Pressekonferenz von Diagnose-Funk: IZgMF unerwünscht (Medien)

H. Lamarr @, München, Montag, 09.07.2012, 00:27 (vor 4523 Tagen) @ H. Lamarr

Nach der Anhörung machten meine Frau und ich uns auf den Weg zur Pressekonferenz von Diagnose-Funk. Dort kam es dann prompt zu einem (kleinen) Eklat, über den ich später in einem separaten Posting erzählen werde.

Die Einladung von Diagnose-Funk richtete sich an "die Damen und Herren von Presse, Rundfunk und Fernsehen". Da ich im Besitz eines Presseausweises bin, fühlte auch ich mich eingeladen. Meine Frau hat zwar keinen Presseausweis, als meine Begleiterin, so hofften wir, sollte sie jedoch mit durchschlüpfen können.

Uns war natürlich klar: Auf der Pressekonferenz (PK) stehen wir auf verlorenem Posten, die versammelten Baubiologen, Heilpraktiker und Sendemastengegner werden nichts unversucht lassen, uns nach allen Regeln der Kunst fertig zu machen. Andererseits wissen wir nach zehn Jahren, dass wir ziemlich sattelfest sind in Auseinandersetzungen mit verbohrten Mobilfunkgegnern, zumal uns die Besetzung des Podiums dort keine Angst einjagte. Und so machten wir uns also am 5. Juli gut gelaunt auf den Weg in die Schlacht mit unseren Lieblingsgegnern.

Im Unions-Bräu angekommen stießen wir zuerst auf Ex-Richter Budzinski. Er hatte sich soeben bei einer Kellnerin nach dem Veranstaltungsraum erkundigt und schritt nun als unser Scout voran in den ersten Stock. Dort tafelte im "grünen Saal" eine geschlossene Gesellschaft paradoxerweise mit einladend weit geöffneten Flügeltüren. Unser Scout schritt daran vorbei weiter ins Halbdunkel eines Ganges, der uns schließlich zu der PK führen sollte. Vor dem Eingang aber hatte sich Dr. Hans Schmidt, Wolfratshausen, postiert, zur Verstärkung stand noch ein junger kräftiger Mann mit herum. Unser Scout und zwei andere uns Unbekannte durften unbehelligt passieren. Doch dann war Schluss, obwohl uns Schmidt von früheren Begegnungen her kennen sollte:

Schmidt: So, wo kommen s i e her?
Meine Frau: Sie wissen es Herr Schmidt.
Schmidt: Nein!
Meine Frau: Tun sie doch nicht so!
Schmidt: Nein, wo kommen sie her?
Ich: Mensch, Herr Schmidt, IZgMF! Schauen's her (will Presseausweis zeigen).
Schmidt: Nein, lassen Sie’s, das ist nur für geladene Gäste.
Ich: Ja, ja Presse!
Schmidt: Nein!
Ich: Doch, die Presse ist geladen.
Schmidt: Nein, für geladene Presseleute.
Ich: So? Davon war aber in der Einladung nichts gestanden.
Schmidt: Ist mir egal, nur für geladene Gäste.
Ich: Sie scheuen den Konflikt, sie trauen sich nicht, uns da rein zu lassen.
Schmidt: Nein, wir begeben uns nicht auf diese Schmuddelebene. Punkt, kein Kommentar.
Ich: Nein, wir wollen nicht auf Ihre Schmuddeleben, wir wollen auf ihre Ebene. Die Schmuddelebene interessiert uns nicht.
Schmidt: Wir brauchen nicht weiter reden, sie sind nicht erwünscht hier, ganz einfach.
[...]
Ich: Wovor fürchten sie sich denn?
Schmidt: Ich habe keine Lust mit ihnen zu diskutieren. Sie haben mich schon mal durch den Kakao gezogen, sie haben praktisch jeden, der hier ist, durch den Kakao gezogen. Das ist unter der Gürtellinie.
Ich: Das ist nicht durch den Kakao ziehen.
Meine Frau: Herr Schmidt, wenn sie ein Mann wären, würden sie sich den Diskussionen stellen. So aber ... Was sind sie?
Schmidt: Ich mach' nicht mit anonymen Blogs rum.
Meine Frau: Wir sind kein anonymer Blog.
Schmidt: Doch, wo sind die Klarnamen? Wer ist der KlaKla?
Ich: Sie reden jetzt mit Schall und Schall.

