Dr.-Germann-Studie: Die Studie, die keine war (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 22.05.2017, 00:18 (vor 2748 Tagen) @ H. Lamarr

Nachdem das LGL die Dr.-Germann-Studie aus den Angeln gehoben hatte meldete sich der Autor zu Wort und erklärte, seine Studie sei eigentlich gar keine Studie, sondern nur eine Unterrichtung von Bürgerinitiativen. Doch sollte dies zutreffen, die Zielgruppe also aus medizinischen Laien bestehen, dann frage ich mich schon, was sich der Herr Doktor bei den folgenden Zeilen aus seiner Unterrichtung wohl gedacht haben mag:

Die Tatsache, dass bei Kindern unter 4 Jahren die 2. Blutentnahme häufiger nicht möglich war als bei der Ersten, weist darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen der EMF-Belastung und der Gerinnung existieren könnte. Diese Erscheinung kann durch eine Reihe von Todesfällen bei Kleinkindern, die an Apoplexie oder Infarkten sterben mussten, zumindest angenommen werden und sollte einer genauen Prüfung unterzogen werden.

Man kann sich leicht denken, was Eltern, die ihre kleinen Kinder an EMF-Bluttests haben teilnehmen lassen, bei dieser leichtfertigen und aus meiner Sicht unverantwortlichen Annahme des Mediziners empfunden haben müssen. Zur Entlastung von Peter Germann ist anzumerken, die Anti-Mobilfunk-Hysterie war zu jener Zeit auf ihrem Höhepunkt, damals gab es so gut wie nichts, was dem Mobilfunk nicht angelastet wurde. Alles wurde für möglich gehalten. Ursache dafür waren wie üblich Wissenslücken, die inzwischen weitgehend geschlossen sind. Heute redet niemand mehr davon, Retikulocyten könnten unter schwacher EMF-Einwirkung anders reifen als im feldfreien Raum.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Kinder, Verantwortungslos, Hysterie, Germann, Retikulocyten


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