Einmischung: Desinformation nicht tatenlos zuschauen (Elektrosensibilität)

Eva Weber, Dienstag, 07.09.2010, 11:40 (vor 5191 Tagen) @ H. Lamarr

Ihre Ausführungen gehen mMn am Kern der Sache vorbei. Es geht mir darum, dass Sie verständlicherweise am liebsten ungestört Ihre Desinformation über EMF-Risiken weiter verbreiten möchten, ich mich aufgrund meines Werdegangs da aber einmischen möchte, weil Sie Leute unnötig in Angst und Schrecken versetzen. Das ist ein kleines bisschen so, wie sich Dominik Brunner zugunsten der Kinder einmischte, als denen von den Jugendlichen Angst gemacht wurde. Nicht dass ich mich mit Brunner vergleichen möchte, es geht mir mehr ums (mühsame) Einmischen, anstatt ums (mühelose) Zugucken und die Dinge geschehen lassen. Letzteres wäre den Jugendlichen bestimmt ebenso recht gewesen wie es Ihnen recht wäre.

Ihr Problem ist, wir diskutierten bereits darüber, dass Sie nicht sachlich und objektiv an die Leute herangehen, sondern versuchen, mit allerlei kühnen Behauptungen, Ihre "EMF-macht-krank"-Ideologie um jeden Preis an den Mann zu bringen. Sogar den Tod von Brunner haben Sie dahingehend instrumentalisiert, indem Sie die Gewaltbereitschaft Jugendlicher einfach auf EMF-Einwirkung zurückführen. Das ist allein Ihre Idee, irgendwelche belastbaren Belege für diese krude These nennen Sie nicht. Da schrecken Sie anscheinend vor nichts zurück - was Ihnen bei mir den Ruf der Hetzerin eingebracht hat, gegen deren Hetze ein Gegengewicht auf die Waage gehört.

Zur allgemeinen Information der komplette Leserbrief erschienen im MÜNCHNER MERKUR am 19/20.9.2009:

Zivilcourage-Kurs für alle
"Verdienstorden für Opfer von Solln"; Titelseite, 17. September, "Bewegender Abschied von Dominik Brunner"; München 17. September.

"Angeborene Hemmschwellen fallen, vermehrt besonders bei jungen Menschen, sogar sich selbst gegenüber (Komasaufen). Ursache sich häufender Gewalt kann absolut mittlerweile zu hohe elektromagnetische Strahlung durch immens steigende Mobilfunkbelastung sein, die vom Organismus nicht mehr folgenlos verkraftet wird. Grenzwerte schützen nicht! Der russische Strahlenschutz ging am 14. April 2008 mit der Überschrift 'Kinder und Handys, die Gesundheit der nächsten Generation ist in Gefahr' an die Öffentlichkeit. 'Die Experimente bewiesen, dass der Einfluss elektromagnetischer Strahlung auf Organismen, die sich in Entwicklung befinden, stark war. Ein elektromagnetisches Feld ist ein wichtiger biotropischer Faktor, der nicht nur die Gesundheit, sondern auch die höhere Aktivität der Nerven, eingeschlossen das menschliche Verhalten und die Mentalität beeinflusst.' Folgende Störungen können auftreten: Schwächeres Gedächtnis, Aufmerksamkeitsdefizite, Verminderung mentaler und kognitiver Leistung, Schlafstörungen etc.' Psychopharmaka für Kinder, Jugendliche und Erwachsenen richten es nicht. Der Mensch ist ein elektrisches Wesen und seine Lebensbedingungen stimmen auf Grund einer 'Rund-um-die-Uhr-Mikrowellenbestrahlung' nicht mehr!" Eva Weber

Übrigens stand doch gleich darunter folgende Lesermeinung: "Als Nutzer der BOB möchte ich darauf hinweisen, dass weder in Lenggries noch in Gaißach die Notrufsäulen in Betrieb sind. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass jeder Bürger ein Handy bei sich trägt." Relativiert doch wieder alles!

Nichts spricht dagegen, die Leute unaufgeregt und sachlich auf mögliche Risiken des Funks hinzuweisen, etwa mit Bezug auf Interphone auf das Risiko eines Kopftumors bei lang andauerndem intensiven Handygebrauch.

Sie schreiben also Bürgern auch noch vor, dass sie sich nicht aufzuregen haben, sollten Sie anderer Meinung sein, als von Ihnen gewünscht. Ich sehe es aber schon mal positiv an, dass Sie das Kopf-Tumor-Risiko erwähnen.

Und 3-Jährige können auch aus meiner Sicht mühelos aufs Handy verzichten, allerdings mMn nicht wegen EMF, sondern um deren Sozialverhalten nicht zu versauen.

Da sich das BfS eigentlich mWn weniger mit dem Sozialverhalten beschäftigt, eher mit Strahlung, könnte es doch das Handy-Alter auf 3 Jahre verringern. Die sozialen Probleme fallen nämlich an andere Behörden.

Sie sehen das eben so, und ich sehe es eben nicht nur so. Siehe Leserbrief-Zitat des russischen Strahlenschutzes. Aus Ihrem 3-Jährigen Beispiel, könnte man ja nun schließen, dass bei 4-Jährigen das Sozialverhalten schon nicht mehr zu "versauen" ist, da es schon voll ausgebildet ist. Von älteren Kindern ist also von Beeinflussung keine Rede mehr? Vorausgesetzt, ich würde so schlussfolgern wie Sie dies bei mir machen. Große Überschrift: Eva W: DECT und WLan unbedenklich.

Hören Sie mit dem Hetzen auf, informieren Sie die Leute auf der Grundlage seriöser Informationsquellen, machen sie auf beide Seiten einer Alarmmeldung aufmerksam (z.B. Salfords BHS-Alarm konnte bislang nicht bestätigt werden) und unterlassen Sie es, Ihre persönliche Meinung als Tatsache darzustellen, dann muss sich keiner mehr einmischen und alle "Fahrgäste" kommen unversehrt zuhause an, auch Sie.

Einmischen sind die Grundprinzipien einer Demokratie. Ob diese Einmischung jedem Recht ist, steht auf einem anderen Blatt. Mir ist die Ihrige auch nicht immer Recht. Ich lebe damit und wehre mich dagegen, solange es auf Grund Ihrer Verbindungen möglich ist.
Wie unversehrt ich in öffentlichen Verkehrsmitteln fahre, wissen anscheinend Sie und nicht ich.

Übrigens Ihre 180 Grad Wendung - man kann m.E fast schon von Verfolgung sprechen von Menschen, die unter dieser Technik leiden - ist mehr als erstaunlich. Gestern, vom Einkaufen zurückgekommen, hing da ein Fax - keine Ahnung von wem gesandt - ein Bericht aus "Umweltnachrichten." Wie erklärt sich denn ein in allen Facetten geführter Kampf gegen einen sich, gelinde gesagt, absonderlich verhaltenden Betreiber und Ihr anschließend so grenzenloses Vertrauen und Engagement?

Eva Weber

Tags:
Hetze, Leserbrief, Merkur, Gaißach


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