Sendemasten doch in 2B-Wertung der IARC enthalten? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 22.02.2012, 18:53 (vor 4634 Tagen) @ H. Lamarr

Jetzt wird's spannend!

Hat die WHO Sendemasten doch nicht explizit ausgeklammert? Diesen Verdacht hat folgendes Textfragment aus einem Posting bei Gigaherz ausgelöst:

"Betroffene" schreibt: Die BVB und BLT würde doch ihre Fahrzeuge nicht mit Asbest auskleiden, um sie gegen Feuer zu schützen oder zu isolieren. Die BVB und BLT würde doch keine Blei-haltigen Farben benützen, um ihre Fahrzeuge zu bemalen. Die BVB und BLT würde doch ihre Fahrzeuge nicht mit DDT besprühen, um allenfalls gegen Ungeziefer vorzugehen. Alle diese Substanzen befinden sich in der gleichen IARC-Klassifizierung wie Wi-Fi, Mobiltelefone etc. (Briefliche Bestätigung durch Robert A Baan PhD, The IARC Monographs
IARC, Lyon, FRANCE vom 29.8.2011)

Nach Rückfrage des Teilnehmers "Chefkoch" kommen Details zum Vorschein:

"Betroffene" schreibt: Anmerkung zur IARC 2b Klassifizierung:

Sie können den Brief von Robert A. Baan, PhD, mit folgendem Link finden:

http://wakeupoptout.org/wp-content/uploads/2012/01/Supplemental-Information-for-the-Vermont-Senate-Finance-Committee.pdf

In einer Anhörung vor dem Finanzausschuss des Senats des US Bundesstaates Vermont hat Cindy Sage am 20. und 26. Januar 2012 über die IARC Klassifizierung gesprochen sowie über die Auswirkungen und Folgen durch die generelle Einführung der sogenannten Smart Meters.

Wer nun das verlinkte PDF lädt, es wurde am 30. Januar 2012 von Cindy Sage angefertigt, stößt zunächst auf eine Stellungnahme dieser Baubiologin, die überblättert werden darf. Denn wichtig, weil eine Primärquelle, ist weiter hinten die Kopie einer E-Mail von Robert Baan an eine Dr. Connie Hudson. Der interessanteste Teil daraus lautet:

"There were some indications of increased cancer among radar - maintenance workers (occupational exposure), but no reliable data from studies among, e.g., people living close to base- station antennas, radi o/TV towers, etc (environmental exposure). Although the key information came from mobile telephone use, the Working Group considered that the three types of exposure entail basically the same type of radiation, and decided to make an overall evaluation on RF- EMF, covering the whole radiofrequency region of the electromagnetic spectrum.

In support of this, information from studies with experimental animals showed that effects on cancer incidence and cancer latency were seen with exposures to different frequencies within the RF region.

So the classification 2B, possibly carcinogenic, holds for all types of radiation within the radiofrequency part of the electromagnetic spectrum, including the radiation emitted by base - station antennas, radio/TV towers, radar, Wi- Fi, smart meters, etc.

An important point is the radiation level. The exposure from cellular phones (personal exposure) is substantially higher and much more focused (usually on the brain) than exposures from radio/tv towers, antennas, or Wi- Fi."

Jetzt bin ich erst einmal ratlos. Denn das, was Robert Baan an Connie Hudson schreibt, passt mMn in keiner Weise mit dem weiter oben zitierten Fragment aus dem Fachjounal "The Lancet Oncology" zusammen. Ich bin gespannt, welche Erklärung es dafür geben wird, und welche der beiden Aussagen denn nun die richtige ist.

Ich fürchte, es wird wieder auf so eine verbale Gratwanderung hinauslaufen, die Mobilfunkgegnern wie Skeptikern gleichermaßen Interpretationsspielraum geben, in der IARC-Wertung das zu sehen, was sie dort sehen wollen. Das aber kann mMn nicht Sinn und Zweck einer Veranstaltung gewesen sein, die über 30 Wissenschaftler eine Woche lang beschäftigt hat. Ich hoffe daher darauf, dass die IARC - agal wie - Hauptsache unmissverständlich Stellung nimmt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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