Bernd Rainer Müller kommt aus dem Hinterzimmer nach vorne (wir erkennen ihn nicht)

Müller: Hallo! Spatenpauli, oder was?
Ich: Genau. Sie freuen sich mich kennen zu lernen?
Müller: Ja sicher, ich freue mich, sie mal kennen zu lernen.
Ich: Mit wem habe ich denn die Ehre?
Meine Frau: Grüß' sie Gott, Schall. Und wer sind sie?
Müller: Müller ist mein Name.
Meine Frau: Ach, der Herr Müller! Aber wir dürfen nicht mit Ihnen sprechen.
Ich: Wir wollten mit Ihnen sprechen.
Müller: Von mir aus dürfen sie alles machen.
Ich: Ja, aber er [Schmidt] lässt uns ja nicht rein.
Müller: Das ist seine Sache, ich bin hier nicht Hausherr.
Schmidt: Ich bin hier der Veranstalter.
Ich: Sie sind der Veranstalter?

Müller geht, Dr. Hans-Jürgen Fahn (Freie Wähler) und Karl Heinz Jobst (Ödp) kommen von unten

Ich: Hier darf nicht jeder rein!
Jobst: Was? Ehrlich nicht?
Schmidt: Das ist Spatenpauli und seine Frau vom IZgMF.
Jobst: Spatenpauli!
Ich: Also Kritiker, die sie auch schon mal am Wickel hatten.
Jobst: Ja genau, kommt mir schon bekannt vor.
Meine Frau: Wir dürfen hier nicht rein, hier wird leider geblockt.
Fahn: Verstehe ich jetzt nicht.
Ich: Also Herr Jobst: Trauen sie sich oder trauen sie sich nicht?
Schmidt: Hier keine Diskussionen!

Fahn und Jobst entschwinden ins Hinterzimmer, Peter Hensinger kommt kurz darauf von dort heraus

Ich: Ach, Herr Hensinger, wenn ich sie schon mal da habe ...
Schmidt: Nein!
Ich: Nur eine Information.
Schmidt: Nein, nein, nein!
Ich (zu Hensinger): Wenigstens was zu ihrer Qualifikation.
Hensinger: Nee, sie sind für mich nicht existent.
Ich: Hausmeister im Klinikum oder Deutschlehrer?
Schmidt: Zitat Adenauer "Nicht mal richtig ignorieren kann man sie"
Meine Frau: Genau das tun sie, sie verunsichern draußen die Menschen und lassen sie dann im Regen stehen. Denken sie mal an die Frau Semmelweis Herr Schmidt.
Schmidt: Kein Kommentar.
Meine Frau: Ja genau, das würde ich an ihrer Stelle auch so machen.
Schmidt: Gut, dann auf Wiedersehen. Nein, nicht mehr Wiedersehen.

Auf dem Weg nach draußen treffen wir am Eingang des Unions-Bräu zwei Männer im schwarzen Anzug. Die beiden sehen aus wie "Men in Black" entsprungen, wir wollen raus, sie rein. Meine Frau erkennt sie als Zuhörer bei der Anhörung und fragt: "Sind Sie von der Presse?" "Nein, wir sind vom Innenministerium." Wir erzählen von unserem vergeblichen Versuch, an der PK von Diagnose-Funk teilzunehmen. Dies amüsiert die Herren, sie sagen uns, ihnen wäre schon zuvor, noch im Landtag zu verstehen gegeben worden, dass sie bei der PK gar nicht erst antanzen müssten. Und deshalb seien sie jetzt nur da, um in der Gaststube den knurrenden Magen zu besänftigen.

Wir unterhielten uns am Eingang des Wirtshauses angeregt noch eine zeitlang mit den Leuten aus dem Ministerium, und nahmen es gar nicht richtig wahr, dass eine ältere groß gewachsene Dame an uns vorbei in den Unions-Bräu schlüpfte: Eva Weber machte Diagnose-Funk ihre Aufwartung!

Was dann passierte, liebe Kinder, das ist wieder eine andere (eher nachdenklich stimmende) Gutnacht-Geschichte, die euch der alte Spatenpauli morgen oder übermorgen erzählen wird ;-).

PS: Damit auch das noch klar ist, wir haben Herrn Dr. Schmidt darauf hingewiesen, dass wir die Abfuhr im Forum dokumentieren werden, er hatte nichts dagegen ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Filz, Schmidt, Diagnose-Funk, Klarnamen, Manipulation, Eskalation, Wolfratshausen, Amateur, ÖDP, Parolen, Medienresonanz, Jobst, Erding, geschlossene Gesellschaft


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