordnung zum Schutz der Bevölkerung vor oder erst nach der Errichtung dieser Sender erlassen?
5. Wann wird er den längst versprochenen Verordnungsentwurf zum Schutz der Bevölkerung vor nichtionisierender Strahlung endlich in die Vernehmlassung schicken?
Antwort des Bundesrates
Der Bundesrat nimmt die Befürchtungen vieler Bürgerinnen und Bürger ernst, dass die elektromagnetischen Felder von Hochspannungsleitungen, Sendern und anderen elektrischen Anlagen negative Folgen für die Gesundheit haben können. Er erachtet es als sinnvoll, Langzeitbelastungen im Sinne der Vorsorge niedrig zu halten. Er stützt sich bei seiner Beurteilung auf Richtlinien von internationalen Organisationen und auf die Empfehlungen der Expertengruppe "Nichtionisierende Strahlung" unter der Leitung von ETH-Professor Dr. Helmut Krueger.
Der Bundesrat beantwortet die gestellten Fragen wie folgt:
1./2. Ja.
3. Ja. Entsprechende Vorschläge werden im Entwurf der Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung enthalten sein und im Rahmen der Vernehmlassung zur Diskussion gestellt werden.
4./5. Auch für die Mobilfunknetze, die vor Inkrafttreten der nichtionisierenden Strahlung aufgebaut werden, gelten die Grundsätze des Umweltschutzgesetzes. Der Bundesrat ist sich aber bewusst, dass der direkte Gesetzesvollzug ohne Vorliegen von konkreten Ausführungsbestimmungen, d. h. ohne einschlägige Verordnung, für die rechtsanwendenden Behörden schwierig ist. Er will daher die nichtionisierende Strahlung möglichst bald erlassen. Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation wird die Vernehmlassung zum Entwurf der nichtionisierenden Strahlung noch vor Weihnachten 1998 eröffnen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Anfang vom Ende des Kurzwellensenders Schwarzenburg (I)
H. Lamarr , München, Mittwoch, 01.08.2018, 14:18 (vor 2307 Tagen) @ H. Lamarr
Nicht mein, sondern sein Kampf galt dem Kurzwellensender Schwarzenburg: Seitem dieser 1998 abgeschaltet und demontiert wurde, bastelt Hans-U. Jakob, Ex-Elektriker und gegenwärtig Präsident des Anti-Elektrosmog-Vereins gigaherz.ch, unermündlich und im Widerspruch zu allen nachvollziehbaren Fakten an der Legende, er sei es gewesen, der den Sender in die Knie zwang. Doch wer sich die Mühe macht, die Behauptungen Jakobs anhand von Originalquellen zu überprüfen, kommt stets zu dem Ergebnis, ein Mann mit unbändigem Geltungsdrang verdreht hier Sachverhalte so lange, bis sie für ihn passen. Jakob first. Der Gigaherz-Präsident praktizierte diese Devise schon lange ungeniert, bevor Donald Trump sie vereinnahmte und den USA über die Ohren zog. Dieser Teilstrang gibt ein weiteres Beispiel für Jakobs Lust an der Verbreitung alternativer Fakten.
In diesem Beitrag auf seiner Website berichtet Gigaherz-Präsident Jakob 2012 u.a. darüber, wie aus seiner Sicht das Ende des Kurzwellensenders Schwarzenburg eingeläutet wurde. Selbstgefällig schreibt er:
Ich möchte hier [...] über meine Begegnung von 1995 mit Hans Caprez berichten, die mein Leben, dasjenige des Schwarzenburgerlandes und weltweit der ganzen EMF-Forscherszene nachhaltig und tiefgreifend veränderte.
Zunächst (frühe 1990-er Jahre) habe man ihn noch verlacht und verspottet. Doch dann:
Das änderte sich schlagartig als Hans Caprez auf der Bildfäche erschien [damals Redakteur des "Beobachter", Anm. "Spatenpauli"].
Eines Tages (1995) hing ein aufgbrachter Mann aus dem Schwarzenburgerland am Caprez’schen Telefon und erzählte ihm von Vorgängen, die dieser nicht für möglich gehalten hätte ... Und weil Hans Caprez schon immer auf Unrecht jeglicher Art reagierte, erschien er nur 3 Tage später an meiner Wirkungsstätte zu einem persönlichen Augenschein.
Unterstützt von Strahlungs-Messgerät und Landkarte liess er sich schon bald von meinen Ausführungen überzeugen. Am meisten beeindruckten ihn die Schneisen, welche die Kurzwellenstrahlen exakt in den Senderichtungen auf Hügeln und Bergen in die Wälder gefressen hatten.
Genau in der Senderichtung Naher-Osten, 5km vom Sender entfernt, auf 1100m/M, dort wo der Sendestrahl auf die Hügelkuppe aufprallte, sagte er zu mir und unsern Begleitern: „Lasst mich einmal eine Viertelstunde alleine, ich muss das hier zuerst einmal verdauen.“
In der Beobachter-Ausgabe vom 4.August 1995 erschien dann ein Artikel von Hans Caprez, welcher die Zustände in der Region um den Kurzwellensender einigermassen ins richtige Licht rückten. Unter Anderem enthielt diese Beobachter Ausgabe eine doppelseitige Landkarte, welche die Senderichtungen und Sendezeiten richtig wiedergab. Da ging manchem Anwohner, ob nah oder 10km entfernt plötzlich ein Kirchenlicht auf über Schlafstörungen, Gelenk- und Gliederschmerzen bis hin zu übermässig auftretenden Krebsfällen. Jetzt erkannte die Bevölkerung plötzlich den Grund, weshalb es weiter entfernt mehr Krebsfälle gab als nahe beim Sender und warum sich wo die Krebsnester befanden.
Soweit die Erinnerung von Hans-U. Jakob an seine angeblich schicksalhafte Begegnung mit Hans Caprez im Jahr 1995. Um die Dramatik der Lage für den Betrachter besser ins Bild zu setzen, zeigt er in seinem Beitrag ein Foto (links), in dem tatsächlich eine typische Waldschneise am Rand eines Forstweges zu erkennen ist, mit Baumresten im Vordergrund, die von Waldarbeitern bereits in handliche Stücke für den Kamin zersägt worden sind. Dazu der unheilschwangere Bildtext: "5km vom Sender entfernt, dort wo der Hauptstrahl in Richtung Naher Osten auf die Hügelkuppe prallte. Gemessene E-Feldstärke 4V/m. Die Telecom hatte recht. Es gab keine kranken Bäume durch elektromagnetische Felder. (sondern nur noch tote….)"
Doch wie war es wirklich?
Einiges deutet darauf hin, Hans Caprez wollte nicht deshalb allein gelassen werden, weil ihn der Anblick einer Waldschneise vor Ehrfurcht erstarren ließ, sondern weil er ein dringendes Geschäft zu erledigen hatte . Jakob aber schreibt unbeirrt mit Bezug auf eine Grafik aus dem Artikel von Caprez – sie zeigt die Hauptstrahlrichtungen des Senders auf einer Landkarte (siehe links): "Mit diesem Bild in der Beobachter-Ausgabe vom 4.August 1995 wurde das Ende des Kurzwellensenders Schwarzenburg eingeläutet." Im Original zeigt die Grafik mehr, nämlich die mit einem roten Kringel markierte Zone der Hügelkette Gibelegg, die angeblich von einer der Hauptkeulen des Senders (125 Grad, Naher Osten) entwaldet wurde.
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Anfang vom Ende des Kurzwellensenders Schwarzenburg (II)
H. Lamarr , München, Mittwoch, 01.08.2018, 15:27 (vor 2307 Tagen) @ H. Lamarr
Jabob bescheinigte Caprez, die Situation um den Sender Schwarzenburg nur "einigermassen ins richtige Licht" gesetzt zu haben. Er war also mit dem Artikel im Beobachter, dem er bahnbrechende Wirkung zuschreibt, nicht sonderlich zufrieden.
Glücklicherweise gibt es in der Schweiz Archive, die auch heute noch den Zugriff auf die alte Beobachter-Ausgabe 16/1995 zulassen. Schon die Titelzeile des Beitrags macht klar, warum Jakob enttäuscht war, denn sein Anliegen kam darin nicht vor:
Elektrosmog: »Dieses Kabel macht uns krank«
Tatsächlich geht es auf den ersten Seiten des Beitrags um niederfrequenten Elektrosmog, genauer gesagt um einen Bauern, der nach der Erdverlegung eines Stromzubringerkabels unter allerlei Beschwerden litt und seine alte Freileitung wieder haben wollte und um Lokführer, die einer Studie zufolge häufiger an Leukämie sterben würden als andere Bahner. Erst an dritter Stelle kommt Jakob und sein Kurzwellensender ins Spiel. Allerdings nur vergleichsweise kurz. Hier ungekürzt die Textpassage, die sich mit der Drama-Queen aus Schwarzenburg befasst:
Giebelegg [richtig Gibelegg; Anm. Spatenpauli], ein bewaldeter Höhenzug oberhalb von Mamishaus und Schwarzenburg im Kanton Bern, 4,5 Kilometer Luftlinie von den Anlagen des Kurzwellensenders entfernt. Hans Ulrich Jakob, Elektrotechniker aus Schwarzenburg, hat keine Augen für die prachtvolle Aussicht. «Hier, schauen Sie doch diesen Wald an, da geht bald alles kaputt.» Seit Jahren misst der Elektrofachmann die Stärke der vom Sender verursachten elektromagnetischen Felder. Er hat unzählige wissenschaftliche Arbeiten über Gesundheitsschäden durch solche Felder studiert und ist überzeugt: «Die Waldkatastrophe hier in der Giebelegg hat mit dem Sender zu tun.» Tatsächlich liegt die Kuppe genau im Sendestrahl einer Antenne des Kurzwellensenders. Für Jakob ist klar: «Giebel und Wurzeln verbrennen, der Baum stirbt.»
Seit Kreisoberförster Philippe Moesch auf einer Fläche von rund einer Hektare Kahlschlag anordnen musste, ist auch er nachdenklich, ja erschrocken. «Zwar hat hier auch der Orkan Vivian[e] Bäume gefällt, über diese Kuppen brausten mehrmals schwere Hagelschläge», schränkt der Oberförster ein. «Was mir Hans Ulrich Jakob aber anhand der Karten zeigte, hat mich beunruhigt. Die langjährige Strahlung könnte das Leben der Bäume beeinflussen, denn Wald-Ökosysteme reagieren nicht kurzfristig auf negative Einflüsse.» Kreisförster Moesch möchte das Baumsterben in der Giebelegg genauer untersuchen lassen.
