Planungskonzept wohl ohne Wirkung (Allgemein)

AnKa, Samstag, 20.01.2007, 16:00 (vor 6519 Tagen) @ Marianne
bearbeitet von AnKa, Samstag, 20.01.2007, 16:29

Und das ist jetzt noch der Knackpunkt, 1.000 µW/m² flächendeckend outdoor, alle zusammen, Spitzenlast. Dies wäre laut Nova Institut eine Zahl mit der man mit den Mobilfunkbetreibern verhandeln kann. Wir von der Bürgerinitiative fordern 100 µW/m² outdoor, die FDP hier 10 µW/m². Da muß noch eine Lösung gefunden werden.

"Knackpunkt" ist ein schwammiger Begriff.

Die Frage ist, ob das Nova-Institut mit seiner Arbeit diese 1mW/m2 "flächendeckend" (also ohne zeitliche und örtliche Spitzen) als einen GRENZWERT garantieren kann und überhaupt will. Meiner Ansicht nach wird sich das Institut dagegen wehren, denn dann könnte es prinzipiell bei Überschreiten des Grenzwertes in die Kritik geraten.

Außerdem würde man sich wohl bei Eingehen eines solchen Vertrages, der einen Grenzwert zusichert, über die Vorschriften des Bundes hinwegsetzen. Der Leistungsvertrag über die Planungserstellung wäre dann anfechtbar, wahrscheinlich sogar wertlos.

Und es müsste ein Grenzwert, der 1 mW/m2 wenigstens als eine Art >90%-Standardbelastung zusichert, aus technischer Sicht wohl wenigstens um den Faktor 100 höher liegen, weil eben auch Peaks nach oben stattfinden können.

Der Ansatz ist also nicht zielführend. Mariannes Bürgerinitiative wird sich am Ende dennoch damit trösten, daß man mit einer Begrenzung auf eine bestimmte Anzahl Funkmasten immerhin was Tolles erreicht hat. So ganz als Verlierer wird man nicht dastehen wollen. Auch wenn sich am Ende keinerlei Verminderung der Strahlenbelastung zeigen wird. Denn, wir erinnern uns, 1mW/m2 sind schon heute der Normalfall im Lande:

Zahlreiche Meßreihen in den Bundesländern vor Ort haben für die allermeisten Standorte solche Ist-Werte gefunden, die in der Größenordnung des früheren Salzburger Grenzwertes von 1 mW/m2 liegen. Manchmal geht es auf 10, selten bis auf 100 hinauf, in den allermeisten Fällen liegen die Ist-Werte weit unter 1mW/m2.

Und weil 1mW/m2 der Normalfall sind, wird man sich wohl am Ende auf diesen Wert als letztlich unverbindlichen Richtwert einigen.

Das bedeutet: Wenn auch das Nova-Institut an Mariannes Wohnstandort die gegebene Situation durch das Verschieben einiger Sender von hier nach dort, sagen wir, optisch und bauplanerisch beeinflussen kann, so wird sich an der Belastungssituation für die Bürger wohl gar nicht viel ändern. War ja auch gar nicht nötig, vorher waren es überall um die bis eher unter 1mW/m2, und nachher hat man denselben Wert halt als eine Art Richtwert in den Akten. Wer aber für diese Kosmetik, die vom Ergebnis her besehen gar nicht nötig ist, finanziell aufkommen muss, ist klar. Der Bürger nämlich.

Tags:
Outdoor, Nova-Institut


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