Jakob verbreitet Stuss über erste 5G-Messwerte aus Frankreich (Technik)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 17.05.2020, 01:15 (vor 1560 Tagen) @ H. Lamarr

Ein Schweizer Ex-Elektriker sagt seit Jahren eine extrem hohe Strahlenbelastung der Bevölkerung durch neuartige 5G-Antennen voraus. Erste Messungen der französischen Funknetzagentur ANFR zeigen nun, die Prognosen des greisen Schweizers treffen in keiner Weise zu, die Messwerte sind unspektakulär, sie liegen deutlich unter den ICNIRP-Grenzwerten.

Drei Wochen später: Auch Gigaherz-Präsiden Jakob verwurstet nun die Meldung aus Frankreich und münzt diese bösartig um in "alarmierende Resultate". Wie üblich begreift Jakob nicht worum es wirklich geht, er reduziert die Messungen der Franzosen auf das kleine Segment, das er glaubt verstanden zu haben. Dies führt bei ihm zu einer vollendet sinnfreien Umrechnung der von den Franzosen berichteten und einzig relevanten Immissionswerte (Feldstärke) auf die irrelevante Strahlungsleistung der gemessenen 5G-Antennen. Witzig ist: Von sechs Messreihen greift sich Jakob nur die drei mit den höchsten Messwerten heraus, die niedrigen Messwerte ignoriert er. Doch keiner von Jakobs Zauberwerten ist wie er behauptet "erschreckend", denn a) sind sämtliche Werte unterhalb der maximal zulässigen Immissionsgrenzwerte gemäß ICNIRP, b) verwechselt Jakob den 5G-Testbetrieb in Frankreich mit dem Regelbetrieb einer smarten 5G-Antenne und c) sendet keine Antenne ständig unter Volllast. Kurz gesagt: Die Messwerte, die es Jakob so angetan haben, sind ein künstlich erzeugtes Retortenbaby, gegenüber dem realen Sendebetrieb sind sie deutlich überbewertet.

Was Jakob offenkundig nicht kapiert: Im realen Betrieb wird der Richtstrahl einer 5G-Antenne eben nicht unbeweglich sein, sondern ständig die Richtung wechseln. Ein Mensch wird deshalb von dem Richtstrahl nicht ständig mit hoher Intensität getroffen, sondern nur kurzzeitig. In solchen Fällen wird zur Bestimmung der effektiven Immission ein Mittelwert gebildet, der deutlich unter dem Spitzenwert liegt, mit dem Jakob herum hantiert. Nach welchen Simulationsmodellen die Mittelwertbildung bzw. die Festlegung eines Reduktionsfaktors erfolgt, das ist gegenwärtig in der Schweiz noch offen.

Hintergrund
Die 5G-Irrtümer des Ex-Elektrikers Hans-U. Jakob

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Jakob, Gigaherz, Falschmeldung, Mittelwert, 5G


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