Nicht ganz "dicht", jawoll! (Allgemein)

Ditche, Donnerstag, 28.01.2010, 02:55 (vor 5437 Tagen) @ H. Lamarr

Und warum nun klingelt ein Handy selbst in der Mikrowelle, wenn ich's anrufe?

Die Tür der Mikrowelle dämpft nur 15 dB.
Das ist vielzu wenig um Handysignale fern zu halten.

Genau, deswegen hat man bei Mikrowellenöfen ja auch mit einer schwachen Leckstrahlung zu rechnen, eben weil die Dinger keine perfekten Fardayschen Käfige und deshalb ein bisschen "undicht" sind.

Ein bisschen "undicht"??? Nach dieser Untersuchung strahlen diese "Öfen" je nach Zustand beachtlich!! (Wichtig: Werte mal 10´000, dann sind´s W/m²)

Quelle: http://www.hc-sc.gc.ca/ewh-semt/pubs/radiation/microwave_ovens-micro_ondes/index_e.html
und direkt zum PDF: http://www.hc-sc.gc.ca/ewh-semt/alt_formats/hecs-sesc/pdf/pubs/radiation/microwave_ovens-micro_ondes/microwave_ovens-micro_ondes-eng.pdf

Table 1: Descriptive statistics on radiation leakage from the surveyed ovens
Before-Sale (60 models)
und Used (103 models)

Erstaunlich auch die Unterschiede "leer" oder "beladen"..., und auch "gebraucht" oder "neu".
Die Dämpfung entspricht ungefähr 20 - 30 dB bei 2450 MHz, die größte Leckage (um 50%) liegt in der Türmitte.

Fragt sich jetzt nur, was da genau los ist, wenn es doch mal funktioniert und das Handy tatsächlich nicht klingelt:
Wird das Funkfeld des Handys (Quittungsmeldung zum eintreffenden Anruf) so stark gedämpft, dass es nicht mehr ausreicht, die nächstgelegene BTS zu erreichen?
Wird das Funkfeld der BTS so stark gedämpft, dass das Handy gar nicht mehr mitkriegt, dass es angerufen wird?
Ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht, wie ich mit Bordmitteln herausfinden könnte, ob's am Empfänger oder am Sender des Handys liegt. Sicher ist, damit das Handy klingelt muss es in beide Richtungen funktionieren, damit BTS und Handy Signalisierungen austauschen können.

Wieso so kompliziert? Nehemen wir mal die genannten 15 dB Dämpfung von charles (für GSM 1800). Jede doppelte Ziegelwand (z.B. ein Haus) hat locker schon 20 dB Dämpfung und in fast allen Fällen gibt es keine Probleme mit einem Verbindungsaufbau/Handytelefonat. Jetzt noch die Dämpfung der "Öfen" hinzuaddiert, macht 35 dB Verlust und da wird es dann je nach Netzstruktur manchmal schwieriger mit einer Verbindung. (Zur Not also mit dem "Ofen" ins Freie, ein Verbindungsaufbau funktioniert dann fast überall, zumindest mit alten "Öfen" ...) :-)

Das ist Ihnen schon länger bekannt.

Ja, mir schon. Wie aber steht es um Frau Schrodt? Sie versucht mit dem kleinen Experiment eine völlig falsche Fährte zu legen, hin zu den "Skalarwellen". Laien fallen auf diesen Quatsch herein und glauben womöglich wirklich, dass sie vermeintlich krankmachender EMF rettungslos ausgeliefert sind, was selbstredend nicht stimmt. Eigentlich müssten Sie als BB auf die Barrikaden steigen, denn Frau Schrodt vermasselt Ihnen mit der Behauptung, die schädlichen "Skalarwellen" ließen sich nicht abschirmen, doch das gute Geschäft mit der Schirmung gegen EMF?! Sie dagegen sind, fürchte ich, sogar noch ein Anhänger der ominösen Skalarwellentheorie.

Langsam spatenauli, man weiß ja nicht, bei welcher Sende/Empfangsqualität der Versuch stattgefunden hat, von dem hier Frau Schrodt berichtet.
Mit einm Nachmessen und Nachrechnen kann man sehr gut die theoretischen "Grenzbedingungen" ermittlen unter denen ein Verbindungsaufbau noch möglich ist, nur ..., - wären diese "Grenzbedingungen" um sagen wir weitere 20 dB unterschritten bei denen immer noch einwandfrei telefoniert werden kann, tja, dann sind entweder die gemessenen und nachgerechneten "Grenzbedingungen" falsch, oder aber es lauert da die "Skalarwelle" als mögliche Erklärung... :lookaround:

Aber Sie versuchen mich zu provozieren, aber habe heute dazu keine Laune.

Nein, da irren Sie sich, ich will Sie nicht provozieren. Mir ging es nur darum, klar zu stellen, dass es "kinderleicht" und ganz ohne Skalare erklärbar ist, wenn Handys in Mikrowellenöfen klingeln.

In der Regel wohl "kinderleicht", mit um -20 dB unterschrittenen "Grenzbedingungen" liegen dann aber auch möglicherweise andere Erklärungsansätze dahinter verborgen ...


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