Der Beitrag hat einen Gesamtumfang von sechs Druckseiten zu je drei Textspalten, in Jakob investierten die beiden Autoren Hans Caprez und Christian Schmidt ungefähr eine Textspalte sowie drei Bilder, eines davon großformatig, jedoch nicht doppelseitig, wie Jakob sich zu erinnern glaubt. Von der angekündigten Untersuchung im Auftrag des Kreisförsters konnte ich keine Spur finden, vermutlich hat er den Auftrag gar nicht erteilt.
Fazit: Der Artikel im Beobachter erfüllt in keiner Weise die dramatische Erwartungshaltung, die Jakob mit seinem Text weckt. Sympathien der Autoren für die Elektrosmog-Alarmierer sind zwar unverkennbar, doch sie formulieren vorsichtig und zitieren lieber, wenn es brenzlig wird. Von einem von den gesehen Schneisen sonderlich beeindruckten Caprez ist nichts zu bemerken. Aufschlussreich sind die Auskünfte des Kreisoberförsters. Denn offenkundig präsentiert Jakob das Foto einer Waldschneise, die nicht der Sender, sondern 1990 der Orkan Vivian gerissen hat und listigerweise wartete Jakob mit seiner Aufnahme, bis Waldarbeiter mit dem vom Forstamt angeordneten Kahlschlag dem Bild der Zerstörung die Krone aufsetzten. Das IZgMF-Forum kennt noch viele andere Täuschungen Jakobs.
Die Geschichte wäre damit eigentlich zuende, gäbe es nicht die Möglichkeit, anhand historischer Luftaufnahmen das Baumsterben auf der Gibelegg chronologisch zu untersuchen. Doch dies muss jetzt warten. Nur soviel vorweg: Eine erste Sichtung führte zurück ins Jahr 1938, als der Sender noch gar nicht in Betrieb war. Bäume auf der Kuppe der Gibelegg hatten es schon damals schwer, Wind und Wetter zu trotzen. Da weder Jakob noch Caprez genaue Angaben machen, wo ihre Fotos zustande kamen, ist eine punktgenaue Recherche schwierig.
Fortsetzung <hier>
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Schweizer Landwirtstories & Elektrosmog: *1995 – †2010
H. Lamarr , München, Mittwoch, 01.08.2018, 18:40 (vor 2307 Tagen) @ H. Lamarr
Tatsächlich geht es auf den ersten Seiten des Beitrags um niederfrequenten Elektrosmog, genauer gesagt um einen Bauern, der nach der Erdverlegung eines Stromzubringerkabels unter allerlei Beschwerden litt und seine alte Freileitung wieder haben wollte ...
Hans und Martha Rufener aus Blumenstein, Schweiz, bekamen nach Intervention des "Beobachter" ihre Freileitung zurück. «Seither geht es uns bedeutend besser», freut sich Martha Rufener in dem besagten Artikel von 1995. Und heute? Heute wohnt Sohn Werner in dem Haus und Google Maps zeigt, alte Holzmasten führen noch immer ein Kabel zu einem Dachständer, der mir jedoch eher nach Telefon aussieht, statt nach Strom (Fotos von 2013).
Die Rufeners sind mutmaßlich die Mutter aller Landwirte, die sich und ihre Rinder von Elektrosmog betroffen sahen. Die Suche bei Google erbrachte keine Hinweise, dass es derartige Fälle vor 1995 gegeben hat. Erst später klagten Viehzüchter auch über Wirkungen durch Mobilfunk (Altenweger, 1995), (Stengel, 1997), (Sturzenegger, 2006). Seit 2010 hat sich das vermeintliche Problem (in der Schweiz) erledigt.
Hintergrund
Rindergesundheitsdienst (CH) erfasste Probleme mit Mobilfunk
"Nunis"-Bericht beendet Thema EHS-Kühe in der Schweiz
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Forstexperte Philipp Mösch: keine Waldschäden durch Mobilfunk
H. Lamarr , München, Montag, 13.08.2018, 20:29 (vor 2294 Tagen) @ H. Lamarr
Seit Kreisoberförster Philippe Moesch auf einer Fläche von rund einer Hektare Kahlschlag anordnen musste, ist auch er nachdenklich, ja erschrocken. «Zwar hat hier auch der Orkan Vivian[e] Bäume gefällt, über diese Kuppen brausten mehrmals schwere Hagelschläge», schränkt der Oberförster ein. «Was mir Hans Ulrich Jakob aber anhand der Karten zeigte, hat mich beunruhigt. Die langjährige Strahlung könnte das Leben der Bäume beeinflussen, denn Wald-Ökosysteme reagieren nicht kurzfristig auf negative Einflüsse.» Kreisförster Moesch möchte das Baumsterben in der Giebelegg genauer untersuchen lassen.
Dipl.-Forsting. ETH/SIA Philipp Mösch(-Grünenwald), wie er richtig heißt, ist heute Bereichsleiter Waldwirtschaft im Amt für Wald des Kantons Bern, Waldabteilung Voralpen. Auf Anfrage teilte er mir mit, der Forstdienst habe damals (1995) keine Untersuchungen zum Baumsterben auf der Gibelegg in Auftrag gegeben. Gemäß Hans-U. Jakob, der seinerzeit das Amt mehrmals mit Material eingedeckt habe, seien die Wellen des Kurzwellensenders Schwarzenburg nur mit Mühe über die Voralpen in den Nahen Osten zu schicken gewesen. Um dies überhaupt bewerkstelligen zu können, sei unter dem Funkfeld des KW-Senders eine starke Ablenkfeldstärke aufgebaut worden, damit die Kurzwellen die Voralpen überqueren konnten. Diese Wellen seien voll auf die westexponierten Hügel wie Gibelegg und Gurnigel gestoßen. Doch dies sei schon lange her, moderne Technik [das Internet; Anm. Spatenpauli] habe den Sender 1998 überflüssig gemacht.
Auf meine Frage, ob die Waldabteilung Voralpen Erkenntnisse (oder den begründeten Verdacht) habe, starke Funkstrahlung von Sendeanlagen könne sich schädlich auf Bäume auswirken, antwortete Mösch, es sei bekannt und erwiesen, starke elektromagnetische Wellen können auf biologische Abläufe Auswirkungen haben. Doch meist seien sich die Experten über Ausmaß und Stärke der Auswirkungen nicht einig. Die Übereinstimmung von stärker gelichteten Baumkronen und großer Sturmanfälligkeit habe ihn damals sehr beeindruckt. In der Zwischenzeit habe es keine solchen Beispiele mehr gegeben, das Thema habe sich glücklicherweise nach 1998 beruhigt. Bezüglich Mobilfunksender habe das Amt keine Kenntnis von negativen Auswirkungen auf Wälder, diese Sender seien aber wesentlich schwächer als der ehemalige Kurzwellensender.
Dann wollte ich von Philipp Mösch noch wissen, ob es andere Erklärungen gibt (z.B. Schädlingsbefall, Klimawandel), wenn in einem begrenzten Waldgebiet (Schneisen) Bäume allmählich absterben und in welcher Zeitspanne sich so ein Absterben in etwa hinziehen würde. Der Forstingenieur erklärte mir, es gäbe natürlich viele weitere Einflüsse, welche Bäume schwächen und zu lichten Kronen oder erhöhter Sturmanfälligkeit führen können. Dies seien neben den von mir genannten Einflüssen auch Trockenstress und die Bodenversäuerung z.B. durch Stickstoffeintrag aus der Luft. Ein unmittelbarer Einfluss zeige schon innerhalb von Tagen oder Monaten Auswirkungen. Bei Funkwellen hält Mösch eher eine Langzeitwirkung nach Jahren bis Jahrzehnten für möglich. Für weiterführende Recherchen verweist er auf www.wsl.ch und www.iap.ch.
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Pythagoras: Jakob findet Brandfleck im Äther
H. Lamarr , München, Donnerstag, 02.08.2018, 23:29 (vor 2305 Tagen) @ H. Lamarr
Genau in der Senderichtung Naher-Osten, 5km vom Sender entfernt, auf 1100m/M, dort wo der Sendestrahl auf die Hügelkuppe aufprallte ...
Dass die Vorhangantenne des KW-Senders Schwarzenburg mit 11° Elevationswinkel (bezogen auf die Horizontale) ziemlich flach nach oben strahlt, damit das Signal gut an der Ionosphäre zurück zur Erde reflektiert wird, das verrät die Studie "Effect of Short-Wave (6^22 MHz) Magnetic Fields on Sleep Quality and Melatonin Cycle in Humans: The Schwarzenburg Shut-Down Study" (Abelin, 2006).
Damit haben wir jetzt alles was nötig ist, um Jakobs Angaben prüfen zu können.
Bekanntlich lässt sich bei einem rechtwinkligen Dreieck mit Kenntnis der Länge einer Kathete (5 km Strecke zum Sender) und des spitzen Winkels zwischen dieser Kathete und der Hypotenuse (11° Elevationswinkel) die Länge der zweiten Kathete berechnen (Auftreffhöhe des Hauptstrahls auf der Hügelkuppe). <Hier> kann das jeder online nachvollziehen.
Die Berechnung ergibt eine Auftreffhöhe von 972 Meter. Da die Vorhangantenne am Zentralmast selbst schon 120 Meter hoch war, schlage ich davon 60 Meter der Auftreffhöhe zu und lande so bei 1032 Meter. Dies stimmt gut mit dem von Jakob genannten Wert 1100 Meter überein. Es grenzt an ein Wunder, aber diesmal scheint der Gigaherz-Präsident tatsächlich einmal recht zu haben.
Wirklich?
Nein, natürlich nicht. Denn Jakobs 1100-Meter-Angabe ist die Höhe bezogen auf den Meeresspiegel! Meine 1032 Meter hingegen sind die Höhe, bezogen auf den Standort des Senders Schwarzenburg, der seinerseits 800 Meter über dem Meeresspiegel (N.N.) liegt. Der Gipfel der Hügelkette wiederum erreicht rd. 1150 Meter (über N.N.), er überragt damit den Erdboden am Senderstandort um nur 350 Meter!
Jakobs Darstellung, der 125°-Hauptstrahl des Senders "pralle" in 1100 Meter Höhe (N.N.) auf die Kuppe der Gibelegg (und brenne dort ein Loch in den Wald) ist damit gelinde gesagt unrichtig. Richtig ist: Der (Kern des) Hauptstrahls zischt mit rd. 680 Meter Abstand (1032 Meter – 350 Meter) ungehindert über die Kuppe hinweg! Die Ingenieure, die den Sender und seine Antennen berechnet und 1939 errichtet haben waren also nicht zu dämlich, den Standort funktechnisch richtig auszuwählen.
