Adlkofer vs. Lerchl: Meineid & deine Zitatverfälschung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 12.03.2017, 14:17 (vor 2814 Tagen) @ H. Lamarr

Franz Adlkofer hat seine Sicht der Dinge am 23. Februar auf seiner Website dargelegt, wie üblich opulent und garniert mit Behauptungen, Verdächtigungen und Mutmaßungen – ohne die es bei Adlkofer nicht geht, wenn er sich mit Lerchl beschäftigt.

"Alexander Lerchl ist vor Gericht ein weiteres Mal gescheitert" überschreibt Franz Adlkofer sein jüngstes PDF in der Dauerfehde zwischen ihm und dem Bremener Professor. Für Isabel Wilke, seit Jahren als ergebenes Adlkofer-Sprachrohr bekannt, ist dieser Titel nicht polemisch genug, sie titelt im aktuellen Elektrosmog-Report: "Prof. A. Lerchl wieder vor Gericht kläglich gescheitert". Die ehemalige Mitarbeiterin des Katalyse-Instituts ist vor zwei Jahren in Rente gegangen und vertreibt sich seither die Zeit mit Dienstleistungen für Diagnose-Funk und, wie gehabt, für den Elektrosmog-Report. In ihrer Ankündigung der Verwurstung von Adlkofers PDF in dem Elektrosmog-Kampfblättchen heißt es:

Eine Bankrotterklärung nennt Prof. Adlkofer das erneute Scheitern des Professors von der Jacobs Universität Bremen vor Gericht, so steht es in seinem Bericht vom 23.02.2017. Der Höhepunkt und hoffentlich auch das Ende einer beispiellosen Hetz- und Desinformationskampagne scheint nun erreicht zu sein, mit der Rücknahme einer einstweiligen Verfügung und einer offensichtlich unwahren eidesstattlichen Versicherung (auch als Meineid bezeichnet) des Professors von der Jacobs Universität Bremen. Da Meineid ein Straftatbestand ist, wird es für ihn noch ein Nachspiel geben. Meineid wird mit Freiheits- oder Geldstrafe geahndet.

Sprachlich sind Frau Wilkes Texte für mich schon immer grenzwertig gewesen, die von ihr vermutlich unabsichtlich behauptete "Rücknahme einer [...] offensichtlich unwahren eidesstattlichen Versicherung" fügt sich nahtlos in dieses Meinungsbild ein. Schon an Bösartigkeit grenzt für mich jedoch die wiederholte Nennung der "Jacobs Universität Bremen" in dem kurzen "Teaser". Ich sehe dahinter die Absicht, Lerchl auf infame Weise bei seiner Universität zu denunzieren, er bringe ihr "schlechte Presse" ein. Glücklicherweise muss sich niemand fürchten, will einem der Elektrosmog-Report gezielt schaden, auch dem Mond kann es schließlich wurscht sein, bellt ein Hund ihn an.

Bemerkenswert ist in dem Text neben der Polemik das Wort "offensichtlich". Es signalisiert Unsicherheit von Frau Wilke, sie traut sich nicht, die möglicherweise justiziable Tatsachenbehauptung vom Meineidprofessor ohne Hintertürchen in die Welt zu setzen.

Was überhaupt dran ist, an der angeblich falschen eidesstattlichen Versicherung Lerchls, erfährt man mehr schlecht als recht in dem oben verlinkten PDF Adlkofers. Dort wurden im Eifer des Gefechts zwar die Seitenzahlen vergessen, der Sachverhalt aber dennoch auf Seite 5 umständlich umrissen. Soweit ersichtlich, wirft Adlkofer Lerchl lediglich vor, er habe im Streit um "Reflex" klar von Fälschung geredet, in seiner eidesstattlichen Versicherung hingegen nur eingeräumt, von "Verdacht" auf Fälschung geredet zu haben. Wenn Adlkofer nicht noch eine bessere Karte im Ärmel hat, ist dies für mich eine wenig spektakuläre juristische Spitzfindigkeit, die hauptsächlich die unmittelbar Betroffenen und ihren Rechtsbeistand interessiert. Polemikerin Wilke musste den dürren Fakt zwangsläufig um "Meineid" und nette Strafdetails anreichern, um überhaupt bei anderen (mir) Interesse zu wecken. Unwichtiges künstlich wichtig machen ist eine Kernaufgabe organisierter Mobilfunkgegner.

Franz Adlkofer ist zudem genau der Richtige, um sich wegen sprachlicher Unschärfen über alle Maßen aufzuregen. Ich darf dazu an die beträchtliche "sprachliche Unschärfe" des Ex-Tabaklobbyisten erinnern, die ihn 2012 beim öffentlichen Zitieren eines US-Richters befallen hatte. Niemand ist damals gegen ihn vor Gericht gezogen. Vielmehr wurde ihm seine grobe Zitatverfälschung lediglich um die Ohren gehauen und er nutzte die Chance, reumütig durchs www zu robben und seine Verfehlung hier und da ungeschehen zu machen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Unterstellung, Elektrosmog-Report, Adlkofer, Sprachrohr, Zitatverfälschung, Jacobs Universität, Wasserträger, Infam, Abstieg, Seniorenvereinigung, Wilke, Kampagne, Alsup, Sittenbild, Plurv


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