Das gallische Dorf ist nicht überall (II) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 08.06.2009, 16:26 (vor 5508 Tagen) @ Sisyphos

Warum so umständlich? Die 1000 Sendemasten in München haben die Betreiber geplant und aufgestellt, nicht am Rand, sondern schön mittendrin. Und das seit mittlerweile rund 15 Jahren. Also, was glauben Sie droht nun den 1'300'000 Münchenern, wovor die 20'600 Bruchköbeler Ihrer hochkomptetenten Meinung nach wegen des Wirkens von IMOWOB verschont werden? Fakten bitte. Und kurze Sätze bitte.

Damit suggerieren Sie wieder einmal die vollkommene Harmlosigkeit der Sendeanlagen. Das ist erneut eine andere Diskussionsebene.

Nein, dorthin möchte ich Sie nur nicht flüchten lassen. Es ist nur ein spröder Fakt, dass in München innerhalb 15 Jahren rund 1000 Masten im Stadtgebiet errichtet wurden. Der tägliche Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass dennoch keine Leichen die Wege pflastern, die Leute sind nicht kränker als anderswo, Elektrosensible sind wie sonst auch nur handverlesen anzutreffen - kurz es ist alles im Lot. Das aber dürfte es doch nicht sein, nach 15 Jahren umgeben von jeder Menge Funkfelder! Dazu will ich gerne ihre Gegenargumente hören, nur die drei besten der besten, die Sie hatten, um in Bruchköbel den Stadtrat zu einer Maßnahme zu bewegen, die in München allein schon wegen der Flächenausdehnung nicht möglich ist. Worauf ich hinaus will ist: Bruchköbeler sind nicht Menschen erster, Münchner zweiter Klasse - dieser Ansatz wäre zutiefst asozial. Das Konzept von Bruchköbel ist in München nicht nur wegen der Flächenproblematik nicht durchgeführt worden, sondern weil unser Stadtrat vernünftiger ist als der ihre und vielleicht auch einen Schuss mehr Sachverstand hat. Deshalb bleiben die Münchener vor der vermeintlichen Gefahr ungeschützt, weil die Wahrscheinlichkeit, dass die Prognosen von Sendemastengegnern auch nur ansatzweise zutreffen, gegen Null gehen. Das sagt nicht nur der gesunde Menschenverstand nach 15 Jahren Mobilfunk, sondern deckt sich mit dem Gros der Forschungsresultate und der wissenschaftlichen Gesamtmeinung. So, und jetzt bitte die Top-3 Ihrer Gegenargumente!

Mit der damit implizierten Frage nach dem Stand der Erkenntnisse dazu, die ich zudem in kurzen Sätzen referieren möge, handelt es sich um eine Art "Totschlagsargument".

Soso, kein Totschlagsargument, sondern nur "eine Art Totschlagsargument". Ich nenne es unbequemes Argument, unbequem für Sendemastengegner, weil sie es nicht schlüssig entkräften können.

Warum schreiben Sie dann nicht direkt, dass Sie alles unterhalb dieser Ebene unsinnig finden und grundsätzlich jeden, der sich um Minimierung von Risiken bemüht, eher als störenden Panikmacher sehen?

Weil dies nicht zur Debatte steht, sondern Sie aufgefordert waren, Ihren Standpunkt kurz und prägnant zu begründen.

"Warum so umständlich?" Denn dann ist es mMn nicht nur sinnlos, über ein hessisches Kleinstädtchen zu diskutieren, sondern auch über Risiken, die von der Nutzung der Endgeräte ausgehen könnten.

Ja klar, gerne, aber nicht hier und nicht jetzt. Jetzt geht es darum, warum ein paar Bruchköbelern kraft einer BI etwas "Gutes" angetan wurde, mehr als 1 Mio. Münchenern dagegen nicht. Wie haben Sie das nur geschafft?!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Sachverstand


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