Das Ganze beruht natürlich darauf, dass der Elevationswinkel der Vorhangantenne tatsächlich 11° beträgt. Da diese Angabe nicht von Jakob stammt, sondern der Schwarzenburgstudie eines (inzwischen emeritierten) Professors der Uni Bern entnommen ist, gehe ich jedoch davon aus, der Wert trifft zu.
Erst im Rückblick ist mir aufgefallen, dass Jakob seine Behauptung, der 125°-Hauptstrahl bohre sich in die Kuppe der Gibelegg, in keiner Weise begründet. Um seine Behauptung belegen zu können, hätte er den Elevationswinkel benötigt, doch dazu konnte ich in seinen eigenen Dokumenten überhaupt nichts finden. Möglicherweise hat er sich den Wert bei Abelin heimlich abgeschaut und sich dann mit der oben geschilderten Milchmädchenrechnung selbst aufs Kreuz gelegt. Für wahrscheinlicher aber halte ich diese Erklärung: Jakob hat in 1100 Meter Höhe (N.N.) auf der Kuppe der Gibelegg zuerst ein Loch im Wald entdeckt und später, weil der 125°-Hauptstrahl des Senders zufällig in die richtige Richtung zeigte, das Loch kurzerhand zum Brandfleck uminterpretiert. Ein Elevationswinkel ist bei dieser Betrachtungsweise entbehrlich.
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Google Earth: Tatortsuche auf der Gibelegg
H. Lamarr , München, Freitag, 03.08.2018, 10:03 (vor 2305 Tagen) @ H. Lamarr
Zum besseren Verständnis des Brandfleckskandals auf der Gibelegg dient folgendes Bild. Wer unter Google Maps oder Google Earth nach "Gibelegg" forscht, findet das Foto auf Anhieb.
Selbsterklärender Schauplatz des Geschehens.
Bild: IZgMF, Foto: Google Earth
Das Bild oben taugt gerade einmal zur Orientierung. Deshalb zeigt das Bild unten den angeblichen Brandfleck noch einmal vergrößert (nicht maßstabsgerecht).
Der von Hans-U. Jakob gemeldete "Brandfleck" sollte sich am Schnittpunkt der roten Linien befinden.
Foto: Google Earth
Von einem "Brandfleck" im Umkreis des Schnittpunkts ist dort nichts zu erkennen. Dies ist aber nicht überraschend, denn seit 1995 sind immerhin 23 Jahre vergangen und der Sender wurde bereits 1998 stillgelegt. Erst in historischen Fotos derselben Stelle sollte das Loch in der Bewaldung, hat es dieses je gegeben, zu erkennen sein.
Wer sich über die leicht verbogenen Linien im Bild wundert: Die Linien folgen der Geländestruktur wie ein Seil, das am Erdboden liegt.
Und weil es so schön ist, hier noch eine 3D-Darstellung der Lage vor Ort aus dem Blickwinkel des Kurzwellensenders hin zum Ort des angeblichen "Brandflecks". Gegenüber den vorangegangenen Bildern ist diese Darstellung gedreht, der Hügelzug Gibelegg liegt jetzt oben.
Blick vom Sender zum "Brandfleck", im Hintergrund die Alpen.
Foto: Google Maps
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Reise in die Historie der Gibelegg: Wo ist das Loch im Wald?
H. Lamarr , München, Freitag, 03.08.2018, 14:42 (vor 2305 Tagen) @ H. Lamarr
Erst in historischen Fotos derselben Stelle sollte das Loch in der Bewaldung, hat es dieses je gegeben, zu erkennen sein.
Mit der Historie-Funktion von Google Earth ist es möglich, in die Vergangenheit zu schauen. Dieser Blick reicht im konkreten Fall zurück bis Dezember 2004 (rd. sechs Jahre nach Stilllegung des Senders). Hier sind die Bilder in chronologischer Reihenfolge:
Das älteste Foto (Dezember 2004) lässt erahnen, was Hans-U. Jakob glaubt, 1995 gesehen zu haben. Die kahlen Stellen sind zweifelsfrei erkennbar. Doch von dem klar umrissenen "Loch im Wald" inmitten augenscheinlich unversehrter Bäume, das Ausgabe 16/1995 des "Beobachter" mit einem Foto zeigt, fehlt jede Spur. Mehr noch: Betrachtet man mit Google Earth die gesamte Gibelegg des Jahres 2004, wird deutlich: Es gab auf der Hügelkette noch jede Menge anderer kahler Stellen weit abseits vom angeblichen "Aufprallpunkt" des 125°-Hauptstrahls. Besonders betroffen waren alle Höhenlagen der Hügelkette. Dies kann jedoch ebenso gut als spätes Zeugnis des Sturms Vivian von 1990 gesehen werden und als Folge des vom Forstamt angeordneten Kahlschlags (siehe hier). Erweitert man den Blick auf die ganze Region Bern, wird deutlich: 2004 sah es dort – mindestens 15 Kilometer vom Sender entfernt – überall so aus, wie der angebliche "Brandfleck" auf der Gibelegg, häufig sogar noch viel schlimmer! Gegen eine Schadwirkung des Senders spricht auch das Foto (oben) von 2017, das vom Baumbestand her dem Foto von 2004 ähnlich ist. Ob abermals ein Sturm dafür verantwortlich ist konnte ich allerdings nicht feststellen.
Jakobs laienhafte Vorstellung von einem Hauptstrahl des Kurzwellensenders, der sich wie ein vielleicht 50 Meter oder 100 Meter breiter Laserstrahl durch den Baumbestand der Gibelegg gefressen hat, ist funktechnisch falsch und wird von dem kleinen Ausflug in die Vergangenheit der Gibelegg auch in keiner Weise bestätigt. Anders als Mikrowellen, die sich lichtähnlich verhalten, breiten sich Kurzwellen mit "Bodenwellen" und mit "Raumwellen" aus (mehr <hier>). Einen gerichteten Hauptstrahl gibt es zwar auch bei Kurzwelle, scharf begrenzt ist dieser jedoch nicht. Wie oben gezeigt hat der Kern des 125°-Hauptstrahls (höchste Energiedichte) die Kuppe der Gibelegg um rd. 680 Meter verfehlt. Die Kuppe wurde lediglich in den diffusen Rand des Hauptstrahls getaucht, der an dieser Stelle (5 km vom Sender entfernt) mutmaßlich schon so breit war, dass er die gesamte Gibelegg einhüllte. Die Vorstellung vom "Loch im Wald" ist unter diesen Umständen absurd.
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Ein Loch im Wald
H. Lamarr , München, Freitag, 03.08.2018, 15:24 (vor 2305 Tagen) @ H. Lamarr
Jakobs laienhafte Vorstellung von einem Hauptstrahl des Kurzwellensenders, der sich wie ein vielleicht 50 Meter oder 100 Meter breiter Laserstrahl durch den Baumbestand der Gibelegg gefressen hat, ist funktechnisch falsch ...
Schuldig bin ich noch den Beleg für die obige Behauptung. Bittesehr:
Bild: gigaherz.ch und/oder Beobachter
Das Bild entstammt einer Dokumentation von Hans-U. Jakob über den Kurzwellensender Schwarzenburg. Es ist bis auf die Einfügung identisch mit einem Foto in der Beobachter-Ausgabe 16/1995 mit dem Bildtext:
Löcher im Wald: Die kahlen Stellen liegen im Hauptstrahl des Senders.
In Jakobs Dokumentation lautet der Bildtext:
EM-Feld in Richtung Naher Osten.
In Jakobs Vorstellungswelt streift der rasiermesserscharfe 125°-Hauptstrahl des Kurzwellensenders, von ihm gelb ins Bild eingezeichnet, auf seinem Weg in den Nahen Osten eine Kuppe der Gibelegg und rasiert dort auf einer kreisrunden Fläche (Bildmitte) die Bäume weg. Eine Erklärung, warum all die anderen Bäume im klar umrissenen Vernichtungsbereich des Hauptstrahls unversehrt stehen bleiben durften, geben Ex-Elektriker Jakob und der "Beobachter" nicht.
Ein Elektriker im Ruhestand muss nichts von Funktechnik verstehen und auch seine dilettantischen Vorstellungen von Funkfeldausbreitung sind Jakob nicht vorzuwerfen, gäbe er sie nur bei Kaffeekränzchen zum Besten. Doch Jakob drängt sich in die Öffentlichkeit und verbreitet dort verantwortungslos Angst und Schrecken über angebliche biologisch schädliche Wirkungen von Funkwellen. Mindestens ein Mensch hat sich unter dem Einfluss dieser Angst das Leben genommen, belegt durch einen Abschiedsbrief. Leuten wie Jakob (selbsternannten Experten) eine wohlwollende mediale Bühne zu bieten, wie dies 1995 der "Beobachter" getan hat, ist aus meiner Sicht ebenso verantwortungslos wie das 20 Jahre währende Treiben des Schwarzenburgers. Im Gegensatz zu Jakob hat der "Beobachter" jedoch etwas zur Ehrenrettung vorzuweisen: Dem tendenziösen Beitrag von Hans Caprez folgt das Interview mit einer seriösen Gegenstimme. Es beginnt so:
Für Helmut Krueger, Professor an der ETH Zürich und Vorsitzender der Buwal-Arbeitsgruppe «Elektromagnetische Strahlung», ist der Zusammenhang zwischen Elektrosmog und lebensgefährlichen Krankheiten immer noch nicht erwiesen. Mehr als einen «Verdacht» gibt es für den wichtigsten Fachmann im Land nicht.
Wegweisend der Titel dieses Interviews aus dem Jahr 1995:
«Krank macht die Angst»
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Irgendein Loch in irgendeinem Wald
H. Lamarr , München, Freitag, 03.08.2018, 22:41 (vor 2304 Tagen) @ H. Lamarr
Bild: gigaherz.ch und/oder Beobachter
Bislang bin ich davon ausgegangen, das Bild oben zeige den "Brandfleck" an eben jener Stelle der Gibelegg, von dem Jakob und der "Beobachter" in dem Artikel von Hans Caprez reden. Doch diese Annahme stimmt nicht. Oder anders gesagt: Sie kann nicht stimmen.
