Muss das wirklich sein (Allgemein)

KlaKla, Samstag, 08.04.2006, 08:49 (vor 6752 Tagen)
bearbeitet von KlaKla, Samstag, 08.04.2006, 13:46

Polemiker jongliert mit Fakten und Gefühlen

MARKDORF - "Mobilfunk - die verkaufte Gesundheit" nennt Hans-Christoph Scheiner seinen Vortrag.

... Blut-Hirn-Schranke: Scheiner zitiert schwedische Forscher, die entdeckt haben, dass Mobilfunk die schützende Barriere rund ums Gehirn öffne. Als eine Innentapete der Gefäße schütze sie das Denkorgan eigentlich vor Schlacken und Giften. Aber die Gehirne der bestrahlten Versuchstiere waren übersät von dunklen Flecken: aufgequollenem Gewebe, das benachbarte Nervenzellen zerquetscht hatte, erklärt der Arzt. Das abgestorbene Nervengewebe wertet Scheiner als Vorformen von Multipler Sklerose, Alzheimer und Parkinson. "Zigtausende sterben an Krebs und es wird nichts unternommen", raunt er ins Publikum. Das sei "ein absoluter Skandal". Und nochmal zeigt der Arzt die Folie mit den schwarzen Flecken: "Das sind abgestorbene Nervenzellen - das ist dokumentiert." Wie der Zusammenhang genau funktionieren soll zwischen den Flecken und den zigtausenden Krebsfällen erfahren die Zuhörer nicht.

[image]Genauso zusammenhanglos tauchen jede Menge Farbfotos von Kälber-Frühgeburten in Scheiners Vortrag auf. "Erst die Rinder, dann die Kinder", orakelt der Redner und spricht von "16-fachem Missbildungsrisiko". :no: Wie die Missbildungen ausgelöst wurden, wer sie untersucht hat, bleibt unklar. Aber Scheiner stellt fest: Kritische Forschung sei unerwünscht, Informationen würden "brutal unter der Decke gehalten".

Scheiner jongliert lässig mit den Ergebnissen der Wissenschaftler: Der eine Professor habe schlampig gearbeitet, in einem anderen Fall sei "die Situation absolut signifikant" - dann nämlich, wenn das Ergebnis in das Weltbild des Mobilfunkgegners passt. Den Markdorfern rät Scheiner, die Messergebnisse am Sendemast in der Spitalstraße überprüfen zu lassen. Ihm kommen sie zu niedrig vor. Die Messung sollte nicht angekündigt werden. "Auch nicht am Telefon besprechen", rät der Aktivist aus München. "Das Telefon hat viele Ohren."

Von Elke Oberländer Schwäbische Zeitung online erschienen am 07.04.2006


Kommentar
So aufzuklären ist meiner Meinung nach schädlich. Mit Hilfe des Internets kann man sich anderweitig informieren und schnell stellt man fest, dass H-Ch. Scheiner Behauptungen und Thesen aufstellt, die einer kritischen Betrachtung nicht stand halten. Die neu gewonnenen Mobilfunkgegner übernehmen zum Teil ungefiltert diese Behauptungen und alle Mobilfunkkritiker werden als Spinner und Panikmacher abgestempelt. Wenn wir (Mobilfunkkritiker) keine besseren Referenten haben, sollten wir auf Infoveranstaltungen verzichten.

bleibe wir doch bei den Fakten
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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Krebs, Tiere, Foto, Schwäbische, Scheiner, Propaganda, Rinder, Fakten, Buchner, Populismus, Missbildung, Repräsentant


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