Wie soll das nur klappen - 1 (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 11.11.2007, 21:39 (vor 6223 Tagen) @ krause99

Egal, wer ... mehr Recht hat, in dem Punkt "Seriosität" verlieren beide Seiten

Ist das wirklich so? Wieso sollte die "Seriosität" des IZgMF leiden, wenn wir uns gegen Unterstellungen und haltlose Vorwürfe aus der Fundi-Ecke mit Sachargumenten zur Wehr setzen?

und damit verliert auch die Sache, um der es doch beiden Seiten gehen sollte:

Vorbeugender Gesundheitsschutz und so wenig wie möglich hochfrequenten Elektrosmog !

Die "Sache" wird von Fundi-Frontleuten seit etwa zehn Jahren systematisch gegen die Wand gefahren mit immer denselben Fehlern: Maßlose Übertreibung, leicht widerlegbare Behauptungen, konsequentes Weglassen jeglicher Gegenargumente usw. usf. Wo sprießende Masten besorgte Bürger produzieren, lassen sich damit noch ein paar Punkte machen, sonst aber herrscht mühsam kaschiertes Unverständnis fürs ungeschickt vorgetragene Anliegen und deshalb stecken wir im Sumpf fest. Die "Sache" hat dadurch insofern irreparabel Schaden genommen, dass "Mobilfunkkritiker" einen denkbar schlechten Ruf haben und als "Hysteriker" gelten.

Die Gedanken, die sich mit Argumenten beider Gruppen verbinden, sind alle äußerst wichtig, aber nicht unbedingt ungeprüft zu veröffentlichen oder zu unterdrücken.

Herr Krause, Sie sind sehr freundlich! Tatsächlich sind meiner Erfahrung nach viele Gedanken aber nicht äußerst wichtig, sondern äußerst fragwürdig und äußerst unqualifiziert. Die Breitwalzung dieser Gedanken ist es, die den schlechten Ruf der Kritiker nähren.

Und die Personen, egal welcher Strömung, die diese Gedanken vertreten sollten sich nur der Sache verpflichten und auch einmal zurückstecken, aber nicht beschädigt werden.

Warum sollte jemand immerzu groben Mist in die Welt setzen dürfen, ohne für sein Handeln die Konsequenzen tragen zu müssen?

Natürlich muss und darf dabei intern gestritten werden darüber wie z.B. "so wenig wie möglich" zu definieren ist und welche Wege wir zum Hörbarmachen unserer Forderungen einschlagen sollten. Die Außenwirkung dieses z.Z. noch "permanenten Vergiftens" der Streit- und Argumentationskultur ist jedoch verheerend.

Bei fanatischen Mobilfunkkritikern gibt es keine Streit- und Argumentationskultur: wer nicht spurt, fliegt raus oder wird mit anderen Mitteln attackiert. Tittmann zeigt, wie man so was macht. Wäre halt fair gewesen, wenn er wenigstens mal mit uns drüber geredet hätte, was ihn an uns so stört.

1. Visier wieder hochklappen, die anderen Kritiker und "Kritiker der Kritiker" wieder als Personen wahrnehmen, die das gleiche Ziel haben wie ich selbst; und die Vergangenheit ohne Aufrechnung ruhen lassen.

Ich kann nicht glauben, dass die Ziele der Realos auch Ziele der Fundis sind. Das IZgMF z.B. will sich partout nicht mehr von Elektrosensiblen instrumentalisieren lassen.

2. Zusammensetzen der Frontleute beider Strömungen und Vereinbarung eines Verhaltenskodex, in dem solche Formulierungen wie:
- Scharlatan, Hysteriker usw.
- "das Lager gewechselt", Nestbeschmutzer verpönt und geahndet werden.
(Schonungsloser Anhalt zur richtigen Darstellung von Fakten ist für die Glaubwürdigkeit unserer Forderungen an die Befürworter und Nutzer der drahtlosen Kommunikation enorm wichtig. Willentliche Verzerrungen dagegen diskreditieren unsere Sache bei den (wenigen) "offenen Ohren" der Befürworterseite und den Medien.

In einer Szene, in der jeder macht was er will, scheint mir ein derart formeller disziplinarischer Ansatz nicht realisierbar zu sein, da sich kaum einer freiwillig der Zensur unterwerfen wird. Es fehlt der Grundkonsens und deshalb ist aus meiner Sicht praktisch nichts Verhandelbares mehr da. Mir zuliebe wird Scheiner seinen Glauben an Skalarwellen nicht aufgeben ebensowenig wie ich ihm zuliebe nicht davon ablassen werde, dass Handys das größere Problem sind und nicht die Masten.

3. Hartes Durchgreifen bei den Störmanovern der im Forum auch schreibenden Befürworterseite. Da Niedermachen einzelner Personen (ist mehrfach geschehen) klar trennbar ist von einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit einer konträren Meinung, sollte ein auf Verletzung solcher Regeln begründeter Ausschluss nicht als Einseitigkeit oder Meinungsinzucht verurteilt werden.

Störmanöver, Niedermachen: Wir haben zu deren Bewertung keinerlei anerkannten Regeln, jeder empfindet hier anders. Eingriffe geraten nur zu schnell in den schalen Geschmack der Willkür, weil es eben keine sauberen klaren Grenzen gibt. Mir würde ein anderes Verfahren mehr zusagen: Anstatt hinterm Zaun auf sicherem Boden zu stehen und von dort aus über das IZgMF-Forum herzuziehen, sollten sich die Kritiker des Forums aktiv dort einbringen und ihren Standpunkt - wenn Sie können - gegen kritische Einwände verteidigen. Realos praktizieren dies seit Jahren mit Erfolg, Fundis wird nachgesagt, sie seien zu feige für die direkte Auseinandersetzung. Das muss nun nicht unbedingt so sein, aber es fällt schon auf, dass Fundi-Frontleute in keinem einzigen unzensierten Forum anzutreffen sind.

Aber wer sonst außer der Gegenseite und wenigen kritischen Kritikern weist uns auf eigene Argumentationsfehler hin. Dafür sollte man diesen Personen eigentlich - trotz aller Unterschiede - dankbar sein.

Genauso sehe ich das auch.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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