Das Orientierungsbild (unten) macht deutlich, der Fotograf muss westlich der Gibelegg gestanden haben, um den "Brandfleck" wie gezeigt ablichten zu können. Dann aber müsste der von Jakob in seinem Bild gelb eingetragene Hauptstrahl nicht von rechts nach links durchs Bild huschen, sondern genau umgekehrt. Damit die Richtung des Hauptstrahls stimmt, muss der Fotograf östlich der Gibelegg gestanden haben. Doch auch dies kann nicht sein, denn nach Osten hin steigt der Hügelzug an, der "Brandfleck" wäre von dort aus nicht zu sehen gewesen.
Für diese Widersprüche habe ich nur eine Erklärung: Das Foto mit dem Loch im Wald zeigt irgendein Loch in irgendeinem Wald, nicht aber das Loch, das angeblich in 5 Kilometer Entfernung vom Sender durch den 125°-Hauptstrahl des Kurzwellensenders auf der Gibelegg entstanden sein soll.
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Loch im Wald: Das Bild ist manipuliert
H. Lamarr , München, Montag, 06.08.2018, 15:30 (vor 2302 Tagen) @ H. Lamarr
Bild: gigaherz.ch und/oder Beobachter
Bislang bin ich davon ausgegangen, das Bild oben zeige den "Brandfleck" an eben jener Stelle der Gibelegg, von dem Jakob und der "Beobachter" in dem Artikel von Hans Caprez reden. Doch diese Annahme stimmt nicht. Oder anders gesagt: Sie kann nicht stimmen.
Das Orientierungsbild (unten) macht deutlich, der Fotograf muss westlich der Gibelegg gestanden haben, um den "Brandfleck" wie gezeigt ablichten zu können. Dann aber müsste der von Jakob in seinem Bild gelb eingetragene Hauptstrahl nicht von rechts nach links durchs Bild huschen, sondern genau umgekehrt. Damit die Richtung des Hauptstrahls stimmt, muss der Fotograf östlich der Gibelegg gestanden haben. Doch auch dies kann nicht sein, denn nach Osten hin steigt der Hügelzug an, der "Brandfleck" wäre von dort aus nicht zu sehen gewesen.
Das Foto wurde von Norden aus mit Blickrichtung Süden gemacht, dort, wo die Alpen sind. Die Alpengipfel auf Jakobs Bild lassen sich nämlich in dieser Darstellung (Google Maps) wiedererkennen, im Vordergrund der Darstellung ist die Gibelegg, rechts ist deren charakteristische eckige Einbuchtung zu sehen. Zur Orientierung: Norden ist bei dieser Darstellung nicht oben, wie bei allen anderen Fotos in diesem Strang, sondern unten!
Doch aus dieser Perspektive kann es sich unmöglich um den "Brandfleck" handeln, wie ihn Hans-U. Jakob anlässlich seiner Gibelegg-Begehung mit Hans Caprez verortet hat. Warum nicht? Weil der 125°-Hauptstahl sich dann nicht von rechts nach links durchs Bild ziehen kann, wie von Jakob oben dargestellt, sondern vom Rücken des Fotografen in Richtung Alpen verlaufen muss! Was immer auch Jakobs Foto zeigt, der gelb eingetragene Hauptstrahl hat mit dem 125°-Hauptstrahl des KW-Senders Schwarzenburg nichts zu tun. Es scheint vielmehr so, als habe Jakob das Foto vom "Beobachter" übernommen (dort ist kein Hauptstrahl eingetragen) und dann nach gutdünken den Hauptstrahl allein nach der Maßgabe eingezeichnet, dass dieser zu dem "Loch im Wald" in der Bildmitte passt. Aus meiner Sicht kann man dazu statt Bildmanipulation auch Fälschung sagen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Jakob, Täuschung, Manipulation, Gigaherz, Wald, Gibelegg
Loch im Wald: Das Bild ist NICHT manipuliert
H. Lamarr , München, Mittwoch, 22.08.2018, 15:05 (vor 2286 Tagen) @ H. Lamarr
Das Foto wurde von Norden aus mit Blickrichtung Süden gemacht, dort, wo die Alpen sind. Die Alpengipfel auf Jakobs Bild lassen sich nämlich in dieser Darstellung (Google Maps) wiedererkennen, im Vordergrund der Darstellung ist die Gibelegg, rechts ist deren charakteristische eckige Einbuchtung zu sehen. Zur Orientierung: Norden ist bei dieser Darstellung nicht oben, wie bei allen anderen Fotos in diesem Strang, sondern unten!
Doch aus dieser Perspektive kann es sich unmöglich um den "Brandfleck" handeln, wie ihn Hans-U. Jakob anlässlich seiner Gibelegg-Begehung mit Hans Caprez verortet hat. Warum nicht? Weil der 125°-Hauptstahl sich dann nicht von rechts nach links durchs Bild ziehen kann, wie von Jakob oben dargestellt, sondern vom Rücken des Fotografen in Richtung Alpen verlaufen muss!
Meine Schlussfolgerung, der Hauptstrahl könne sich nicht von rechts nach links durchs Bild ziehen, ist falsch. Nachdem ich mir den Verlauf des 125°-Hauptstrahls in Google Earth mit Blickrichtung von Nord nach Süd noch einmal angesehen habe wurde mir klar: Jakob zeigt eine 2D-Projektion des realen Hauptstrahls. In der räumlichen Darstellung auf Google Earth sieht der Verlauf ganz anders aus, was aber nichts daran ändert, dass von einem Standpunkt im Norden mit Blickrichtung Süden der Hauptstrahl auf 2D reduziert sich tatsächlich von rechts nach links durchs Bild zieht.
Mit allergrößtem Bedauern ziehe ich daher zur allergrößten Genugtuung von Herrn Jakob den Vorwurf der Bildmanipulation zurück.
Am Sachverhalt, dass Jakobs Bild den Verlauf des Hauptstrahls falsch zeigt, ändert sich jedoch nichts, denn wie <hier> dargelegt, trifft der Kern des Hauptstrahls die Kuppe der Gibelegg eben gerade nicht, sondern zischt mit 680 Meter Abstand über sie hinweg. Das sind Welten, denn die Gibelegg selbst ist nur maximal 350 Meter hoch. Die Erklärung, das Loch im Wald sei nicht vom Kern, sondern von der diffusen Randzone der Hauptkeule verursacht worden greift nicht, denn a) dafür ist das Loch viel zu klein, und b) müsste es an anderer Stelle weiter im Süden der Gibelegg sein (siehe Übersichtsbild). Auch die runde Form des vermeintlichen Brandflecks passt in keiner Weise zum Verlauf des 125°-Hauptstrahls. So wie der Fleck im Bild zu sehen ist müsste der Kurzwellensender senkrecht von oben eingestrahlt haben. Es gibt noch weitere Widersprüche in dem Bild, auf die ich aber nicht mehr eingehen mag, genug ist genug.
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Stürme, Borkenkäfer und das Loch im Wald
H. Lamarr , München, Donnerstag, 24.10.2019, 22:57 (vor 1857 Tagen) @ H. Lamarr
Jakobs laienhafte Vorstellung von einem Hauptstrahl des Kurzwellensenders, der sich wie ein vielleicht 50 Meter oder 100 Meter breiter Laserstrahl durch den Baumbestand der Gibelegg gefressen hat, ist funktechnisch falsch ...
Schuldig bin ich noch den Beleg für die obige Behauptung. Bittesehr:
Bild: gigaherz.ch und/oder Beobachter
Nur der Vollständigkeit halber hier noch zwei ganz natürliche Erklärungen für das Loch im Wald. Ab 1991 gab es in der Schweiz eine bis 1996 andauernde Borkenkäferplage, die die Schadholzmenge sprunghaft anstiegen ließ, wenn auch nicht so stark wie später ab 2001. Deutlich sichtbar sind auch die verzögerten Folgen der Stürme Vivian (1990) und Lothar (1999) sowie die unmittelbare Wirkung des Hitzejahres 2003.
Bild: Meier et al., 2010
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Waldsterben, Borkenkäfer
Reise in die Historie der Gibelegg: zurück bis 1938
H. Lamarr , München, Montag, 06.08.2018, 14:15 (vor 2302 Tagen) @ H. Lamarr
Das älteste Foto (Dezember 2004) lässt erahnen, was Hans-U. Jakob glaubt, 1995 gesehen zu haben.
Mit dem Dienst Swisstopo lässt sich die Gibelegg zurück bis 1938 von oben betrachten, bis zum Jahr 2000 nur in schwarzweiß zwar, jedoch in hoher Auflösung. Da Swisstopo die Bilder für rund 90 Euro zum Kauf anbietet, verzichte ich vorsichtshalber auf Screenshots und gebe stattdessen eine kleine Anleitung, wie man selbst zu den Fotos kommt. Zur Orientierung, wo der "Brandfleck" in den Fotos zu suchen ist, dient obiger Screenshot aus Google Earth (Übersicht siehe hier).
Der Kurzwellensender Schwarzenburg ging am 5. Mai 1939 in Betrieb, die dreiteilige große Vorhangantenne, deren 125°-Abstrahlung den Nahen Osten abdeckte und auf dem Weg dorthin die nahe gelegene Gibelegg überquerte, wurde jedoch erst seit 1954 verwendet. Dies gilt es bei der Deutung der Fotos zu beachten.
- Swisstopokarte mit der Gibelegg im Zentrum aufrufen.
- 2. Die Zahlen in den vielen kleinen Kästchen sind die Endziffern der Jahreszahl des Aufnahmedatums, so bedeutet 38 das Jahr 1938 und 00 das Jahr 2000. Rot gefüllte Kästchen weisen auf ein Farbfoto hin, weiß gefüllte auf ein Schwarzweißfoto. Ein Foto, das die Gibelegg in den entscheidenden 90-er Jahren zeigt, gibt es auf Swisstopo übrigens nicht.
- 3. Der Linksklick auf ein Kästchen bewirkt zweierlei: Eine gelbe Fläche zeigt, welches Gebiet auf der Karte von dem ausgewählten Foto abgedeckt wird und ein kleines Fenster "Objekt-Information" zeigt die Vorschau des ausgewählten Fotos.
- 4. Ein Linksklick auf das Vorschaubild führt in einem neuen Fenster zur formatfüllenden Darstellung des Fotos am Bildschirm (unten z.B. ein Foto aus dem Jahr 1938), links lässt es sich mit ± beliebig zoomen, mit dem Mauszeiger ist der Bildausschnitt verschiebbar und unten kann eine Kontrastverstärkung eingeschaltet werden (empfohlen).
Bild: Swisstopo
- 5. Zum Verlassen der Darstellung das Fenster wie gewohnt schließen.
