EMF-Grenzwerte: darum ausgerechnet +1 °C (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 02.08.2016, 18:05 (vor 3036 Tagen)

Mobilfunkgegner und solche, die es werden möchten, kennen die Gruselgeschichte von der Körpertemperaturerhöhung um 1 °C, wird ein Mensch den EMF-Grenzwerten ausgesetzt. Wobei liebend gerne verschwiegen wird, dass dieser Temperaturanstieg erst bei einer Ganzkörper-SAR von ungefähr 4 W/kg zu beobachten ist, das ist das 50-fache des zulässigen Grenzwerts. Oder andersrum betrachtet: Damit es bei den EMF-Grenzwerten eben nicht zu einer Temperaturerhöhung von 1 °C kommt, wurde bei deren Festsetzung der Sicherheitsfaktor 50 berücksichtigt.

Doch jetzt geht es mir nicht um die Falschmeldungen von Mobilfunkgegnern, sondern nur um den Wert der Temperaturerhöhung. Warum bezieht sich ICNIRP ausgerechnet auf +1 °C und nicht auf +0,5 °C oder +2 °C? Dazu gab die SSK bereits 2001 Auskunft:

Aus Untersuchungen der 60er und 70er Jahre ist bekannt, dass eine Temperaturerhöhung des Körpers Verhalten, Lernen und Gedächtnis verändert. Die Schwelle für Veränderungen des Lernverhaltens liegt bei Nagetieren bei einer Körpertemperaturerhöhung von 1 °C (2,5 W/kg – 8 W/kg spezifische Absorptionsrate, SAR, für den Ganzkörper).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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