Zwei Stuttgarter Blähboys heucheln Dialogbereitschaft (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 13.11.2025, 17:38 (vor 3 Tagen) @ H. Lamarr

Was Hensinger und von Herrmann da an Maithink praktizieren ist kein Shitstorm, denn dieser wäre ein vielstimmiges Empörungsgeschrei.

Das ist nicht ganz richtig. Denn mit dem Diagnose-Funk-Newsletter vom 3. November 2025 versuchen die beiden Vereinsvertreter Hensinger und von Herrmann eben doch insgeheim einen kleinen Shitstorm zu entfachen. Ihr Ziel ist es, die fragliche ZDF-Redaktion zu einer Antwort zu nötigen und – das ist der Gipfel der Wahrnehmungsverzerrung – sich dem ZDF als Ansprechpartner in EMF-Sachfragen zu empfehlen. Anschließend der Original-Wortlaut (Auszug) aus dem Newsletter, mit dem dieses Ziel verkündet wird:

[...] Daher schrieb diagnose:funk am 28.10.2025 einen nüchternen und detaillierten Brief an die Redaktion (siehe Verlinkung unten). In dem Brief analysieren wir die Mängel und Widersprüchlichkeiten der Sendung in der Erwartung, dass sich ein sachlicher Dialog mit der Redaktion entwickelt.

In dieser Auseinandersetzung können Sie uns unterstützen, indem Sie einen sachlichen Brief schreiben, z.B. an:
• ZDFneo: zdfneo@zdf.de
• Produktionsfirma BTF: info@btf.de
• Agentur der Moderatorin Dr. Nguyen-Kim: kontakt@weihrauch-kb.de
• Wissenschaftsredakteur Dr. Lars Dittrich: kontakt@lars-und-die-welt.de
• Wissenschaftsredakteur Dr. Jens Foell: kontakt@jensfoell.de

Ein kurzer Textvorschlag, den Sie gerne auch anders formulieren können:

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Sehr geehrte/r ...

zur Sendung „MAITHINK X - Die Show“ vom 5.10.2025 veröffentlichte die Verbraucherschutzorganisation diagnose:funk auf ihrer Homepage einen Brief an die Redaktion (https://www.diagnose-funk.org/2291). Wie beantworten Sie die dort gestellten Fragen?

Mit freundlichen Grüßen
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Mehr braucht es nicht. Die Adressaten haben unseren ausführlichen Brief ja bereits per E-Mail erhalten, unsere Fragen sind also dort bekannt. Nachfragen aus der Breite der Bevölkerung dienen nun dazu, den Beteiligten zu zeigen, dass sie mit dieser Art der Darstellung auf breite Kritik stoßen - und das nächste Mal diagnose:funk als kompetenten Ansprechpartner in Sachen Studienlage anfragen.

Wenn Sie eine Antwort erhalten, senden Sie uns diese gerne an kontakt@diagnose-funk.de zu.
[...]

Ob ernsthaftes Interesse besteht, hängt nicht vom Ton ab, sondern an der Verwertungsabsicht – will man wirklich wissen, was die ZDF-Redaktion geantwortet hätte, oder will man den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit festschreiben, unabhängig von einer Antwort?

Für mich steht außer Frage, der Verein will den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit festschreiben, unabhängig von einer Antwort des ZDF. Denn hegten die beiden Blähboys wirklich die Erwartung, wie sie es oben im Text des Newsletters bekunden (rot markierte Passage), dass sich ein sachlicher Dialog mit der Redaktion entwickelt, dann hätten sie ihren Beschwerdebrief vom 28. Oktober nicht am 30. Oktober veröffentlichen dürfen, als dieser noch brühwarm war. Denn zu diesem frühen Zeitpunkt konnte niemals eine Reaktion des ZDF erfolgt sein. Das heißt: Der Verein hatte von Anfang an die Verwertungsabsicht, seine Vorwürfe öffentlich festzuschreiben, noch bevor der Sender überhaupt antworten und möglicherweise unerwartet gute Argumente vorbringen konnte.

Und ich behaupte weiter: Auch am 3. November konnte noch keine Erwiderung des ZDF vorliegen, Hensinger und von Herrmann benötigten schließlich selber 23 Tage, um auf Maithinks Vorlage zu reagieren. Dennoch riefen die beiden mit dem Newsletter ihre Anhänger bereits am 6. Tag nach Absenden ihres Beschwerdebriefs dazu auf, die ZDF-Redaktion unter Druck zu setzen.

Danke, Diagnose-Funk! Besser konntet ihr nicht dokumentieren, dass eure bekundete Erwartung eines sachlichen Dialogs mit der ZDF-Redaktion nichts als Heuchelei ist. Wer echten Dialog will, veröffentlicht seinen Beschwerdebrief nicht vor einer Antwort und ruft nicht gleichzeitig zu koordinierten E-Mail-Aktionen auf.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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