Ein Aha-Effekt hat sich bei mir beim Betrachten der alten Fotos nicht eingestellt, einen ab 1955 sich langsam abzeichnenden "Brandfleck" konnte ich nicht erkennen. Wohl aber, dass die im Vergleichsbild von 2004 links außen erkennbare braune Fläche ohne Baumbestand auch schon 1938 baumfrei war. Die historischen Fotos sind zur Klärung der Streitfrage, ob der KW-Sender Bäume auf der Gibelegg "weggebrannt" hat, nicht sonderlich dienlich, insgesamt sprechen sie aus meiner Sicht mehr gegen diese These als dafür. Ein Foto aus den 80-er Jahren zeigt links an der Westflanke der Gibelegg etwas, was als "Loch im Wald" gelten kann. In einem Foto von 2000 ist dieses Loch kaum noch erkennbar, erst in dem Vergleichsbild von 2004 (oben) taucht es wieder deutlicher auf. Da es an einer ungeschützt gelegenen Stelle auf der "Wetterseite" der Gibelegg liegt, sind Witterungseinflüsse eine plausiblere Erklärung als Funkeinwirkung.
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Sturm "Lothar" wütete 1999 auch auf der Gibelegg
H. Lamarr , München, Mittwoch, 15.08.2018, 11:19 (vor 2293 Tagen) @ H. Lamarr
Gegen eine Schadwirkung des Senders spricht auch das Foto (oben) von 2017, das vom Baumbestand her dem Foto von 2004 ähnlich ist. Ob abermals ein Sturm dafür verantwortlich ist konnte ich allerdings nicht feststellen.
Forstingenieur Philipp Mösch (Amt für Wald des Kantons Bern) macht darauf aufmerksam, dass Waldfotos nach 1999 stark geprägt sind von den Folgen des Jahrhundertsturms "Lothar" (26.12.1999). Dieser Orkan habe in den Wäldern um Schwarzenburg die 3- bis 10-fache Jahresnutzungsmenge an Holz geworfen.
Gigaherz-Präsident Jakob dokumentierte seine Beobachtungen auf der Gibelegg erst deutlich später, 2009 in einem PDF und 2012 auf seiner Website. Damit ist nicht auszuschließen, dass das von ihm gebrachte Foto, das eine breite Schneise in einem Wald zeigt, nach 1999 geschossen wurde und eine Auswirkung von "Lothar" zeigt, von Jakob jedoch nachträglich dem 1998 stillgelegten Kurzwellensender Schwarzenburg angelastet wird.
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Schweizerische Forststatistik 2018
H. Lamarr , München, Dienstag, 16.07.2019, 23:12 (vor 1957 Tagen) @ H. Lamarr
Für wahrscheinlicher aber halte ich diese Erklärung: Jakob hat in 1100 Meter Höhe (N.N.) auf der Kuppe der Gibelegg zuerst ein Loch im Wald entdeckt und später, weil der 125°-Hauptstrahl des Senders zufällig in die richtige Richtung zeigte, das Loch kurzerhand zum Brandfleck uminterpretiert. Ein Elevationswinkel ist bei dieser Betrachtungsweise entbehrlich.
Das Schweizer Bundesamt für Statistik teilt mit:
Mit insgesamt 5,2 Millionen Kubikmetern wurde 2018 11% mehr Holz geerntet als im Jahr zuvor. Der deutliche Anstieg ist vor allem auf den starken Borkenkäferbefall, bedingt durch Sommertrockenheit und die Folgeschäden der Winterstürme von Anfang 2018, zurückzuführen. Damit wurden in der Schweiz erstmals seit 2011 wieder mehr als 5 Millionen Kubikmeter Holz geerntet.
Aller Voraussicht nach haben Borkenkäfer und Winterstürme auch der Gibelegg zugesetzt. Da hat der Kurzwellensender Schwarzenburg ja noch einmal Glück gehabt, dass er schon 1998 wegen des Aufkommens des effektiveren Internets abgeschaltet wurde. Wäre er noch in Betrieb, hätte ein gewisser Vereinspräsident die jüngste erzwungene Holzernte auf der Gibelegg mit ziemlicher Sicherheit in "Brandflecken" durch Hochfrequenzstrahlung uminterpretiert und dem Sender in die Schuhe geschoben .
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Sender Schwarzenburg: Gigaherz-Präsident Jakob schlägt zurück
H. Lamarr , München, Montag, 20.08.2018, 11:04 (vor 2288 Tagen) @ H. Lamarr
Dieser Teilstrang gibt ein weiteres Beispiel für Jakobs Lust an der Verbreitung alternativer Fakten.
Was Gigaherz-Präsident Jakob zu meinen Recherchen zu sagen hat, <hier> lässt es sich nachlesen. Kurzes Querlesen hat mir gezeigt, Jakob hat die Kritik nicht wirklich begriffen und gibt sich wie gewohnt alle Mühe, seiner Wut über diesen Teilstrang hier mit Beleidigungen und dummen Unterstellungen Luft zu machen. Und er zieht wieder meine zu 100 Prozent unbeteiligte Ehefrau in den Streit hinein. Das ist besonders bösartig, das nehme ich ihm übel, auch wenn Jakob sonst einen Freifahrtschein bei mir hat.
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Spatenpauli 7:0 Gigaherz-Jakob
H. Lamarr , München, Montag, 20.08.2018, 14:21 (vor 2288 Tagen) @ H. Lamarr
Dieser Teilstrang gibt ein weiteres Beispiel für Jakobs Lust an der Verbreitung alternativer Fakten.
Was Gigaherz-Präsident Jakob zu meinen Recherchen zu sagen hat, <hier> lässt es sich nachlesen.
Auf die Gefahr hin, statt spaßiger Unterhaltung nur gähnende Langeweile zu verbreiten, hier meine Erwiderungen zu Jakobs jüngster Replik. Ich habe mich bemüht, die Demontage des Gigaherz-Notstrompräsidenten sozialverträglich und ohne viel Ausschweifungen zu vollziehen.
Bild 1: Zu dem "Loch" im Wald der Gibelegg trägt Jakob nichts Neues vor, dass das Foto von Norden mit Blickrichtung Süden auf die Gibelegg gemacht wurde, habe ich lange vor ihm festgestellt. Auf meinen gut begründeten Vorwurf, er habe sein Bild gefälscht (falsch eingetragene 125°-Hauptstrahlrichtung) geht Jakob mit keinem Wort ein, man muss nicht lange grübeln warum nicht. 1:0 für Spatenpauli.
Bild 2: Jakob interpretiert meine Ausführungen sinnentstellend. Davon kann sich jeder <ab hier> selbst überzeugen. 2:0 für Spatenpauli.
Bild 3: Mit viel Blabla bestreitet Ex-Elektriker Jakob, die 125°-Abstrahlung des Kurzwellensenders Schwarzenburg habe mit 11° Elevationswinkel stattgefunden. Jakob behauptet mit kindlicher Logik, die Abstrahlung sei waagrecht (0°) erfolgt. Belege für seine Darstellung kann Jakob keine vorbringen. Ich hingegen für meine Darstellung schon:
Auszug aus der Studie der Uni Bern (Abelin et al., 2006): "The direction of the transmission beam changed about every 2 h according to the local time in the target areas (America, Asia, Africa, Australia). The beam was elevated by 11° above the horizontal to reach its target by repeated reflection between the stratosphere and the ground."
Der zweite Beleg kommt von der Schweizerischen Gesellschaft für Technikgeschichte: "[...] Die Anordnung von zwei nebeneinanderliegenden vertikalen Dipolgruppen bündelte die Strahlung zu einer Strahlungskeule mit einer leichten Elevation für die günstigste Reflexion an der Ionosphäre. [...]"
Womit es nach drei Waffengängen 3:0 für Spatenpauli steht.
Als der heilige St. Stephan zu München ...: Und wieder ist Jakob nicht im Bilde, denn <hier> habe ich seinen Einwand vorweggenommen: "Von einem 'Brandfleck' im Umkreis des Schnittpunkts ist dort nichts zu erkennen. Dies ist aber nicht überraschend, denn seit 1995 sind immerhin 23 Jahre vergangen und der Sender wurde bereits 1998 stillgelegt." 4:0 für Spatenpauli. Wird Jakob wenigstens der Ehrentreffer gelingen?
All das nützte natürlich herzlich wenig ...: In dieser Textpassage behauptet Jakob mit kruder Begründung, ich hätte den Standort des KW-Senders um 450 Meter verschoben. Wieder daneben: Wer die Kartengrafik aus dem alten "Beobachter", die angeblich nach Jakobs Vorgaben angefertigt wurde, mit meinem Bild gründlich vergleicht wird feststellen: keine Abweichung. 5:0 für Spatenpauli.
Das Bild Nr 4 oben ...: Was Jakob in dieser Passage zum besten gibt kann nicht stimmen. Wo der 125°-Hauptstrahl die Gibelegg tatsächlich überquert, ist diesem Bild gradgenau zu entnehmen. 6:0 für Spatenpauli.
Doch nicht genug damit ...: Was Ex-Elektriker Jakob seinen Lesern mit dieser Passage mitteilen will, mir hat es sich nicht erschlossen. Es bleibt beim 6:0.
Was ein echtes genetisch bedingtes Grossmaul ist ...: Der Einstieg in diese Textpassage lässt erahnen, dass Jakob einer gewissen Rassenideologie nachtrauert. Aber lassen wir dieses unappetitliche Thema besser.
Bild 5: Jakob behauptet, der "Beobachter" habe 1995 seine (Jakobs) Fotos gebracht, deshalb könne es nicht sein, wie von mir vermutet, dass die Bilder nach 1999 angefertigt wurden. Einen Beleg für seine Behauptung bringt Jakob nicht. Gegen ihn spricht: Zeitungen und Zeitschriften nennen üblicherweise zu jedem Bild aus urheberrechtlichen Gründen die Quelle. Doch im Beobachter Heft 16/1995 wird in dem besagten Artikel Jakob als Quelle eines Bildes kein einziges mal genannt. Als Fotograf genannt wird hingegen "Charles Ellena". Obwohl Jakob also möglicherweise frech lügt belasse ich es beim Stand von 6:0, denn im Beobachter wird zu dem Foto vom Loch im Wald überhaupt keine Quelle genannt, was Interpretationsspielraum zulässt.
