Baldersheim: Stadtrat tagt wegen 25 mV/m (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 09.05.2012, 09:36 (vor 4583 Tagen) @ H. Lamarr

Den Stadtvätern von Baldersheim (bei Würzburg) ist ein Tetra-Sendemasten gut 700 Meter vom Ortsrand entfernt nicht weit genug weg. Der Alternativstandort auf 1360 Metern aber kostet. Und das Ganze wegen 25 mV/m (Millivolt, nicht Volt!) weniger Immission.

Dass wegen belangloser 25 mV/m in Baldersheim Tamtam veranstaltet wird liegt an den absurden Ängsten, die professionelle Mobilfunkgegner wie Gift seit bald 20 Jahren systematisch in die Bevölkerung injizieren. Diese kleine elektrische Feldstärke von 25 mV/m ist so bedeutungsvoll wie ein Tropfen Wasser in einer Badewanne.

Anscheinend geht es in Baldersheim jedoch um mehr, nämlich um angeblich nicht mehr zu vermarktende Grundstücke in der Nähe eines Sendemasten, wie folgendem Auszug aus der Mainpost zu entnehmen ist. Gefühlte und begründete Ängste, in Baldersheim wird da nicht differenziert, den Schaden trägt die Stadt:

Die Firma Telent ist zwar bereit, den Sendemast am Alternativstandort zu errichten, allerdings müsste dann der Mast nicht 40, sondern 50 Meter hoch werden und die Stadt Aub müsste die Kostenmehrung zumindest teilweise übernehmen.

Als Wittfeld die Frage von Bürgermeister Robert Melber, ob denn sichergestellt sei, dass nicht auch andere Funknetzbetreiber den Sendemast nutzen würden, ausweichend beantwortete, kam im Gremium deutliche Skepsis auf. Nach Wittfelds Aussage bewirbt der Freistaat Bayern zwar nicht, dass andere Netzbetreiber den Sendemast mit nutzen, würde sich dem aber auch nicht verschließen, wenn der Grundstückseigentümer dies wünsche.

„Wir sind gebrannte Kinder. Wir haben damals um einen Fernsehsenderverstärker in Aub gekämpft und gefeiert, als der Sendemast an der Heerstraße errichtet wurde. Heute ist der mit Mobilfunkantennen gespickt wie ein Igel und wir können unser Baugebiet nicht mehr vermarkten,“ begründete zweiter Bürgermeister Claus Menth seine Skepsis weiteren Senderbetreibern gegenüber.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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