Cardis und Sadetzki raten zur Vorsorge bei Handynutzung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 29.01.2011, 19:29 (vor 5048 Tagen) @ Doris

Elisabeth Cardis, Leiterin der Interphone Studie und Siegal Sadetzki, verantwortlich für den israelischen Beitrag zu Interphone, raten bei Handynutzung zur Vorsorge.

Wenn ich das richtig sehe, dann haben die beiden jetzt das gemacht, was Darius Leszczynski kürzlich auf seiner Website kritisierte: Genüssliches Wiederkäuen der Interphone-Datenbasis macht die Belastbarkeit dieser Datenbasis nicht besser. Und wenn Sadetzki/Cardis abermals ihre eigenen Daten von 2007 auswerten, dann ist es ohnehin eher unwahrscheinlich, dass sie zu anderen Ergebnissen kommen als ursprünglich bei Interphone. Worauf ich hinaus will ist: Ihr Betreff klingt alarmierend und dürfte daher Alarmkritikern gut gefallen. Die neuerliche Vorsorgeempfehlung stützt sich jedoch anscheinend nicht auf neue Erkenntnisse, sondern ist eine Wiederholung der schon seit 2007/2008 bekannten Vorsorgeempfehlung aus gleicher Quelle.

Ich schreibe das nicht, um die Empfehlung zu bagatellisieren, sondern weil ich es erlebt habe, dass Mobilfunkgegner auch schon mal nicht zwischen der frühen Online- und späten Print-Version ein und derselben (Alarm-)Studie unterscheiden konnten. Sie waren dann beide male aufs Neue begeistert, zwei vermeintlich voneinander unabhängige Gelegenheiten bekommen zu haben, Alarm zu schlagen. Seither sehe ich so eine "Mehrfachnutzung" ziemlich skeptisch. Aufgefallen ist sie mir bisher übrigens nur bei Alarmstudien, nicht bei Entwarnstudien. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Entwarnstudien per se kaum Interesse bei Mobilfunkgegnern finden und das Risiko laienhafter Fehldeutungen damit automatisch klein ist.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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