Bild 6: Diese selbstlobende Textpassage Jakobs hat mit meiner Schilderung des Sachverhalts nichts zu tun, sie ist damit ohne Belang. Bis drauf, dass Jakob plötzlich neue Zahlen aus dem Hut zaubert und sich damit selbst widerspricht: "Die Kurzwellenstrahlung im grossen Loch des Giebeleggwaldes betrug übrigens 1.5m über Boden gemessen 8Volt pro Meter und in Wipfelhöhe auf 30m über Boden bis 20V/m". Möglicherweise schlägt Jakob die Zunahme seiner Lebensjahre nach einer nur ihm bekannten Formel auf die Messwerte drauf, denn 2012 gab er sich selbst noch mit an Ort und Stelle gemessenen 4 V/m zufrieden. Da ich zudem Jakobs Fähigkeiten richtig zu messen ernsthaft bezweifle, bekommt er von mir nicht einmal den Ehrentreffer zuerkannt und verliert das Gefecht glatt mit 7:0. Befremdlich auch, dass Jakob als Einheimischer nicht imstande ist, die Gibelegg richtig zu schreiben.
Wie ich Herrn Jakob kenne, wird er allen empfindlichen Niederlagen zum Trotz dennoch niemals aufgeben. Das Bild links (Klick!) beschreibt, wie ich meine, seine schier aussichtslose Situation ums Überleben in der Elektrosmog-Debatte ausgesprochen treffend.
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Game over
Wo der Hauptstrahl die Gibelegg wirklich überquerte
H. Lamarr , München, Montag, 20.08.2018, 19:04 (vor 2287 Tagen) @ H. Lamarr
Das Bild Nr 4 oben ...: Was Jakob in dieser Passage zum besten gibt kann nicht stimmen. Wo der 125°-Hauptstrahl die Gibelegg tatsächlich überquert, ist diesem Bild gradgenau zu entnehmen.
Um nichts unversucht zu lassen, Hans-U. Jakob auf den Pfad der Tugend zurück zu führen, zeigt folgendes Bild den exakten Standort der 1998 zu Fall gebrachten 3-teiligen Vorhangantenne des KW-Senders Schwarzenburg. Im Zentrum der drei "Vorhänge" stand einst der hohe Zentralmast. In meiner Darstellung ist dieser – im Gegensatz zu Jakobs Behauptung – auf den Millimeter genau richtig eingetragen und Mittelpunkt der Winkelscheibe.
Bild: IZgMF, Foto: geodata © swisstopo
Kurioserweise habe ich sogar den "Beobachter" auf meiner Seite. Denn in der Kartengrafik der alten Ausgabe von 1995 überquert der 125°-Hauptstrahl die Gibelegg exakt an derselben Stelle, wie in meiner Darstellung (siehe Bild unten). Auch Jakob hat das wahrscheinlich gesehen. Gemeinerweise zeigt er nämlich auf seiner Seite nur einen Ausschnitt der Kartengrafik, in dem die Gibelegg nicht zu erkennen ist. Ich finde dieses Verhalten abstoßend. Dann auch noch zu behaupten, der Hauptstrahl überquere die Gibelegg an ganz anderer Stelle ist beispiellos dumm. Jakob spekuliert darauf, niemand außer ihm habe das antiquiertes Material, um seine Behauptungen widerlegen zu können. Doch da hat er sich geirrt ...
Der vertikale Versatz in der Karte entstand beim Kopieren der Seite, da die Karte über den Bundsteg des Heftes hinaus läuft. Der entscheidende Punkt, die schon vom "Beobachter" rot umkringelte Stelle der Gibelegg, wo der 125°-Hauptstrahl den Hügelzug überquert, ist noch gut genug erkennbar, um dem Gigaherz-Präsidenten seine falsche Behauptung nachweisen zu können.
Kartenausschnitt mit Gibelegg aus der alten Beobachter-Ausgabe von 1995
Bild: "Beobachter" Heft 16/1995
Die folgende Darstellung macht noch einmal in 3D deutlich, wo der 125°-Hauptstrahl (rote Gerade) in 5 km Abstand (rote verwackelte Kreislinie) zum Senderstandort (rotes Kreuz im Vordergrund) die Gibelegg (im Hintergrund) überquerte. Die IZgMF-Winkelscheibe liegt wie ein nasses Bettlaken im Vordergrund auf dem Gelände und lässt die genaue Winkelmessung 125° zu. Jakob verortet aus gleicher Perspektive die Überquerung links vom Gipfel der Gibelegg, ich rechts davon. Was nun stimmt ist letztlich wurscht, der Sender wurde schließlich schon 1998 abgebaut. Doch es macht einfach zu großen Spaß, dem Gigaherz-Präsidenten auf die Schliche zu kommen.
3D-Darstellung Senderstandort, Gibelegg, im Hintergrund die Alpen
Bild: Google Earth
Und weil es so schön ist, nachfolgend dieselbe Darstellung noch einmal mit anderer Maßstabseinstellung und etwas anderer Perspektive. Hier ist deutlicher zu erkennen, dass der Hauptstrahl die Gibelegg rechts vom Gipfel überquert. Im Vordergrund ist rechts Schwarzenburg zu erkennen:
Bild: Google Earth
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Spatenpauli 7:0 Gigaherz-Jakob: Abpfiff, das Spiel ist aus
H. Lamarr , München, Dienstag, 21.08.2018, 21:26 (vor 2286 Tagen) @ H. Lamarr
Was Gigaherz-Präsident Jakob dem 7:0 in der Nachspielzeit noch gequält lachend entgegenhalten kann, das tut er <hier>.
Zur gewohnt schrägen Semantik der Tirade möchte ich anmerken: Sogar Schwarzenburger haben nur einen Bauch – und nicht zwei oder drei Bäuche – den sie sich vor Lachen halten können. Auch Hunde wedeln schließlich nur mit ihrem Schwanz – und nicht mit ihren Schwänzen.
Hintergrund
Wenn Giagherz-Jakob weint, lacht er (herzhaft)
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Jakob, Schwarzenburg, Gossensprache
Gigaherz-Jakob und der Elevationswinkel von Schwarzenburg
H. Lamarr , München, Sonntag, 06.01.2019, 13:35 (vor 2149 Tagen) @ H. Lamarr
Was Gigaherz-Präsident Jakob zu meinen Recherchen zu sagen hat, <hier> lässt es sich nachlesen.
[...]
Bild 3: Mit viel Blabla bestreitet Ex-Elektriker Jakob, die 125°-Abstrahlung des Kurzwellensenders Schwarzenburg habe mit 11° Elevationswinkel stattgefunden. Jakob behauptet mit kindlicher Logik, die Abstrahlung sei waagrecht (0°) erfolgt.
Widerlegen wir am besten den Gigaherz-Präsidenten mit Hilfe von Hans-Ulrich Jakob. Denn Jakob publizierte 2009 ein PDF, in dem sich das folgende, hier im Strang schon mehrfach verwendete Bild findet.
Das Bild stammt von Jakob himself, es zeigt in der Bildmitte eine entwaldete Kuppe der Gibelegg und den von rechts nach links huschenden 125°-Hauptstrahl (gelb) des ehemaligen Kurzwellensenders Schwarzenburg. Gemäß Jakobs jüngster Behauptung müsste der Hauptstrahl sich waagrecht durchs Bild ziehen. Tut er aber nicht. Jakob hat den Hauptstrahl mit einem Elevationswinkel (Steigungswinkel) von exakt 11° eingezeichnet.
w.z.b.w.
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Elevationswinkel des KW-Senders Schwarzenburg
H. Lamarr , München, Freitag, 21.01.2022, 23:01 (vor 1037 Tagen) @ H. Lamarr
Was Gigaherz-Präsident Jakob zu meinen Recherchen zu sagen hat, <hier> lässt es sich nachlesen.
[...]
Bild 3: Mit viel Blabla bestreitet Ex-Elektriker Jakob, die 125°-Abstrahlung des Kurzwellensenders Schwarzenburg habe mit 11° Elevationswinkel stattgefunden. Jakob behauptet mit kindlicher Logik, die Abstrahlung sei waagrecht (0°) erfolgt.
Nur der Vollständigkeit halber hier ein weiterer Beleg für den Elevationswinkel von 11°, mit dem die Vorhangantenne des KW-Senders Schwarzenburg ihre Signale abstrahlte. Gefunden habe ich den Beleg in dieser unvollständigen wissenschaftlichen Fachdokumentation einer Studiengruppe, die im Oktober 1990 vom Schweizer Ministerium für Verkehr und Energie einberufen wurde, um biologische Auswirkungen des Senders Schwarzenburg zu untersuchen. Die Autoren der folgenden Textpassage sind Dr. Jürg Baumann, damals Buwal (später Bafu), und Robert Coray, damals Swiss Telecom PTT, der schon 1993 wegen des Senders in Kontakt mit Louis Slesin stand (Microwave News).
The Schwarzenburg shortwave transmitter covers exclusively overseas regions. In general, the direction of emission changes every 2 hours. A maximum of three 6.1 - 21.8 MHz transmitters with output powers of 150 kW operate simultaneously at the Schwarzenburg complex. Three curtain-array antennas, arranged in a classic "star-configuration", enable to direct the emission into almost any horizontal angle at intervals of 15° . The main beam is normally adjusted for an elevation of 11° ; areas at ground level in the proximity of the antennas are thus not directly exposed to the main beam, but to a"complex "stray field", composed of main beam components and unintended side and back lobes from the three simultaneously working antennas. Generally one emission period lasts 105 minutes and is followed by a silent period of 15 minutes,which allows to change the direction and frequencies (see Figure 4.1).
[Der Kurzwellensender Schwarzenburg deckt ausschließlich Regionen in Übersee ab. Im Allgemeinen ändert sich die Ausstrahlungsrichtung alle zwei Stunden. Am Standort Schwarzenburg arbeiten maximal drei 6,1- bis 21,8-MHz-Sender mit einer Ausgangsleistung von 150 kW gleichzeitig. Drei Vorhangantennen, die in einer klassischen "Stern-Konfiguration" angeordnet sind, ermöglichen es, die Emission in fast jeden horizontalen Winkel in Schritten von 15° auszurichten. Der Hauptstrahl wird normalerweise auf eine Elevation von 11° eingestellt. Die Bereiche am Boden in der Nähe der Antennen sind daher nicht direkt dem Hauptstrahl ausgesetzt, sondern einem "komplexen Streufeld", das sich aus Hauptstrahlkomponenten und unbeabsichtigten Neben- und Rückstrahlern der drei gleichzeitig arbeitenden Antennen zusammensetzt. In der Regel dauert eine Sendeperiode 105 Minuten und wird von einer 15-minütigen Ruhephase gefolgt, in der die Richtung und die Frequenzen geändert werden können (siehe Abbildung 4.1).]
