Petting [Bayern]: Mobilfunkgegner dissozial (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 17.09.2018, 09:39 (vor 2261 Tagen) @ H. Lamarr

Auszug aus Traunsteiner Tagblatt vom 17.09.2018:

Petting – Zuletzt hatte sich Ludwig Prechtl noch mutig gezeigt, als es um die Frage gegangen war, ob die Gemeinde dem Mobilfunkanbieter Vodafone einen Standort anbieten solle. Nun aber änderte der zweite Bürgermeister seine Meinung – und mit ihm seine Kollegen. Nach Protesten möglicherweise betroffener Bürger zogen sie ihr Angebot zurück. Es wird also weder auf dem Schlauchturm der Feuerwehr noch auf dem Rathaus oder dem Wertstoffhof einen Mobilfunksender geben. Vodafone muss sich bei Privatleuten umsehen.

Bürgermeister Karl Lanzinger ließ im Gemeinderat die Vorgeschichte noch einmal Revue passieren. Mobilfunkanbieter seien verpflichtet, die Gemeinden einzubinden und zunächst dort nach möglichen Standorten anzufragen. »Falls nicht, sind wir außen vor«, erklärte der Rathauschef, »dann kann sich die Gesellschaft bei Privat einen Standort suchen.« Lanzinger verwies auf die permanenten Klagen von Bürgern über das schlechte Netz in der Gemeinde. Die Nachricht allerdings, auf dem Feuerwehr- oder dem Rathaus könnte ein Sender montiert werden, habe etliche betroffene Bürger auf den Plan gerufen.

Kommentar: Die Einkünfte der Gemeinde aus der Vermietung eines funktechnisch günstigen Standorts wären allen Dorfbewohnern zugute gekommen und nicht nur einem einzelnen privaten Hauseigentümer. Außerdem müssen sich die Pettinger jetzt darauf einrichten, dass der Mobilfunkstandort möglicherweise auf einem niedrigen privaten Hausdach realisiert wird, was für Nachbarn höhere Immissionen zur Folge hätte als ein Standort auf einem hohen Gebäude (Schlauchturm).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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