Verdacht: EHS-Petition eine Inszenierung der ödp? (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 11.11.2015, 22:54 (vor 3307 Tagen) @ H. Lamarr

Nachdem ich mir den Petitionstext genauer angesehen habe gehe ich davon aus, das Foto zur Illustration der Petition zeigt nicht Herrn Fröhlich, sondern Herrn Matthias Moser, Waldkirch, Baden-Württemberg. Moser, so Fröhlich in seinem Text, könne sich aufgrund seiner EHS nicht einmal länger in verkabelten Häusern aufhalten, geschweige denn in der Nähe von Mobilfunkmasten. Moser übernachte “freiwillig” seit über 15 Jahren auch im Winter bei Minus 20 Grad draußen im Auto, bzw. nach weiterem wirtschaftlichen Abstieg im Zelt.

Woher Herr Fröhlich sein detailliertes Wissen über Moser hat geht aus dem Petitionstext nicht hervor, ebenso wenig warum ausgerechnet er sich für die Belange angeblicher "Elektrosensibler" stark macht.

Der Initiator der Petition, Herr Fröhlich, kommt aus Emmendingen, eine Kleinstadt etwa 14 km nördlich von Freiburg i. Breisgau. Verboten ist das nicht.

Ebenfalls nicht verboten ist, dass am 13. November ein paar Anti-Mobilfunk-Sonderlinge in Freiburg auftreten. Angekündigt werden Klaus Buchner, Wolf Bergmann, Uli Weiner und Bernd Irmfrid Budzinski als "hochkarätige Referenten", worüber die Meinungen ganz sicher auseinander gehen können. Doch um die fragwürdigen Kompetenzen dieser alteingesessenen Anti-Mobilfunk-Referenten geht es jetzt nicht, sondern um die Träger der Veranstaltung vom 13. November. Dies sind die "Initiative zum Schutz vor Elektrosmog Südbaden ISES e.V.", der Verein "Lebenswerter Hochrhein e.V." und die Kreisverbände der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) aus Emmendingen, Freiburg, Ortenau und Waldshut.

Emmendingen, da isses wieder.

Wenn ich so etwas mitbekomme, werde ich auf der Stelle misstrauisch. Bis zu dieser dilettantischen Petition war Emmendingen ein weißer Fleck auf der Karte der Anti-Mobilfunk-Widerstandsnester. Dann kreuzte Herr Fröhlich auf und jetzt, nur ein paar Monate später, trommelt die ödp auf Kreisverbandebene für eine Veranstaltung mit Pseudoexperten aus den Reihen der Mobilfunkgegner. Wenn ich da 1 und 1 zusammenzähle, macht sich bei mir der Verdacht breit: Diese Petition ist eine Inszenierung der ödp!

Zugegeben, die konkrete Faktenlage ist (noch) ziemlich dünn, die hier im Forum gesammelten Verdachtsmomente gegen die ödp lassen eine Verstrickung aus meiner Sicht jedoch eher wahrscheinlich erscheinen als unwahrscheinlich.

Spekulation: Die Parteiführung hat begriffen, dass mit Anti-Mobilfunk-Parolen nur auf der untersten politischen Ebene (Kreisebene) zu punkten ist, auf allen höheren Ebenen sind diese Parolen peinlich bis schädlich. Die jetzt erkennbaren Aktionen (Petition, Veranstaltung) sind daher Profilierungsversuche auf Kreisebene im Schatten des BW-Landtagswahlkampfs 2016. Es gilt das im Raum Freiburg konzentrierte BW-Potential der Elektrosmog-Phobiker für die ödp zu gewinnen. Die Wahl findet im März 2016 statt. Das Timing der Petition (ungewöhnlich lange Laufzeit von 6 Monaten, Ende im Dezember) Wahlkampfveranstaltung von Klaus Buchner am 13. November und Landtagswahl passt schon mal ganz gut und auch die übrigen Begleitumstände fügen sich. Sogar der Veranstaltungsort, der Pfarrsaal einer Freiburger Kirche, passt nahtlos. Denn wenn sämtliche ödp-Wähler aus BW den VfB Stuttgart in der Münchener Allianz-Arena anfeuern wollten, wäre das Stadion noch immer halb leer. Die Größe der Brötchen, die am 13. November in Freiburg gebacken werden, sie ist der politischen Bedeutung der ödp angemessen.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
ödp, Freiburg, Inszenierung, Wahlkampf, Emmending, Bilanz, Pseudoexperten, Sonderling


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