Einer der letzten Kurzwellensender Europas gesprengt (Technik)
Gast, Samstag, 01.02.2025, 23:38 (vor 9 Tagen)
Eine Rarität wurde heute in die Luft gesprengt. Der einzige Kurzwellensender in Österreich und einer der letzten fünf in Europa. Mit der heutigen Technik braucht man das alte Eisen nicht mehr.
Rund 75 Jahre lang übertrug er verlässlich Radio-Wellen in die ganze Welt. Aufgestellt in den 1950er Jahre, versorgte er Segelschiffe am Mittelmeer mit den wichtigsten Wetterupdates oder Hörerinnen und Hörer hinter dem Eisernen Vorhang mit Nachrichten aus dem Westen. Doch jetzt ist er Geschichte, der Kurzwellensender in Moosbrunn. mehr ...
Renaissance der Kurzwellen-Großsender in Europa
H. Lamarr , München, Sonntag, 02.02.2025, 13:33 (vor 8 Tagen) @ Gast
Der einzige Kurzwellensender in Österreich und einer der letzten fünf in Europa.
Könnte man dem Ex-Präsidenten des Schweizer Vereins Gigaherz Glauben schenken, mussten Kurzwellen-Großsender aus nur einem einzigen Grund stillgelegt und abgebaut werden: Die Sender verstrahlten die Bevölkerung der näheren Umgebung. Mit dieser unbeirrbaren Überzeugung wird Gigaherz-Jakob ins Grab sinken. Absurd ist nur die Gewissheit, mit der Jakob seine Behauptung verbreitet, völlig ausschließen lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen der starken Funkstrahlung auf unmittelbare Anwohner der Sendeanlagen nicht. Zugleich gibt es eine ganze Reihe plausiblere Gründe für das weltweite Sterben der Kurzwellen-Großsender nach dem Ende des Kalten Kriegs, sodass für den Untergang letztendlich eine multikausale Gemengenlage am wahrscheinlichsten ist. Bemerkenswert: Nachdem Putin 2022 seine Armee angewiesen hatte, die Ukraine anzugreifen, reaktivierten bekannte Stationen (BBC, Voice of America und Radio freies Europa) einige ihrer Kurzwellensender, um die Ukraine und Russland wieder mit Nachrichten aus westlichen Quellen zu versorgen (Quelle).
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Renaissance der Kurzwellen-Großsender in Europa
H. Lamarr , München, Samstag, 08.02.2025, 16:58 (vor 2 Tagen) @ H. Lamarr
Nachdem Putin 2022 seine Armee angewiesen hatte, die Ukraine anzugreifen, reaktivierten bekannte Stationen (BBC, Voice of America und Radio freies Europa) einige ihrer Kurzwellensender, um die Ukraine und Russland wieder mit Nachrichten aus westlichen Quellen zu versorgen (Quelle).
[...] Die Kurzwelle ist eine Übertragungstechnik, mit der grundsätzlich jeder Punkt der Erde erreicht werden kann. Mit der schwenkbaren logarithmisch-periodischen Antenne wurden Radionachrichten in die Ukraine gesendet – neben den Ö1-Journalen etwa auch Nachrichten eines deutschen Journalistenvereins.
Radiohören hinterlässt keine Spuren
„Weil Radiohören keine Spuren hinterlässt, kann man Information für die Leute bereitstellen, ohne dass das Konsumieren dieser Information nachvollzogen werden kann. Zudem unterliegt es keiner Zensur und bei der Kurzwelle sind auch keine Lizenzen vor Ort erforderlich“, erklärt Ernst Spitzbart, Leiter der Senderanlage Moosbrunn. „Wenige Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine haben wir begonnen zu senden.“
Spitzbart zufolge seien in der Ukraine – und teils auch in Russland – Nachrichten aus dem Ausland gefragt. „In der Ukraine zum Beispiel gibt es nicht wenige Menschen, die Fremdsprachen beherrschen – auch Deutsch. Und diese Leute schätzen unzensuriertes Programm, um sich zu informieren, auch um die empfangenen Nachrichten an andere weitergeben zu können.“
Früher hatte so gut wie jedes europäische Land einen eigenen Kurzwellensender. Durch den technischen Fortschritt gilt die Kurzwelle als veraltet, viele Länder leisten sich diesen „Luxus“ nicht mehr. Spitzbart erlebte in mehr als 40 Dienstjahren sowohl die Höhen der Kurzwelle als auch deren sukzessiven Abschwung mit, als sie von anderen Technologien überholt wurde.
Europaweit nur noch fünf Kurzwellensender
Europaweit gibt es heute nur noch wenige weitere vergleichbare Kurzwellensender. Laut Spitzbart sind es neben Moosbrunn vier: Nauen bei Berlin, Wooferton bei London, Issoudun in Zentralfrankreich und Radio Vatikan bei Rom. Doch nicht alle Sendestationen sind gleich ausgestattet. So kommt es, dass Moosbrunn von Radiosendern weltweit gebucht wird, um Sendungen auszustrahlen – von den Radionachrichten bis zu religiösen Gruppen, die Sendungen in Afrika oder Asien verfügbar machen wollen.
Zu diesem Zweck stehen in Moosbrunn vier verschiedene Antennen, zwei von ihnen sind schwenkbar, jede erreicht andere Zielgebiete. „Wir senden von Nordamerika bis Japan und auch in Neuseeland sind unsere Signale zu hören“, erzählt Spitzbart hörbar stolz. [...] (Quelle; Stand: Oktober 2022)
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Keine Proteste gegen englischen Kurzwellen-Großsender Woofferton
H. Lamarr , München, Samstag, 08.02.2025, 21:15 (vor 1 Tag, 22 Stunden, 52 Min.) @ H. Lamarr
Wooferton bei London
Mit Verlaub, Woofferton liegt etwa 70 km westlich von Birmingham, London liegt ein paar hundert Kilometer süd-östlich.
Die Anlage Woofferton nahm am 17. Oktober 1943 den Sendebetrieb mit sechs 50-kW-Sendern von RCA auf. Sie ist damit nur wenige Jahre jünger als der ehemalige Kurzwellen-Großsender Schwarzenburg.
Jetzt sollte man meinen, in dem Zeitraum von Gigaherz-Jakobs Kurzwellen-Schaffensphase (etwa 1990 bis 1998) hätte es auch in der Region Woofferton irgendwelche gesundheitlich motivierten Proteste gegen den Betrieb der Anlage gegebenen. Doch das www gibt sich auf diese Anfrage sehr zugeknöpft und will von Besorgnissen der Anwohner in England nichts wissen. Zum Vergleich eine ähnliche Anfrage zum Sender Schwarzenburg.
Wie kann das sein? TamTam in der Schweiz, tote Hose in England! Meine Vermutung: Lebte Ex-Gigaherz-Präsident Hans-U. Jakob nicht in Schwarzenburg, sondern in Woofferton, wäre es genau andersrum gekommen. Dann hätte er die Sau eben durch das englische Dorf getrieben und der Boulevard dort hätte sich seiner dankbar angenommen.
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –