EBI "Stop 5G": Zwischenstand 3 von 11 (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 04.06.2022, 23:53 (vor 925 Tagen) @ H. Lamarr

Der Mai 2022 war für die EBI eine Katastrophe (Bild 1). Am 14. Mai fiel der tägliche Zuwachs an Online-Unterstützern in ganz Europa erstmals auf unter 100. Und dabei blieb es nicht, danach folgten zwölf weitere Maitage mit Zuwachs kleiner 100. Das Allzeittief wurde am 24. Mai mit 44 neu hinzugewonnenen Online-Unterstützern erreicht.

[image]Bild 1: Online-Teilnahme an der europäischen Bürgerinitiative "Stop 5G" (Stand: 31.05.2022).

Um das Ziel von 1 Mio. Unterstützer zu übertreffen benötigt die EBI im Durchschnitt täglich 2'740 neue Unterstützer. Mit der begründeten Annahme, dass ungefähr die Hälfte davon online unterschreibt (die andere Hälfte auf Papier), müsste die EBI online täglich mindestens 1'370 Unterstützer hinzu gewinnen. Diesen Wert übertraf sie jedoch nur in den ersten drei Tagen der Sammlung, an allen anderen Tagen lag sie selten nur knapp darunter, in aller Regel lag sie deutlich darunter. Im Durchschnitt erzielte die EBI bislang 314 Online-Unterstützungsbekundungen pro Tag. Die jüngste Prognose für den Online-Endstand am 1. März 2023 lautet daher auf nur noch 110'000 Unterstützer, mit fallender Tendenz. Starke Gegenstöße wie im März (Spanien) und im April (Deutschland) blieben im Mai aus. In Polen muss es am 30. Mai zwar einen Aufruf gegeben haben, der aber zu nur 65 Unterschriften führte. Für Polen war das viel, denn wenn überhaupt, unterschreiben Polen bei der EBI sonst im unteren einstelligen Bereich. Gelingt der EBI "Stop 5G" nicht bald die Trendwende oder hat sie am Ende ungewöhnlich viele Unterschriften auf Papier vorzuweisen (was Fragen aufwerfen würde), wird sie nicht knapp scheitern, sondern unangenehm deutlich.

Rangfolgen in der Nationenwertung

Zu den folgenden Tabellen wurde bereits in den vorangegangenen Zwischenberichten alles Wissenswerte gesagt. Neuer Spitzenreiter in der Schwellenwerterreichung (Tabelle 3) ist jetzt Dänemark, unser nördlicher Nachbar hat den bisherigen Spitzenreiter Slowakei auf Rang 2 verdrängt. Noch stehen die beiden Senkrechtstarter Slowakei und Slowenien gut da, doch das wird sich ändern, denn die beiden Länder haben zu Beginn der Sammlung nahezu ihr gesamtes Potenzial an Unterstützern abgerufen und besonders Slowenien kommt nur noch schleppend vorwärts. Deutschland hat in dieser Tabelle mit Kroatien den Platz getauscht und ist auf Rang 6 vorgerückt. Ein Grund zum Feiern ist dies jedoch nicht, denn 9,19 Prozent Schwellenwerterreichung nach Ablauf von einem Viertel des Sammelzeitraums ist (inkl. gleich vieler Unterschriften auf Papier) zu wenig, um am Ende mindestens 100 Prozent Schwellenwerterreichung vorweisen zu können. Gelingt es der EBI nicht, in mindestens sieben EU-Ländern die 100-Prozent-Schwelle zu nehmen, ist sie gescheitert, selbst wenn insgesamt mehr als 1 Mio. Unterschriften zusammenkommen.

Eine kuriose Sonderrolle spielt Lettland. Der kleine Staat im Baltikum kämpfte sich schon bis Mitte März 2022 auf sage und schreibe fünf Unterstützer hoch. Das ist nicht viel, aber immerhin. Was die Mobilfunkgegner des Landes jedoch in schiere Verzweiflung stürzen muss, vorausgesetzt es gibt dort überhaupt welche, ist: In den seither vergangenen rd. zehn Wochen kam keine einzige Unterschrift hinzu. Das soll den Letten erst mal einer nachmachen ...

Tabelle 1: Geordnet nach Ländern.......................Tabelle 2: Geordnet nach Anzahl der Unterstützer
[image]...[image]

Tabelle 3: Geordnet nach Prozentsatz
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Ländervergleich

Die mit Zwischenstand 2 eingeführte Grafik des Ländervergleichs in Bezug auf die Schwellenwerterreichung (Ziel = 100 Prozent) zeigt jetzt die Situation zum Stichtag Ende Mai. Bei der Interpretation der Kurven bitte die logarithmische Skalierung der y-Achse nicht übersehen:

Bild 2: Schwellenwerterreichung pro Land (Stand: 31.05.2022).
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Hier lässt sich z.B. erkennen, wann und warum Dänemark die Slowakei als Spitzenreiter abgelöst hat. Dänemark ist eines der wenigen Länder, die einen zwar flachen aber kontinuierlichen Anstieg zeigen. Im Gegensatz zu den Dänen haben hingegen die Slowaken schon Anfang April die Lust an der Unterstützung der EBI verloren. Auch der kleine Sprung der Polen Ende Mai ist gut ersichtlich. Die Situation am rechten Bildrand (31. Mai) ist identisch mit der numerischen Zahlendarstellung von Tabelle 3.

Etwas Neues zeigt Bild 3. Es ähnelt Bild 2, zeigt aber etwas ganz anderes, nämlich die Entwicklung der Anzahl der EBI-Unterstützer pro Land, ebenfalls mit logarithmischer Skalierung. Die Situation am rechten Bildrand (31. Mai) ist identisch mit der numerischen Zahlendarstellung von Tabelle 2.

Bild 3: Anzahl der Unterstützer pro Land (Stand: 31.05.2022).
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Erkennbar ist z.B. das Kopf-an-Kopf-Rennen um die Führungsposition zwischen Deutschland und Spanien. Nachdem sie von den Spaniern Ende März überrumpelt wurden, holten sich die Deutschen Mitte April die Führung zurück und können diese seither knapp behaupten.

Wegen der Überfrachtung mit Kurven und technischer Begrenzungen bei der Qualität der Bilddarstellung zeigt Bild 4 einen etwas besseren Zoom-Ausschnitt von Bild 3. Der Vergrößerung zum Opfer gefallen sind alle EU-Länder, die bis zum Stichtag 31. Mai keine 100 Unterstützer mobilisieren konnten. Bulgarien schaffte es mit Mühe und Not am 16. Mai in diese Grafik. Seither konnte das Land nur drei weitere Unterstützer aufbieten, deshalb kriecht die orange Strichellinie nahezu waagerecht an der x-Achse entlang.

Bild 4: Zoom-Ausschnitt von Bild 3.
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Jetzt fehlt nur noch ein Ländervergleich, der den Zuwachs pro Tag nicht für alle Länder zeigt, diese Information ist bereits in Bild 1 enthalten, sondern für jedes einzelne Land. Allerdings lässt sich leicht ausmalen, diese Darstellung in eine einzige Grafik zu pressen ist technisch kein Problem, erkennen lässt sich dann jedoch nichts mehr. Bild 5 geht deshalb einen anderen Weg und zeigt, mit getrennten Grafiken den Unterstützungsverlauf in vier Ländern. Wegen der Vergleichbarkeit haben alle Grafiken die gleiche Skalierung, geprägt von Deutschland.

Bild 5: Zuwachsverlauf der EBI-Unterstützung von vier Ländern (Stand: 31.05.2022).
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Die Kurven sollten selbsterklärend sein. Leider gibt es da einen kleinen Haken. Erst ab 26. März erfasse ich die Daten für den EBI-Verlauf täglich, zuvor hatte ich das ganz nach Lust und Laune an nur sechs Märztagen getan. In den anderen Bildern machen sich die daraus resultierenden Datenlücken kaum bemerkbar, in Bild 5 aber verzerren sie die Kurven zwischen den Beobachtungspunkten 4 und 7 auf der x-Achse deutlich (entspricht Zeitraum vom 5. bis 26. März), einfach weil in diesem Zeitraum nur zwei Datenproben genommen wurden, diese auch richtig angezeigt werden, die übrigen aber fehlen. Bis Beobachtungspunkt 4 und ab Punkt 7 verlaufen alle vier Kurven korrekt. Die EBI könnte mir die fehlenden Daten wahrscheinlich nachliefern, doch bevor sie das tut, friert wahrscheinlich eher die Hölle ein :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Einflussnahme, Petition, ÖDP, Unterschriftensammlung, BVMDE, EBI, Abseitige, Stop (((5G))), Signstop5g.eu


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