Therapeutisches Posten = sekundärer Krankheitsgewinn (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 18.03.2010, 13:16 (vor 5365 Tagen) @ Doris

Was kann jemand, der mit diesem Thema nicht vertraut ist und die ganzen Hintergründe zu Frau W.s Aussagen nicht kennt, mit diesem Aneinanderreihen von Vorwürfen und willkürlichen Behauptungen anfangen.

Das kann ich Ihnen sagen: Nichts!

Für Frau W. ist dies aber gar kein Problem, denn sie erzielt allein schon durch Ihre Auftritte an allen möglichen und unmöglichen Ecken des Internets Profit. Und der ist nicht von finanzieller, sondern gesellschaftlicher Natur, Sie wissen schon worauf ich hinaus will, Frau W. profitiert wie kaum ein anderer EHS vom sekundären Krankheitsgewinn (hier: Aufmerksamkeit, Zuwendung). Das meine ich nicht mal negativ, es ist schlicht eine Feststellung. Seit sie mit einem PC umzugehen weiß, grätscht Frau W. als Universal-Verteidigerin wie einst "Katsche Schwarzenbeck" überall dort hinein, wo sich eine Gelegenheit bietet, zum Thema "irgendwie" Stellung zu beziehen. Der Mitteilungsdrang ist deshalb schier unerschöpflich, eben weil dies für sie keine mühselige Knochenarbeit ist, sondern eine gewinnbringende Freizeitbeschäftigung. Deshalb kann es ihr auch wurscht sein, dass ihre Beiträge nur Achselzucken bewirken, allein schon die für potenziell 7 Mrd. Menschen sichtbare Existenz eines Beitrags, unter dem selbstverständlich stets ihr voller Name steht (sonst kein Gewinn), ist schon mal die halbe Miete. Dann noch ein steigender Views-Zählerstand und zur Krönung eine oder zwei Antworten und der Krankheitsgewinn hat mit voller Wucht eingesetzt. Das kann vielleicht sogar süchtig nach mehr machen.

Für mich ist dieses Gewinnstreben von Frau W. nachvollziehbar, es hat, glaube ich, sogar etwas Gutes: Seit sie im Internet aktiv ist, bekommen genervte Entscheidungsträger nicht mehr so häufig Post von ihr, denn das Medium Internet wirft den angestrebten Gewinn schneller, zuverlässiger und vor allem häufiger ab. Aus dieser Sicht heraus erlaube ich mir als Nachrichtentechniker die unverschämte Diagnose, dass es sich bei den Verlautbarungen von Frau W. überhaupt nicht um Aufklärung (der Bevölkerung) handelt, sondern um therapeutisches Posten, also purer Selbstzweck. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie daran gesundet, wenn sie es nur lange und intensiv genug macht. Mit etwas gutem Willen ist daher das Gigaherz-Forum nicht nur als Hort des öffentlichen Unrechts zu sehen, sondern auch als therapeutische Einrichtung zur kontrollierten Entladung Geladener.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mitteilungsdrang, Therapeutisches Schreiben


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