Mast vs. Handy (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 04.04.2014, 00:41 (vor 3910 Tagen) @ michael

Es wird nur immer auf den End(Handy)Nutzer abgestellt, der must durch engmaschige Funkzellen entlastet werden. Warum? Er spricht gelegentlich mit seinen Handy und hat dementsprechend die Belastung, deren Zeit er selber bestimmen kann.

Sie fragen noch immer nach dem warum? Mensch, Michael, weil so ziemlich sämtliche seriösen und unseriösen EMF-Studien unisono sagen: Wenn überhaupt, dann geht ein EMF-Risiko von körpernah genutzten Endgeräten aus, erstrangig von Handys, selbst wenn diese nur sporadisch genutzt werden (siehe Interphone).

Der Bewohner im Schlafzimmer hat die Belastung dauerhaft ohne Einflussnahme.

Das ist a) keine "Belastung", so wie 100 Jahre lang erst Rundfunk und dann TV nicht als "Belastung" empfunden wurden und b) irgendwann muss er ja mal raus aus dem Schlafzimmer und arbeiten gehen.

Und gut ausgelastete Funkzellen können es gut und gern auf einen 2-stelligen Milliwattbereich bringen.

10 mW/m² in einem Schlafzimmer mit geschlossenem Fenster? Das dürfte die absolute Ausnahme sein. Doch selbst wenn, ist das noch immer bis zu Faktor 1000 unter Grenzwert. Dass solche Werte in der Szene als "hoch" angesehen werden liegt allein an den frei erfundenen baubiologischen Richtwerten, an denen sich bekanntlich auch EHS orientieren. EHS & Baubiologie: Das ist so symbiotisch wie Blattlaus & Ameise.

Da sind Handy z.T schon sparsamer. Und sie Immissionen steigen stetig durch neue Übertragungsraten und Bandbreiten, nur interessiert das keinen.

Richtig, das interessiert keinen. Warum auch, das ist alles so dermaßen weit weg von Grenzwerten, dass auch künftig die Immission sich z.B. verdoppeln oder verdreifachen darf, und dennoch ist dann noch immer alles so dermaßen weit weg von Grenzwerten, dass es niemanden interessiert - Geschäftemacher ausgenommen.

Das hat nichts mit gut und böse zu tun, nur gerecht ist es nicht, ein mögliches Risiko auf diese Art zu verteilen.

Und ob das gerecht ist! Je mehr Masten, desto besser für alle. Theoretisch müsste auf jedes Hausdach einer drauf (meinetwegen auch in Lichtmasten einbauen), das wäre das Optimum. Sozial gerecht, weil wegen Kleinstzellen praktisch alle gleichmäßig schwach durch die Masten befeldet werden, und auch die Handynutzer wären stets auf der sicheren Seite, weil die Handys in Ballungszonen mit ein paar Milliwatt Sendeleistung auskämen.

Es gibt mMn kein gesundheitliches Problem (mehr) mit Mobilfunk. Es gibt aber Interessengruppen, die emsig daran arbeiten, dass der Eindruck erweckt wird oder erhalten bleibt, es gäbe ein solches Problem.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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