Baubiologisches Erfolgsrezept (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 04.11.2008, 22:15 (vor 5836 Tagen)

In einer Pressemeldung gibt der Baubiologe Alexander Nastasi freundlicherweise ein paar Details seines Geschäftsmodells preis, hier ein Auszug aus der Meldung:

Eine Schlafplatzuntersuchung kostet außerdem meist nur einen Bruchteil einer neuen Matratze – Nastasi ist im gesamten Rhein-Neckar-Kreis für 249 Euro unterwegs, weitere Anfahrten werden zusätzlich mit Kilometergeld berechnet. Eine Untersuchung dauert je Raum ca. eine Stunde, in der Pauschale sind zwei Räume inklusive - nach der Messung nimmt er sich nochmal Zeit, um alles ausführlich und auch für Laien verständlich zu erklären, insgesamt hält er sich zwischen zwei und vier Stunden für zwei Räume beim Kunden auf. Wenige Tage nach der Messung erhält der Kunde ein ausführliches Protokoll nach Hause gesendet, in dem alle gemessenen Werte, soweit vorhanden die gesetzlichen Grenzwerte und die baubiologischen Empfehlungswerte erfasst und erklärt sind.

Mit Verlaub, dieses Modell erinnert mich doch ziemlich an das des fiktiven Herrn Eisenreich. Knackpunkt im obigen Text ist der letzte Satz: Wozu, wenn nicht in der Absicht nach dem 249-Euro-Vorspiel den eigentlichen Geschäftsvorfall auszulösen, werden Messwerte in Relation zu baubiologischen Empfehlungswerten gebracht? Bekanntlich lautet der Empfehlungswert für EMF auf extrem niedrige 1 µW/m² - die höchsten Messwerte müssen dazu mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gigantisch darüber liegen, so dass sich der Kunde wohl oder übel als Sanierungsfall sehen muss und ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Baubiologe, Geschäftsmodell, Geschäft, Nastasi


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