Informationen darüber, wie der Elevationswinkel einer Vorhangantenne für Kurzwelle eingestellt werden kann, habe ich nicht gefunden. Dieser Quelle zufolge wurde eine (horizontale) Strahlschwenkung auch damals schon mit Phasenschiebern gemacht, die im Vergleich zu heutigen Phasenschiebern in Massive-Mimo-5G-Antennen für 3,6 GHz allerdings monströse Ausmaße hatten. Ob der Sender Schwarzenburg mit Phasenschiebern ausgestattet war, entzieht sich meiner Kenntnis.
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Elevationswinkel des KW-Senders Schwarzenburg
e=mc2, Montag, 24.01.2022, 08:30 (vor 1035 Tagen) @ H. Lamarr
Gefunden habe ich den Beleg in dieser unvollständigen wissenschaftlichen Fachdokumentation einer Studiengruppe, die im Oktober 1990 vom Schweizer Ministerium für Verkehr und Energie einberufen wurde, um biologische Auswirkungen des Senders Schwarzenburg zu untersuchen.
Den ganzen Bericht findet man hier. Im Anhang gibt es kartographisch dargestellte Abbildungen zu den Messresultaten.
Elevationswinkel des KW-Senders Schwarzenburg
H. Lamarr , München, Montag, 24.01.2022, 13:21 (vor 1035 Tagen) @ e=mc2
Gefunden habe ich den Beleg in dieser unvollständigen wissenschaftlichen Fachdokumentation einer Studiengruppe, die im Oktober 1990 vom Schweizer Ministerium für Verkehr und Energie einberufen wurde, um biologische Auswirkungen des Senders Schwarzenburg zu untersuchen.
Den ganzen Bericht findet man hier. Im Anhang gibt es kartographisch dargestellte Abbildungen zu den Messresultaten.
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Spatenpauli 8:0 Gigaherz-Jakob: kleine Antennenkunde
H. Lamarr , München, Samstag, 22.01.2022, 13:52 (vor 1037 Tagen) @ H. Lamarr
Bild 3: Mit viel Blabla bestreitet Ex-Elektriker Jakob, die 125°-Abstrahlung des Kurzwellensenders Schwarzenburg habe mit 11° Elevationswinkel stattgefunden. Jakob behauptet mit kindlicher Logik, die Abstrahlung sei waagrecht (0°) erfolgt. Belege für seine Darstellung kann Jakob keine vorbringen. Ich hingegen für meine Darstellung schon:
Mit Bild 3 zeigt Gigaherz-Jakob eine Strichzeichnung der Schwarzenburger Vorhangantenne und textet dazu:
Bild oben zeigt jedoch, dass die in den Antennenzäunen aufgehängten Kurzwellenantennen (in fett ausgezogenen waagrechten Strichen dargestellt) aus je einem Direktor in Senderichtung und je einem Reflektor in Gegenrichtung bestanden. Direktor und Reflektor immer in halber Distanz der Wellenlänge. Da die Antennen bidirektional funktionieren mussten, diejenige in Richtung Nahost zum Beispiel am Nachmittag, mit Azimut 125Grad und in Richtung Nordamerika während der 2. Nachthälfte, mit Azimut 305Grad, das heisst in der Gegenrichtung, gab es keinerlei Möglichkeit eine Elevation zu steuern. Was gesteuert werden konnte war einzig der Wechsel der Senderichtung, das heisst die wechselweise Verwendung von Direktor und Reflektor.
Der Text verrät grundlegende Defizite des Ex-Elektrikers im Verständnis der Antennentechnik. Denn in seiner Darstellung fehlt das wichtigste Element der beschriebenen Vorhangantenne, nämlich die strahlenden Dipole, die von den Sendern im Sendergebäude via Speiseleitungen mit elektrischer Energie versorgt wurden. Angeordnet in Zeilen und Spalten sind diese Dipole (Metallstangen) in einen Vorhang der Antennenkonstruktion (Strahlerwand) waagerecht eingehängt. Jakob verwechselt die Dipole mit den "Direktoren", wie sie früher bei Yagi-Antennen millionenfach auf Hausdächern für den TV-Empfang zu sehen waren. Die Schwarzenburger Vorhangantenne aber hatte keine Direktoren. Die Richtwirkung und der Antennengewinn wurde mit Reflektoren (ebenfalls waagerechte Metallstangen) erzielt. Die vielen Dipol/Reflektor-Pärchen einer Strahlerwand sind in der Strichzeichnung gut zu erkennen. Dipol und Reflektor bilden zusammen die einfachste Form einer gerichteten Abstrahlung von Funkwellen. Erst wenn eine stärkere Richtwirkung (und damit ein höherer Antennengewinn) erforderlich ist, kommen zusätzliche Direktoren ins Spiel, die sich dann nicht "hinter" einem Dipol befinden wie der Reflektor, sondern "davor". Jakobs Strichzeichnung zeigt jedoch keine Direktoren. Durch Vertauschen der Dipole und Reflektoren (elektrische Umschaltung) sendete eine Strahlerwand mal in die eine Richtung mal in Gegenrichtung.
Ein "Steuern" der Elevation war nicht erforderlich, da der Elevationswinkel konstant war. Um den für Überseeversorgung gewünschten Elevationswinkel von 11° zu erzielen, mussten die Dipol/Reflektor-Pärchen lediglich in bestimmten unveränderbaren Abständen zueinander in den Vorhang eingehängt werden. Auf diese Weise wurden die zur gewünschten vertikalen Ausrichtung des Gesamtfunkfeldes einer Strahlerwand erforderlichen Phasenbeziehungen der einzelnen Pärchen zueinander gezielt herbeigeführt. Erst mit der dadurch erreichten Elevation von 11° konnten auch die nahe gelegenen Hügel der Gibelegg von den Funkwellen verlustarm überwunden werden. Schon wegen dieses natürlichen Ausbreitungshindernisses wegen ist Jakobs Behauptung, die Vorhangantenne hätte ohne Elevation waagerecht abgestrahlt, funktechnischer Unsinn.
Gesteuert wurde bei der Schwarzenburger Vorhangantenne wenn überhaupt nur der horizontale Abstrahlwinkel (Azimuth). Aller Voraussicht nach wurden dafür, wie hier erwähnt, Phasenschieber verwendet.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Spatenpauli 8:0 Gigaherz-Jakob: kleine Antennenkunde
H. Lamarr , München, Samstag, 19.03.2022, 20:47 (vor 980 Tagen) @ H. Lamarr
Ein "Steuern" der Elevation war nicht erforderlich, da der Elevationswinkel konstant war. Um den für Überseeversorgung gewünschten Elevationswinkel von 11° zu erzielen, mussten die Dipol/Reflektor-Pärchen lediglich in bestimmten unveränderbaren Abständen zueinander in den Vorhang eingehängt werden. Auf diese Weise wurden die zur gewünschten vertikalen Ausrichtung des Gesamtfunkfeldes einer Strahlerwand erforderlichen Phasenbeziehungen der einzelnen Pärchen zueinander gezielt herbeigeführt. Erst mit der dadurch erreichten Elevation von 11° konnten auch die nahe gelegenen Hügel der Gibelegg von den Funkwellen verlustarm überwunden werden. Schon wegen dieses natürlichen Ausbreitungshindernisses wegen ist Jakobs Behauptung, die Vorhangantenne hätte ohne Elevation waagerecht abgestrahlt, funktechnischer Unsinn.
Konkrete Angaben, wie bei Vorhangantennen ein Elevationswinkel gewährleistet wird, sind im www nicht zu finden. Deshalb habe ich in der Schweiz weiter recherchiert und von berufener Seite folgende Auskunft bekommen:
Soweit ich weiß, der Erhebungswinkel ergibt sich aus der Kombination der direkten Welle und der vom Boden reflektierten Welle. Der Elevationswinkel wird durch die Höhe des Dipolvorhangs über dem Boden festgelegt.
Dies deckt sich ziemlich gut mit der hier erwähnten "Ablenkfeldstärke".
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Kurzwellensender Schwarzenburg: Jakobs Weg
H. Lamarr , München, Sonntag, 16.01.2022, 19:04 (vor 1042 Tagen) @ H. Lamarr
Der Schweizer Filmemacher Daniel Näf hat über die Geschichte des Ringens um die Stilllegung des Kurzwellensenders Schwarzenburg einen Film von rd. 60 Minuten Dauer angefertigt ("Die unsichtbare Bedrohung"). Gigaherz-Jakob erkennt in dem Film eine Dokumentation, Näf sieht darin eine Realisation. Wahrscheinlich ist dies der Grund dafür, warum der Streifen unter den vielen Dokumentationen Näfs nicht zu finden ist, sondern exklusiv hier zu betrachten ist.
Handwerklich gibt es an der Realisation, die in der verlinkten Fassung mit deutschen Untertiteln versehen ist, nichts auszusetzen. Inhaltlich hingegen schon, denn der Streifen wirkt wie ein Film, den Gigaherz-Präsident Jakob bei Näf in Auftrag gegeben hat. Heißt im Klartext: Die Widerstandsbewegung wird glorifiziert dargestellt, auf Gegenstimmen, z.B. eine wissenschaftliche Retroperspektive, wartet man vergeblich. Ab Minute 21:30 wird auch das anrührende Märchen von der geschundenen Gibelegg erzählt. Und Ex-Elektriker Jakob, der im Film als Elektroingenieur FH vorgestellt wird, darf unwidersprochen behaupten, die Zirbeldrüse im Hirn eines Menschen würde elektromagnetische Wellen so wahrnehmen, wie unsere Augen Tageslicht. Deshalb sei unter EMF-Einwirkung die Melatoninproduktion in der Drüse und infolgedessen der Schlaf gestört. Jakob verwechselt hier Mutmaßungen von Wissenschaftlern um die Jahrtausendwende mit erwiesenen Tatsachen. Zum Suchbegriff "Zirbeldrüse Melatonin Schlaf" liefert das EMF-Portal für den Mobilfunkfrequenzbereich lediglich einen einzigen Artikel aus dem Jahr 2002, der Jakobs Behauptung in keiner Weise stützt. Dies zu recherchieren dauerte keine fünf Minuten und es erklärt exemplarisch, warum Näf sein Werk nicht auf seiner eigenen Website haben möchte: Er müsste um seinen guten Ruf fürchten.
Nett ist auch Jakobs Hinweis, Melatonin sei früher aus menschlichen Leichen gewonnen worden. Die Quellenlage dazu ist äußerst dünn und geht auf einen FAZ-Artikel vom 29. November 1995 zurück, der hier gegen Zahlung von 3 Euro noch heute zu haben ist. Wie üblich, wurde dieser Artikel mehrfach kolportiert, u.a. vom Ärzte-Telegramm 01/1996. Bemerkenswert: Immer auf eindrückliche Details bedacht, hat Gigaherz-Jakob den makaberen Hinweis sogar noch rd. 26 Jahre später für sein Publikum zur Hand.
