Oberflächlich betrachtet (Allgemein)

Kuddel, Montag, 25.08.2008, 21:35 (vor 5885 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Montag, 25.08.2008, 22:38

Zumindest bei Herrn Prof. Dr. Glaser von der Humboldt Universität sind Mikrothermische Effekte noch nicht ganz vom Tisch

Siehe hier
(Seite 10)

Zitat Glaser:

Interessant ist zum Beispiel der Befund, wonach man mit Hilfe einer mit einem Biomolekül verknüpften Goldkugel in Nanometer-Dimension durch Einstrahlung eines HF-Feldes eine ganz spezifische thermische Wirkung erzielen kann...

Die Molekularbiologie hat inzwischen eine Reihe von Proteinen in verschiedenen Zellen nachgewiesen, die in engen Temperaturbereichen mit hoher Empfindlichkeit auf Erwärmung oder Abkühlung reagieren.

Berücksichtigt man alle diese Erkenntnisse, so gewinnt „Mikrodosimetrie“ neue Aktualität. Es erscheint sinnvoll, dass sich die zum Teil im Kreise drehende Diskussion über „nicht-thermische“ Wirkungen solchen Erkenntnissen öffnet.

Prinzipiell werden meiner laienhaften Meinung nach solche Mikrothermischen Effekte mit steigender Frequenz immer wahrscheinlicher, insbesondere wenn sich die Wellenlänge der Größe von Zellstrukturen annähert.

An anderer Stelle schreibt er:
Bereits in den Anfängen der Untersuchungen zu Einflüssen von HF-Feldern auf Zellen und Organismen hat es Überlegungen und auch Experimente zu der Frage gegeben, ob nicht nur eine generelle Erwärmung des Objektes, sondern auch Temperaturgradienten, hervorgerufen durch die dielektrische Heterogenität der biologischen Struktur zu Feldeffekten führen könnten. Schäfer und Schwan haben bereits 1943 den Fall stationärer Erwärmung in einem heterogenen Dielektrikum berechnet. Sie kamen zu dem Schluß, dass T-Gradienten im mikroskopischen Bereich selbst dann nicht zu erwarten sind, wenn extreme Impedanz- Unterschiede in der Struktur des befeldeten Objektes bestehen. Grund dafür, so fanden die Autoren, sind die schnellen Prozesse der Wärmeleitung (Übrigens eine Meinung, die Herbert Schwan in vielen persönlichen Gesprächen mit dem Autor dieser Studie auch später noch vertreten hat).

Dem Stand der Rechentechnik zufolge, konnten Schäfer und Schwan (47) damals lediglich stationäre Lösungen der diese Prozesse beschreibenden Differentialgleichungen angeben. Ein Wärme-Flux setzt jedoch einen Temperatur-Gradient voraus. Transiente Temperatur-Gradienten können jedoch stationären Lösungen nicht entnommen werden.

Es gibt immer wieder Publikationen, welche in biologischen Systemen in-vivo die Existenz mikroskopischer und sogar supramolekularer stationärer Temperaturgradienten als möglich postulieren. Aus meßtechnischen Gründen konnte dies experimentell bisher nicht überprüft werden. Die Existenz solcher Gradienten ist jedoch nicht auszuschließen (zusammenfassend siehe hierzu Glaser 2000b, 99, 96).[/i]

Dem kann man entnehmen, daß sich die Gelehrten noch streiten (zumindest Schwan und Glaser) wobei ich geneigt bin, mich der Meinung von Prof Glaser anzuschließen.

Die Arbeiten Dr. Markus Antonietti gingen am Beispiel eines stark vereinfachten Modells in diese Richtung, allerdings hat wohl die Presse irgendwas in den falschen Hals bekommen und manches aufgebauscht...

Wie dem auch sei, solche mikrothermischen Effekte und damit eine "thermische Demodulation" wären m.M.n. eine plausible Erklärung für eventuelle EEG Effekte bei Handy-Nutzung (im mittleren bis hohen SAR Bereich durch "thermische Demodulation") und vielleicht auch für DNA-Defekte (im hohen SAR Bereich und mit steigender Frequenz zunehmend).


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