Dariusz' EHS-Projekt: Was wäre, wenn es Erfolg hat? (Elektrosensibilität)

e=mc2, Mittwoch, 25.05.2022, 07:44 (vor 864 Tagen) @ H. Lamarr

Dieses Fazit beruht allerdings auf Dariusz' Annahme, dass es nur wenige "echte" EHS gibt. Sollten die noch zu findenden Biomarker entgegen der Annahme haufenweise "echte" EHS identifizieren, sieht die Sache anders aus. Ein Dreh- und Angelpunkt wird dann sein, wie treffsicher die gefundenen Biomarker sind.

Damit man einen Biomarker finden kann, braucht es einen Goldstandard als Vergleich. Man muss also von vornherein definieren, was ein echter EHS ist und dann kann man evaluieren, ob bei diesen Personen bestimmte Marker übervertreten sind.
Dariusz Leszczynski glaubt nicht an Provokationstests. Also fällt dieses Kriterium als Goldstandard schon mal weg. Selbstberichtete EHS taugt auch nicht, da er davon ausgeht, dass innerhalb dieser Gruppe nur eine Minderheit EHS ist. Bisher hat er den logischen Zirkelschluss in seinem Projekt nocht nicht aufgelöst, was er als Goldstandard für echte EHS nimmt. So lange er das nicht macht, kann er auch keinen Biomarker identifizieren.
Alternativ könnte eine echte Erkrankung als Goldstandard dienen. Das braucht dann aber eine größere Längsschnittstudie. Solche Forschung wird zum Beispiel bei der UK Biobank Kohorte mit Stichprobengrößen im Bereich von Millionen gemacht. Eventuell könnte er dann tatsächlich einen Biomarker für eine spätere Krankheit definieren. Typischerweise mit relativ tiefer Treffsicherheit. Wenn dem so ist, hat er aber keinen Ansatzpunkt, um zu zeigen, dass dieser Biomarker irgendetwas mit EMF zu tun hat. Kurzum sein Projekt leidet unter einem logischen Zirkelschluss und wird bezüglich EHS nichts verändern. Es sorgt einfach dafür, dass das Thema im Gespräch bleibt.


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