Hintergrund
Sein Kampf: Gigaherz-Jakob setzt sich Film-Denkmal
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Tags:
Jakob, Kinderpost, Melatonin, Kurzwellensender, Näf, Telegramm
Jakobs Weg: Dokumentation, Verfilmung oder Inszenierung
H. Lamarr , München, Sonntag, 16.01.2022, 19:15 (vor 1042 Tagen) @ H. Lamarr
Gigaherz-Jakob erkennt in dem Film eine Dokumentation, Näf sieht darin eine Realisation.
Diese alles entscheidende Frage beim Video produzieren lautet: Will ich einen Sachverhalt dokumentieren? Eine Botschaft verfilmen? Oder bestelle ich eine fiktive Welt durch eine filmische Inszenierung?
Böse Zungen behaupten, dass Videoproducer diejenigen Probleme lösen, die man ohne sie nicht hätte. Natürlich ist das falsch. Wahr aber ist, dass man als Auftraggeber im Gespräch mit selbst ernannten Experten schnell das Gefühl erhält, Video produzieren sei eine „Rocket Science“. Ist es nicht. Mit der Frage, ob ein Video dem Prinzip der Dokumentation, der Verfilmung oder Inszenierung folgt, lässt sich die wichtigste Weichenstellung in der Videoproduktion mühelos vornehmen. weiter ...
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Die unsichtbare Bedrohung - ein ungefährlicher Film!
H. Lamarr , München, Sonntag, 23.01.2022, 00:01 (vor 1036 Tagen) @ H. Lamarr
Der Schweizer Filmemacher Daniel Näf hat über die Geschichte des Ringens um die Stilllegung des Kurzwellensenders Schwarzenburg einen Film von rd. 60 Minuten Dauer angefertigt ("Die unsichtbare Bedrohung").
Es ist kaum zu glauben, welche Reaktion das vorangegangene harmlose Posting bei Gigaherz-Präsident Jakob zwei Tage später auslöste:
Die unsichtbare Bedrohung - ein gefährlicher Film!
Der 60minütige Dokumentarfilm «Die unsichtbare Bedrohung» von Daniel Näf, erstellt in den Jahren 2018-19, in welchem die Geschichte des ehemaligen Kurzwellensenders Schwarzenburg nachgezeichnet wird, liegt der Mobilfunklobby offensichtlich immer noch schwer auf dem Magen. [...]
Das ist feinster Schweizer Käse.
Hier in Scheiben geschnitten:
► Niemand außer Jakob behauptet, der Film von Näf sei ein Dokumentarfilm.
► Näf erzählt eben nicht wie von Jakob behauptet die Geschichte des ehemaligen Kurzwellensenders Schwarzenburg, sondern nur die Geschichte der Proteste gegen diesen Sender. Dagegen wäre nichts einzuwenden, hätte Näf auch den wissenschaftlichen Untersuchungen angemessenen Raum gegeben, maßgebliche Politiker und ehemalige PTT-Mitarbeiter befragt. Hat er aber nicht. Er wertete rückblickend nur das Archiv-Material aus, das allem Anschein nach Gigaherz-Jakob ihm überließ. Damit ist der Film eine Inszenierung, ein Dorfheldenepos aus Sicht der Protestierer. Sonst nichts.
► Nur wegen der jüngsten belanglosen Erwähnung des Films am 16. Januar 2022 im IZgMF-Forum (siehe oben) schlussfolgert der Gigaherz-Präsident, der Film sei "gefährlich" und liege "der Mobilfunklobby offensichtlich immer noch schwer auf dem Magen". Danke für die Blumen! Ich wusste bislang nicht Bescheid über die enorme Wirkung von Postings im IZgMF-Forum. Wenn schon niemand sonst, muss zumindest Gigaherz-Jakob schwer davon beeindruckt sein .
Hintergrund
181. Gigaherz: Die Unterstellungen des Hans-Ulrich Jakob
Sein Kampf: Gigaherz-Jakob setzt sich Film-Denkmal
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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KW-Sender Schwarzenburg: Letzte Sendung vor 25 Jahren
H. Lamarr , München, Freitag, 07.04.2023, 18:32 (vor 597 Tagen) @ H. Lamarr
Gigaherz' Präsident auf Lebenszeit Hans-U. Jakob macht rückwirkend darauf aufmerksam, dass sich am 28. März 2023 der Tag zum 25-sten Mal jährt, als die Erkennungsmelodie des Kurzwellensenders Schwarzenburg (zurück mit ← im Browser) zum letzten Mal über den Äther ging. Und selbstverständlich nutzt er auch diese Gelegenheit, um die Legende am Leben zu erhalten, der Sender sei allein aus gesundheitlichen Gründen stillgelegt worden:
[...] Im Internet geistern immer noch bösartige unbelehrbare Funk-Fanatiker herum, die behaupten, die Sendeanlagen nvon Schwarzenburg seien aus wirtschaftlichen und nicht aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen worden. [...]
Jakobs immerwährendes Bemühungen haben mich dazu verleitet, die KI ChatGPT in ein Gespräch über das Ende des Kurzwellensenders Schwarzenburg zu verwickeln. Da die KI ihr Wissen aus dem Internet saugt, gibt sie einen Fingerzeig, wie weit Jakob inzwischen mit dem Streuen seiner Legende gekommen ist. Der Gigaherz-Präsident sollte zu seiner Schonung das Gespräch jedoch besser nicht verfolgen ...
Ich: Sage mir bitte, wie viele Kurzwellen-Großsender in der Schweiz und in Deutschland stillgelegt wurden.
ChatGPT: In der Schweiz wurden in den letzten Jahren einige Kurzwellen-Großsender stillgelegt, darunter der Sender Sottens im Jahr 2008 und der Sender Schwarzenburg im Jahr 2012. Der Sender Beromünster, der von 1931 bis 2008 in Betrieb war, sendete ebenfalls auf Kurzwelle.
In Deutschland wurden ebenfalls einige Kurzwellen-Großsender stillgelegt, darunter der Sender Wertachtal im Jahr 2013 und der Sender Ismaning im Jahr 2015. Der Sender Nauen bei Berlin, der seit den 1920er Jahren in Betrieb ist, sendet immer noch auf Kurzwelle, wird aber heute vor allem für Übertragungen in andere Regionen wie Afrika oder Asien genutzt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies keine vollständige Liste ist und dass es im Laufe der Zeit weitere Veränderungen in der Kurzwellen-Rundfunklandschaft gegeben haben könnte.
Schwarzenburg wurde 2012 abgebaut, bist du da sicher?
Es tut mir leid, mein vorheriger Kommentar war nicht korrekt. Der Sender Schwarzenburg wurde tatsächlich im Jahr 2008 stillgelegt und nicht 2012. Ich bitte um Entschuldigung für die Verwirrung.
Ein Schweizer behauptet, der Sender sei 1998 stillgelegt worden.
Es tut mir leid für die Verwirrung. Tatsächlich wurde der Sender Schwarzenburg in der Schweiz im Jahr 1998 geschlossen und nicht 2008, wie ich zuvor angegeben hatte. Ich bitte um Entschuldigung für meine fehlerhafte Antwort.
Wie kamst du zu den falschen Angaben?
Ich habe einen Fehler in meiner Datenbank gemacht, der zu einer fehlerhaften Antwort führte. Obwohl ich darauf trainiert wurde, genaue Informationen bereitzustellen, können aufgrund von Unvollständigkeiten oder Fehlern in den Quellen, auf die ich zugreife, manchmal Fehler in meinen Antworten auftreten. Ich werde meine Datenbank aktualisieren, um solche Fehler in Zukunft zu vermeiden. Vielen Dank, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben.
Also: Wann wurde der Sender Schwarzenburg geschlossen?
Der Sender Schwarzenburg in der Schweiz wurde tatsächlich im Jahr 1998 stillgelegt.
Warum?
Der Sender Schwarzenburg wurde aufgrund der Veränderungen in der Rundfunklandschaft und der fortschreitenden Digitalisierung der Übertragungstechnologie stillgelegt. Mit dem Aufkommen neuer digitaler Übertragungsmöglichkeiten wie Satellitenfernsehen und Internet-basiertem Streaming verlor der Kurzwellen-Rundfunk seine frühere Bedeutung und Reichweite. Da die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung des Senders Schwarzenburg hoch waren und die Hörerzahlen immer weiter zurückgingen, entschieden die Verantwortlichen, den Sender schließlich zu schließen.
Weiß du mehr zu den Hörerzahlen?
Da ich auf einen bestimmten Kenntnisstand beschränkt bin, kann ich keine genauen Zahlen zu den Hörerzahlen des Schwarzenburg-Senders geben. Es ist jedoch bekannt, dass die Kurzwellen-Rundfunknutzung in den letzten Jahrzehnten aufgrund der wachsenden Popularität von anderen Übertragungstechnologien, wie Satellitenfernsehen und Internet-Streaming, abgenommen hat. Diese Technologien ermöglichen eine schnellere, zuverlässigere und kostengünstigere Übertragung von Inhalten, was zu einem Rückgang der Kurzwellen-Hörerzahlen geführt hat. Aus diesem Grund wurde der Sender Schwarzenburg 1998 aufgrund sinkender Hörerzahlen stillgelegt.
Angeblich soll die Bevölkerung dort unter der Strahlung gelitten haben und einige behaupten, dies wäre der wahre Grund für die Stilllegung gewesen.
Ich habe keine Informationen darüber gefunden, dass die Strahlung des Schwarzenburg-Senders tatsächlich Auswirkungen auf die Gesundheit der umliegenden Bevölkerung hatte und dies der tatsächliche Grund für seine Stillegung war. Obwohl es Bedenken hinsichtlich der Strahlung von Rundfunksendern gibt, haben die meisten Studien keine signifikanten gesundheitlichen Auswirkungen für Menschen in der Nähe solcher Sender gefunden, solange die Strahlung innerhalb der festgelegten Grenzwerte bleibt.
In der Regel werden Rundfunksender so betrieben, dass die Strahlung auf ein Minimum reduziert wird und die geltenden Grenzwerte eingehalten werden, um die Sicherheit für die umliegende Bevölkerung zu gewährleisten. Die Entscheidung zur Stilllegung des Schwarzenburg-Senders basierte wahrscheinlich auf anderen Faktoren wie den rückläufigen Hörerzahlen und den Kosten für Betrieb und Wartung des Senders.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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