Elektrosensitive und Basisstationen, Fragen (Elektrosensibilität)

Fee @, Freitag, 11.09.2009, 08:42 (vor 5535 Tagen) @ Alexander Lerchl

Short-TermExposure to Mobile Phone Base Station Signals Does Not Affect Cognitive Functioning or Physiological Measures in Individuals Who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields and Controls

Bioelectromagnetics 30: 556–563, 2009. (c) 2009 Wiley-Liss, Inc.

Stacy Eltiti,1 DeniseWallace,2 Anna Ridgewell,2 Konstantina Zougkou,2 Riccardo Russo,2 Francisco Sepulveda,2 and Elaine Fox2*

1Rosemead School of Psychology, Biola University, LaMirada, California
2Department of Psychology, University of Essex,Colchester, UK

Abstract:Individuals who report sensitivity to electromagnetic fields often report cognitive impairments that they believe are due to exposure to mobile phone technology. Previous research in this area has revealed mixed results, however, with the majority of research only testing control individuals. Two studies using control and self-reported sensitive participants found inconsistent effects of mobile phone base stations on cognitive functioning. The aim of the present study was to clarify whether shortterm (50 min) exposure at 10mW/m2 to typical Global System for Mobile Communication (GSM) and Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) base station signals affects attention, memory, and physiological endpoints in sensitive and control participants. Data from 44 sensitive and 44 matched-control participants who performed the digit symbol substitution task (DSST), digit span task (DS), and a mental arithmetic task (MA), while being exposed to GSM, UMTS, and sham signals under double-blind conditions were analyzed. Overall, cognitive functioning was not affected by short-term exposure to either GSM or UMTS signals in the current study. Nor did exposure affect the physiological measurements of blood volume pulse (BVP), heart rate (HR), and skin conductance (SC) that were taken while participants performed the cognitive tasks.

Kommentar: In dieser Studie wurde mit einem geeigneten Expositionssystem und doppelblindem Design geprüft, ob gleichzeitige (!) Exposition mit GSM 900 und GSM 1800 oder mit UMTS (jeweils 10 mW/m², Expositionszeit jeweils 50 Minuten) die kognitiven Fähigkeiten von Personen, die sich als elektrosensitiv bezeichnen, verändern. Die Expositionsstärke (Leistungsflussdichte) von 10 mW/m² wurde gewählt, weil sie etwa der höchsten realen Exposition durch Basisstationen entspricht (frühere Studie vom National Radiation Protection Board, 2002). Gleichzeitig wurden verschiedene physiologische Parameter (Blutdruck, Pulsfrequenz, Hautleitfähigkeit) überprüft. Die Exposition hatte keinen Einfluss, es wurde aber festgestellt, dass elektrosensitive Personen eine höhere Leitfähigkeit der Haut hatten, unabhängig von der Exposition. Die Autoren diskutieren die Möglichkeit, dass dies auf eine gegenüber Kontrollpersonen veränderte Funktion des autonomen Nervensystems zurückführen sein könnte, wie auch schon früher vermutet wurde (Lyskov, 2001). Die Anzahl der untersuchten Personen (44 pro Gruppe) macht die (negativen) Aussagen belastbar. Die Ergebnisse unterstützen die (ebenfalls negativen) Ergebnisse früherer Studien.

Es gab ja vier Testsitzungen im Abstand von mindestens einer Woche, ob dann jedoch bei jeder Testsitzung zu 50 Min. alle Bedingungen gestestet wurden bzw. einmal GSM 900 und 1800 zusammen, dann UMTS für sich und dann Sham. Dann würde dies für ein Signal "nur" 16 Minuten machen. Wobei ich mit dem schon oft geschriebenen Einwand kommen würde, dass es oft einige Zeit dauert, bis die Beschwerden wegen EMF auftreten bzw. wieder verschwinden (Menschen sind keine Lampen oder Schalter, was diese Art von Provokationsstudien erschwert). Interessieren würde es mich auch, ob die Signale wie in Wirklichkeit waren oder nur "like", hier würde einmal ein Test mit DECT und W-Lan empfindlichen Personen nützen, da dort reale Geräte verwendet werden könnten und ob Sham wirklich "nichts" war. So wie ich das verstanden habe, wurden zusätzlich zu den kognitiven Tests auch die Beschwerden abgefragt. Bei der Eltiti-Studie von 2007 haben von 56 elektrosensitiven Teilnehmern 44 die Studie auch abgeschlossen, was war mit den sog. Outliers, auch bei der erwähnten Studie? Bei der Eltiti-Studie 2007 bemerkenswert die weniger gute Verträglichkeit von UMTS, welche auch von der Kontrollgruppe angegeben wurde, was bei der TNO-Studie auch der Fall war. Interessant ist der Befund der erhöhten Haut-Leitfähigkeitswerte bei den Elektrosensitiven, waren die einfach aufgeregter, weil für sie bei solchen Tests mehr davon abhängt oder wenn das auf eine veränderte Funktion des autonomen Nervensystems hindeutet wie schon bei andern Studien, wäre das ein Ort, wo man weitersuchen sollte ebenso wie bei allfälligen Unterschieden der Stoffwechselfunktionen.


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